Bürgervereinigung St. Michael _ Altstadtbläddla
TEIL II (Alexander Mayer) 1996 Nach der Weihnachts pause 1995/96 fand sich im April 1996 Martin Sturm mit seinem „Nachtportrait“ ein. Bis auf Kerzen war die Frei bank verdunkelt, denn der Maler schuf seine Werke bei Rotwein und Kerzenlicht, und so woll te er sie auch repräsen tiert wissen. Die andäch tige Atmosphäre der Ausstellung wird uns wohl noch lange in Erin nerung bleiben.
hauser, Malerin aus Berching. und Dieter Erhard (amtlich anerkannter UBahn Graffity Künstler, Station Maffeiplatz) ver suchten in ihren Impres sionen in Aquarell und Öl die von ihnen anschei nend geschätzten Zustan de von „Meditation, Har monie und Gefühl“ in den Vordergrund zu stellen.
Airbrush stand im Mittel punkt der beiden Iraner Fariba Madani und M.
aus den Bildern den Ein druck gewinnen, hier sind zwei Menschen aus ei nem anderen Kulturkreis dem fragwürdigen Zivili sationkitsch westlicher Industriestaaten erlegen. Und dann, im grauen Fürther Oktober, kamen mit Arne Stahl die Farben der Toskana in die Frei bank: „I colori della Tos canna". Arne Stahl hat seinen eigenen Stil gefun den, er benutzt die atmo
der Grenze vom Impres sionismus zum Expres sionismus, so überschrei tet Arne Stahl diese imaginäre, aber doch real erlebbare - Trennungsli nie nicht: die sinnlich wahrnehmbare Wirklich keit bleibt bei Arne Stahl erhalten, die innere Aus sage schimmert durch. Aber der Künstler schreckt vor dem letzten Schritt zurück, den Ver such der Übersetzung und Interpretation der
Vielleicht folgerichtig folgte im Mai der Fürther Psychologe und Maler Michael Marr mit seiner Ausstellung „Das schwar ze Tuch“. Als Psychologe beschäftigt er sich „naturgemäß mit dem Verhältnis des Bewußten zum Unterbewußten, Ausdruck findet dies un ter anderem in kleinen Pflanzenbildern. Haben Blumen nicht schon im mer einen besonderen Zugang zu unserer Seele? Im Juni stellten dann Schü ler und Praktikanten der Fachrichtung Gestaltung unter dem Titel „25 Jahre Fachoberschule Nürn berg“ ihre Arbeiten zum vorgegebenen Thema „Vier Jahreszeiten" aus. Die Kreationen aus Glas, Stahl und Wolle, Präge druck von Linolschnitten, Bilder aus Spitzerschnit zeln oder Nudeln genüg ten nach Ansicht der Pres se auch professionellen Ansprüchen (was immer das sein mag). Im Juli präsentierten dann Hedi Glashauser und Dieter Erhard zur „Vol len Stunde" jeweils ein Kunstwerk. Hedi Glas
16
Arne Stahl: „I colori della Toscanna", auf dem Schwarzweißbild leider nur zu erahnen.
Mehdi Vaezzadeh. Viel leicht vorgeprägt von der Airbrush-Technik, wirk ten die Bilder etwas wie Popart. iranische Traditi on war kaum zu finden. Das reine Airbrush wird allerdings gelegentlich mit Pinselstrichen und geris senem, geknittertem und bemaltem Papier durch brochen, so daß doch et was Leben hereinkommt. Ansonsten könnte man
sphärisch-flimmernde Farbigkeit als ordnendes und konstruktives Ele ment, die Farbe charakte risiert den Gegenstand. Dennoch umreist die Struktur ein festgefügtes statisches und lineares Gerüst, der konstruktive Bildaufbau kontrastiert eigenwillig mit den natür lichen Brechungen des Sonnenlichtes. Wenn gleich ähnlich Cezanne an
inneren Idee des Objek tes mit Farben. Genau da ist das Problem des Ex pressionismus. denn je der hat ein etwas anderes Farbempfinden, assoziiert Farben und Farbtöne mit seinen eigenen Gefühlen, übersetzt für sich damit die Bilder der Expressio nisten anders wie von diesen vermeintlich vor gegeben. Beispielsweise Kandinsky hat dieses Pro