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Burgervereinigung St. Michael Altstadtbläddla—
Fürther Geschichte Die Gustavstraße und der Altstadtverein: ein historischer Rück blick Natürlich kann in einem kurzen Text nicht die ganze Geschichte der sa genumwobenen Gustavstraße aufgeführt wer den. Aber für ein paar Streiflichter reicht es alle mal.
Durch die Gustavstraße ging die alte Fernhan delsstraße von Frankfurt nach Nürnberg und wei ter nach Böhmen. Fürth ist ja bekanntlich aus ei nem Schnittpunkt zweier wichtiger Fernhandels straßen entstanden. Bis 1827 hieß sie Bau erngasse, weil in alten Zeiten die Bauern aus dem Umland nach dem Marktgeschäft dort ihre Wagen abstellten, um ei nen mehr oder weniger großen Teil des erworbe nen Geldes in den schon damals zahlreichen Knei pen anzu legen. 1827 waren dann die Stadtvater der Meinung, eine Bauerngasse passe nicht in die aufstrebende Industriestadt, und so wurde aus der Bauern gasse die Gustavstraße.
An der Bausubstanz in der Gustavstraße lassen sich bestimmte Aspekte der Fürther Stadtge schichte ablesen. Bei spielsweise sind die Häu ser in der Gustavstraße sowohl trauf- wie auch giebelständig angeordnet. Dies kommt daher, daß es in Fürth lange Zeit kei ne Bauordnung gab, ein Ergebnis der Dreiherr
schaft. In Nürnberg war es dagegen schon Ende des 14. Jahrhunderts Vorschrift, Häuser traufständig zu bauen, so daß im Falle eines Feuers die Flammen nicht so ein fach von einem Haus auf das nächste übergreifen konnten. Die Dreiherr schaft in Furth (bis 1792) dagegen verhinderte lan ge Zeit eine einheitliche Kommunalverwaltung und damit entsprechen de Bauvorschriften.
Auch die Tatsache, daß Fürth bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein bäuer lich geprägter Ort war, läßt sich am geschwun gen Lauf der Straße able sen: städtische Straßen verlaufen in der Regel schnurgerade. Bis zum Durchbruch des Königsplatzes nach Nor den (wo er früher ge schlossen war) war die Gustavstraße eine dreispurige Hauptverkehrs ader in Richtung zur B 8. Nach Fertigstellung der Nordspange wurde der Verkehr in beide Rich tungen freigegeben. Der Ruf der Gustav straße als Vergnügungs viertel hat Tradition und hatte früher einen teil weise zweifelhaften An strich: So wurden nach der Errichtung der Garnisionen in der Südstadt Ende des letzten Jahr hunderts zwei Bordelle eröffnet (Gustavstraße 20 u. 22), die nach dem verlorenen Ersten Welt krieg mit der nachfolgen den Demilitarisierung Deutschlands mangels ausreichender Nachfra ge wieder geschlossen
wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorg ten die amerikanischen Besatzungstruppen für so viel „Leben" in der Gu stavstraße, daß sie am 6.1 1.1954 vom Standort kommandeur für alle amerikanischen Armee angehörigen gesperrt wurde. Heute ist es dage gen in der Gustavstraße harmlos geworden, und die letzten Nachtschwär mer kehren friedlich zwi schen I und 3 Uhr imGelben Löwen ein.
Bis Mitte der 70er Jahre war das St. Michaelsviertel von der Fürther Be völkerung kaum beachtet und hatte - wie schon er wähnt - einen zweifelhaf
ten Ruf. 1974 gründeten Jusos und Judos im Rah men der damals anrollen den Bürgerinitiativbewe gung die „Bürgervereini gung Altstadtviertel St. Michael“. Ziel des Vereins war die Wiederbelebung des Michaelsviertels und die Ab wehr der Gefahr einer weiteren Verödung. Die unmittelbare Nähe der Sanierungswüste Gänsberg als abschreckendes Beispiel trug zur Entste hung bei. Bekanntlich waren An fang und Mitte der siebzi ger Jahre nach einem Flä chenabriß des einzigarti gen (aber auch einzigartig
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