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Bürgervereinigung St. Michael _ Altstadtbläddla

Das 1714 erbaute Nachbarhaus Königstraße 94 war ehemals die sogenannte Rote Schmiede, die sich zuvor am Platze des Anwe­ sens Königstraße 67 befand (am Durchgang zum Waagplatz). Die heutige Fassade der König­ straße 96 erinnert nicht zufällig an das Rathaus: Der seinerzeiti­ ge jüdische Besitzer Elisa Cohn Königsberger ließ die massive Sandsteinfassade 1845 vorblen­ den und das Haus aufstocken. Der Nordflügel des Rathauses war 1844 fertiggestellt, einige Bauherren zu jener Zeit übernah­ men den Rundbogenstil und sonstige Anklänge an den Kunststil der italienischen Pro­ torenaissance (Musterbeispiel für beides: Palazzo Strozzi in Florenz. Baubeginn 1489), so eben auch Königsberger. In Fürth finden sich weitere Bei­ spiele für diesen Stil im Rahmen des Historizismus, der zunächst in München mit dem „romanti­ schen" Rundbogenstil Friedrich Gärtners aufkam (z.B.: Staatsbi­ bliothek, Ludwigskirche, Feld­ herrenhalle) und über den eben dort ausgebildeten Rathaus-Ar­ chitekten Bürkiein (Eduard oder Friedrich Bürkiein, man ist sich nicht ganz einig) nach Fürth kam: Schwabacher Str. 20. 22 und 32, Hirschenstraße 21 und ansatzweise auch Helmplatz 1 lehnen sich ebenfalls an den Rathaus-Stil an.

Bader und Weinrestaurateur

In der Königstraße 96 residierten ein Büttner und ein approbierter Bader (1903), im Jahre 1905 die Weingroßhandlung Moritz Oberländer. Der Händler kam beim Probeausschank anschei­ nend auf den Geschmack. 1905 beantragte er den Umbau zum Weinlokal. Neben der ursprüng­ lichen und heute noch bestehen­ den Tür wurden zwei Fenster herausgebrochen und zu Ein­ gänge verwandelt, so daß drei Türen entstanden: links zur klei­ nen Weinstube, in der Mitte zu den Wohnungen in den Oberge­ schossen und rechts für einen Laden (wo kürzlich der neue

Caesar eröffnet wurde). 1907 bestand hier neben dem Weinre­ staurant ein Obst- und Gemüse­ handel, 1909 ein Schuhge­ schäft, 1910 wohl erstmalig ein Cafe. 1920 begann die Ära Cafä Bub: Fritz Bub übernimmt das ganze Erdgeschoß, den rechten Geschäftsraum behält er als Cafe bei, den linken Raum be­ nützte er zunächst als Schlafzim­ mer. Die beiden 1905 eingebau­ ten Eingänge ließ er wieder zu Fenster umwandeln, der ur­ sprüngliche Mitteleingang blieb. In der relativ guten Periode der Weimarer Republik (1924 bis 1929, „Goldene zwanziger Jah­ re") gingen auch die Geschäfte im Cafe Bub gut, Fritz Bub konn-

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te 1928 sein Schlafzimmer dem Cafö als zusätzliche Gaststube hinzufügen. Fritz Bub war nicht von schlechten Eltern, er legte sich in der Nazi-Zeil sogar ge­ richtlich mit dem NS-Oberburgermeister Franz Jakob an, der anscheinend die Bedienungen im illustren Cafe als Freiwild be­ trachtete. Wann die Ära Cafä Regina folg­ te, kann ich leider nicht genau sagen. Die Aufschrift Cafe Bub war jedenfalls 1954 noch vor­ handen. 1949 zog im linken Gaslraum die FDP-Geschältsstelle ein. 1952 ein Friseur. 1954 sollte der Schriftzug „Cafö Bub“ entfernt und dafür „Ecarle Spielkasino" angebracht wer­ den; ob dies geschah, war in der mir zur Verfügung stehenden Zeit nicht herauszubringen. In jedem Fall war Anfang der 60er Jahre das Cafe Regina am Plat­ ze, ein Tanzlokal mit Musikbox und Binderzwang. Zusammen mit dem Kristallpalast in der Pfi­ sterstraße, der Blauen Grotte am Löwenplatz, dem Gelben Löwen in der Gustavstraße und dem ZZ in der Schirmstraße war es eines jener Fürther Tanzlokale, die den Ruf des Fürther Nachtlebens hochhielten; ob dieser Ruf im­ mer auch gut war, steht auf ei­ nem anderen Blatt. Feiner ging es schon im Kölsch (Ecke Mostraße/Hallstraße) und im Kron­ prinz (Ecke Königstraße/Engel-

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