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Burgervereinigung St. Michael Altstadtbladdla —

Wallensteins, woran noch einige neuere Stra­ ßennamen und Gedenk­ tafeln erinnern. Häuser verbrannten, die Land­ schaft wurde ausgeplundert, die Menschen such­ ten in den Mauern Nürn­ bergs elend Zuflucht. Be­ druckungen durch Kriegsumstände, Einquar­ tierung und Versorgung hindurchziehender Solda­ tentruppen folgten auch

ein eigenes Rathaus, für Kirche und Friedhof reichte die Große freilich nicht aus. Die Bürgermei­ ster verrichteten ihr Amt daheim und ehrenamt­ lich. Nur der Gemeinde­ hirte hatte seit alters her ein Diensthaus, das noch erhaltene Haus Fuchs­ straße 38. Von einem Aufblühen des Ortes im 19. Jahrhundert zeugt die Tatsache, daß damals die

1993 zugunsten einer modernen Wohnanlage eingerissen. Neben der bäuerlichen Bevölkerung siedelten sich im vergan­ genen Jahrhundert auch einige Gewerbetreiben­ de, Schuhmacher, Schnei­ der, Maurer an. Aus der Dorfgemeinschaft ent­ stand der Feuerwehr(1878) und der Gesang­ verein (1893).

Zum 1. 1. 1901 aber er­ folgte die Eingemeindung nach Furth, die mit einer Liste von 61 Ortsein­ wohnern beantragt wor­ den war. Dadurch erhielt das Dorf bald Gasbe­ leuchtung, Wasser- und Telegraphenanschluß und die Stadt Furth einen be­ trächtlichen Gebietszu­ wachs, nicht zuletzt auch die wichtige Brunnenan­ lage im Rednitzgrund.

Der Gasthof Ludwigshöhe, Weiherhofer Str. 31. Der linke spätklassizistische Teil wurde 1870, der rechte Teil 1901 im Stil der Neurenaissance erbaut.

weiterhin bis zu den na­ poleonischen Umstürzen. In der Folge der letzteren kam auch für Dambach im Jahre 1806 die Selb­ ständigkeit als eigenes Dorf. Der Landgemeinde mit 27 Häusern und 160 Einwohnern wurde dabei auch das kleinere Oberund Unterfürberg zur Verwaltung zugeteilt. Für

meisten Häuser aus den früheren Fachwerk in (Sand-) Steinhäuser (aus den Steinbruchen des Stadtwaldes) umgebaut und neuerrichtet wur­ den, die heute noch den alten Dorfkern bilden. Das älteste Haus, der tra­ ditionsreiche Gasthof ,,Hirschgarten" an der Ecke Fuchs- und Zirndor­ fer Straße, wurde Anfang

Gegen Ende der eigen­ ständigen Zeit erlebte Dambach 1890/92 den Bau der Eisenbahnstrekke Furth-Zirndorf/Cadolzburg, nachdem schon 1865 die Linie NurnbergWurzburg neben der Sie­ benbogenbrücke die Flurgrenze berührt hatte, und 1898 den Bau des ei­ genen Schulhauses an der Weiherhofer Straße.

Zur gleichen Zeit began­ nen einige betuchte Stadtbewohner mit der Errichtung vornehmer Anwesen im Grünen, und es entstand in mehreren Bauphasen, ergänzt von kleineren Hausern, die eingangs erwähnte West­ vorstadt mit ihrem be­ sonderen Gepräge. Ab 1923 wurde am anderen Ende Dambachs, im Sü31