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INFORMATIONSBESUCH DES ALTSTADTVEREINS IN REGENSBURG Um eine persönliche Verbundenheit der einzelnen Vorstandsmitglieder zu fördern wurde auf privater Basis mit den Altstadtfreun­ den Regensburg am 29.6.91 eine Informations­ fahrt unternommen. Das Vorstandsmitglied der Regensburger Altstadtfreunde, Herr Forschet, führte uns in überaus anschaulicher Weise, durch die alten Gassen der Regensburger Innenstadt. Unser Rundgang begann im Bereich des Hauptbahnhofes mit baulichen Zeugen aus der Römerzeit bis ins Stadtinnere als Mittelpunkt der historischen Stadtfunktionen aus der Gotik. Beim gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte Kneitinger tauschten wir unsere Erfahrungen in der Vereinsarbeit aus. Der nachmittägliche Rundgang schloß nach der Besichtigung von verschiedenen, ausgezeichnet sanierten Einzeldenkmälern mit einer weiteren Einkehr zu Kaffee, Eis und Kuchen. Im Gegensatz zum überschaubaren Fürther Altstadtkern vom Gänsberg über Löheviertel zur Gustavstraße, ist die Altstadt Regensburg eine Vielplätzestadt. "Hier tritt deutlicher als anderswo ein langgezo­ gener Altstadtkern auf, der heute noch die Stadt in ihrem Umfang zur Zeit ihrer hochmittelal­ terlichen Blütezeit anzeigt. Die unübersichtliche Anordnung der Straßen, Gassen und Gäßchen erweckt den Eindruck eines weniger geplanten als gewachsenen Straßennetzes, das zudem keine bevorzugte Ausrichtung auf den einen oder anderen Mittelpunkt hin erkennen läßt. Regensburgs Altstadt besitzt keinen Hauptmarkt, dem die wichtigen Einfallstraßen aus verschiedenen Himmelsrichtungen, wie z.B. in Nördlingen, zustreben, keinen

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Straßenmarkt, der brennpunktartig das städti­ sche Leben um sich gruppiert, keine "Imperia­ le Achse”, wie z.B. Augsburg. In Regensburg ist das Straßennetz an zahlreichen Stellen durch Platzanlagen ähnlicher Größenordnung aufgelockert; vor allem im Norden und hier wiederum in Umkreis eines Brückenkopfes, der über 800 Jahre hin den Stromübergang beherrschte. Regensburg ist eine Vielplätzestadt mit einer dezentralisierten Binnengliederung. Dieser Zustand darf als Ausdruck einer mehrfachen Überlagerung der grundherrschaftlichen Ver­ hältnisse aufgefaßt werden, wie sie seit dem lO.Jahrhundert die deutsche Verfassung kennzeichnet; König, Herzog, Bischof, Donaugraf, Burggraf und schließlich die Bürgergemeinde teilen sich auf engstem Raum in die Wahrnehmung um den Besitz staatlicher Macht. Die Stadt Regensburg war das klassische Beispiel der Zersplitterung staatlicher Hoheitsrechte auf bayerischem Boden. In der Gegenwart aber ist diese historisch gewachsene dezentralisierte Binnengliederung zugleich die Hauptursache für die Schwierigkeiten bei der Planung und Durchführung einer Altstadtsanie­ rung.”