Burgervereinigung Sc. Michael Altstadtbläddla —
auf Drängen der Bevölke rung abzog. Das Ge schütz blieb bis 1949 ste hen. Die Amerikaner beschos sen mittlerweile den Bahnhofsplatz, im dorti gen Bunker und der Sahl mannvilla war der Ge fechtsstand der Wehr macht. Die Lagerhallen
Ecke Bäumen- und Hall straße. Er lehnte ein His sen der weißen Fahne auf dem Rathausturm ab. Der amerikanische Be fehlsstand befand sich in zwischen in einem Anwe sen nahe der Maxbrücke bei der heutigen Stadthal le. Er schickte einen 70jährigen Rentner zum
Fürth nicht innerhalb ei ner Stunde übergeben werden, würde es bom bardiert werden. Dr. Gastreich, der Obmann für die Fürther Militärla zarette bat um die Belas sung der rund 5000 ver wundeten deutschen Sol daten, was zugesagt wur de. Häupter unterzeich
des Güterbahnhofes brannten lichterloh, Tref fer am Bahnhofsbunker rissen mecergroße Be tonbrocken heraus, ohne jedoch im Innern Scha den anzurichten. Am 19 April gegen 4 Uhr räumte die Wehrmacht den Ge fechtsstand. NS-Oberburgermeister Dr. Haupier befand sich am 19. April im Bunker
Rathaus, woraufhin sich Häupler zum amerikani schen Befehlsstand be quemte. Der Amerikaner forderte die Übergabe der Stadt. Häupler ant wortete, daß er das als SS-Mann ohne Gefahr für sich und seine Familie nicht könne. Der US-Ma jor klopfte ihm auf die Schulter und stellte ihn unter US-Schutz. Sollte
nete die Kapitulationsbe dingungen und ließ die Übergabedingungen der Bevölkerung bekanntge ben. Darauftiin wurde er von den Amerikanern verhaftet. Wie Goebbels ankundigte. gab es kein 1918 mehr (s.o.), aber in einem an deren Sinne: entspre chend auch ein Chronik
eintrag vom 6. Juni 1945: „Es gibt kein 1918 mehr. Wie oft mußten wir das hören. Nur zu wahr, all zuwahr. sollte das wer den. 1918 und das folgen de Jahr brachten wenig stens die Heimkehr der in den Kriege gegangenen Regimenter und Forma tionen. Kamen diese da mals auch nicht als Sieger zurück und konnten da her auch nicht als Sieger begrüßt werden, dann wurden sie wenigstens in der Heimat begrüßt. Nichts von alledem 1945... Teilweise zer lumpt, eines ehemaligen deutschen Soldaten un würdig. kommen sie ein zeln oder höchstens paarweise an, oft auf ei nem abmontierten Kin derwagen oder einem an sonsten improvisierten Wägelchen ihre gerette te Habseligkeiten mit sich führend. Ein Bild, oft herzzereißend. Wie ha ben sie sich nach fünf und mehr Jahren Kampf ihre Heimkehr vorgestellt". Überhaupt nicht mehr zurück kamen die ca. 3000 Juden, die vor dem Krieg in Fürth wohnten. Im Gegensatz zu 1918 konnten sich niemand mehr über die totale Nie derlage in die Tasche lü gen. Deutschland als Va terland war nicht mehr, weder politisch noch ide ell. Das „Land der Dich ter und Denker“ war zum Land des Völker mords und Angriffskrie ges geworden. Danach kam die Zeit des organi sierten Vergessens und Verdrängens, die Zeit des Wirtschaftswunders, die örtlich betäubte Gesell schaft. die erst seit den Studentenunruhen 1968 langsam aufwacht.
Alexander Mayer Robert Schönlein
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