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erste eigene Gotteshaus im Ort kam durch die ständig wachsende Bevölkerungszahl nach dem Ersten Weltkrieg zustande. Auf dem Grund und Boden des ehemali­ gen Bürgermeisters Ge­ org Andreas Ulrich (dem Gartenäckerlein) wurde eine alte Fliegerbaracke des nahegelegenen Flie­ gerhorstes Atzenhof auf­ gestellt, wo nun nun alle 14 Tage ein Gottesdienst abgehalten wurde. Nach dem Bau eines Pfarrhau­ ses und einer neuen Kir­ che zwischen 1955 und

Wachstum über die Jahrhunderte Aus dem ältesten Urbar der Domprobstei vom Jahre 1468 geht eine Größenangabe des Dor­ fes hervor. Jedoch sind bei jedem Hof oder Gut (auch Gütlein genannt) die Angaben über die Norm der Abgaben so verschieden, daß sich daraus keine Folgerung über die Größen der ein­ zelnen Anwesen nach­ vollziehen läßt. Die Zahl der Anwesen wird 1468 mit 2 Höfen und 15 Gü-

Erscheinungsbild Bieten andere Dörfer des Umlandes ein einheitlich geschlossenes Ortsbild auf, so läßt das Bauern­ dorf Stadeln eine unre­ gelmäßige lockere Form erkennen. Rund um den Platz (heute Am Fischer­ berg). der zum Regnitzu­ fer der Furt führte, liegen verstreut die einzelnen Höfe, so wie sie vor vie­ len Jahren erbaut wur­ den. Oben an der Straße (heute die Stadelner Hauptstraße Staatsstraße 2242), die in ältesten Zei­

gen (Abbildung in der Festschrift zum 700jährigem Bestehen). Wenn wir heute nur noch ganz wenige Fach­ werkhäuser antreffen, so war die alte Holzbauwei­ se um 1800 doch sehr häufig. Ein noch Stadeln erhaltenes Fachwerkhaus (auch Muggenhöfer's Haus genannt) wird der­ zeit renoviert. Das Waldrecht dürfte auch ein Grund sein, war­ um über die Baugeschich­ ten der einzelnen Höfe so wenig niedergeschrie­ ben wurde; die Stadelner

Das Muggenhoferhaus (links), einziges noch heute erhaltenes Fachwerkhaus in Stadeln (wird derzeit renoviert).

1958 folgte am 7. Sep­ tember 1959 der Schritt in die selbständige Pfarrkirchengemeinde. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern des Knoblauchlandes hatte Stadeln nur eine Grund­ oder Eigenherrschaft; die Domprobstei Bamberg. Praktisch ausgeübt wur­ de die Dorfherrschaft durch den domprobsteilichen Amtmann in Fürth. 36

tern festgehalten. In den nächsten Jahrhunderten nahm das Dorf keines­ wegs an äußeren Umfang zu. sondern es sind zahl­ reiche Hof- und Güter­ teilungen vorgenommen worden. So beschreibt das Salbuch von 1723 ins­ gesamt 24 Anwesen: 14 Halbhöfe, 7 Viertelshöfe, 8 Gütlein, I Wirtshaus, I Schenkstatt, 2 Häuser, I Fischhäuslein).

ten nur als Hochstraße vom Aisch-Aurachtal über Vach und Mannhof durch den Wald nach Popppenreuth führte, la­ gen nur einzelne kleine Nebengüter und die Schenkstatt. Leider ist aus früherer Zeit weder Stich noch Bild erhalten, die Land­ karten des 16. und 17. Jahrhunderts bieten nur schematische Darstellun­

hatten kein Waldrecht am Sebalder Wald, wie die übrigen Dörfer des Knoblauchlandes. Ver­ mutlich hatte jeder Hof wie auch die Gemeinde genug eigenen Wald, daß sie auf „Fremdlieferun­ gen“ nicht angewiesen waren.