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Burgervereinigung St. Michael Altstadtbladdla —

Steinach und das Schlößchen Der Ort liegt im Fürther Norden, östlich der Bahnstrecke Furth-Erlan­ gen, in der Nähe des Vacher Bahnhofs und am Frankenschnellweg. Auf weiter Flur erhebt sich das Schloß Steinach in­ mitten der kleinen Sied­ lung. Keine Urkunde gibt Auskunft über die Entste­ hung des Ortes im Knob­ lauchsland. Es wird ver­ mutet. daß Steinach als einzelner Hof um die Wende des ersten Jahr­ tausend oder vielleicht sogar noch etwas früher besiedelt wurde. Die beiden Orte in der Nähe, Eltersdorf und Großgründlach, werden am 13. November 1021 in der Abtretungsurkun­ de an das Bistum Bam­ berg frühzeitig genannt.

die Mitglieder der Nürn­ berger Patrizierfamilie Nutzei, die das Schloß im Jahre 1508 an sich brach­ ten, aber nur drei Jahre dort wohnten. Ihnen folgten die Freiherren Haller von Hallerstein, die Tetzel und 1527 die Schedel. Diese drei Fami­ lien hatten durch Ver­ schönerung und Erweite­ rung des Gutes viel für den Besitz getan.

nen ließ, ging am 14. Mai auch das Schloß in Flam­ men auf. Steinach war ein paar Jahre eine Ruinen­ stätte. Bis im Jahre 1556 die Familie Kötzler ein neues Schloß errichteten, aber sie behielten dies nicht lange, sondern ver­ kauften es im Jahre 1611 an die Familie Pömer. Da­ mals waren die Besitzer des Schlosses die Grund­ herren für die Bauernhöfe.

Fürth hinunter, unter­ wegs wurde alles geplün­ dert. Im Jahr darauf, am 5. August 1634 begann ein neuer Streifzug der Forchheimer, dem am 7. August die Kirche und Schloß von Großgründ­ lach zum Opfer fiel, auch der ganze Ort Steinach wurde gänzlich niederge­ brannt.

Wiederaufbau Uber 20 Jahre lag der Ort Steinach verödet da. bis der Nürnberger Patri­ zier Burckhard Löffelholz

Mittelalter und frühe Neuzeit Die erste urkundliche Er­ wähnung im Jahre 1326 zeigt die enge Verbindung mit Großgründlach. 1326 verkaufte Margarete, die letzte aus dem Ge­ schlecht der Gründlach, die den Gottfried von Brauneck (Hohenlohe) geheiratet hatte, ihren ganzen Besitz, darunter den „Heinzinne Hof ze Steinach“, an den Burg­ grafen Friedrich von Nürnberg. Der Ort war damals ein Hof. I 346 ging er über an die Pfinzing, deshalb kannte es keinen Lehensherrn. Das Schloß entstand nämlich aus ei­ nem Bauernhof, der im Jahre 1484 einem gewis­ sen Schultheiß gehörte und später das Stamm­ haus der Familie Stein­ bach wurde, die ersten Besitzer des Schloßes. Die ersten Besitznachfol­ ger des Schultheiß waren

Tor zum Steinacher Schloß, erbaut 1659-61. Das Foto, wohl aus den dreißiger Jahren, zeigt links noch den nicht mehr erhaltenen Uhrturm über dem ehemaligen Vogtshaus des Schlosses (1714 erbaut). Foto: F. Vitzethum.

Zerstörungen Im Jahre 1552. als der Markgraf Albrecht von Brandenburg mit der Stadt Nürnberg den Albrechtlinischen Krieg führte und die meisten Dörfer der Pfarrei Pop­ penreuth (zu der Stein­ ach zählte) niederbren­

Der Ort blieb während des 30-jährigen Krieg nicht verschont von Ein­ quartierungen, Plünde­ rungen und Zerstörun­ gen. So unternahm die kaiserliche Besatzung der Festung Forchheim am 18/19. November 1633 einen Streifzug bis nach

ihn am 10. November 1658 von den Pömerschen Erben käuflich er­ wirbt. 1659 wurde mit dem Bau des Schlosses angefangen. 1661 war es fertig. Ein schmucker Ba­ rockbau, wie ihn ein zeitgenössicher Stahlstich (1662) von Lucas Schnit­

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