Altstadtverein Fürth_______ Vortrags im Kasino der Stadt sparkasse durch Gespräche In teresse an unserer Arbeit zeigte und uns am Montag, dem 14.6.1999 im Keller aufsuchte. Es folgte Herr Lammerer aus Gebersdorf, der in seinem Gar ten verschiedene Funde gemacht hatte und uns seine Schätze ein mal vorstellen wollte Bemer kenswert aus seiner Sammlung war das Köpfchen einer Kruselerfigur des 15. Jahrhunderts und ein vollständig erhaltener, zeitloser Spinnwirtel. Am 6.7.1999 besuchte der Leiter der Außenstelle Nürnberg des Lan desamtes für Denkmalpflege, Herr Dr. phil. Robert Koch, unse re Grabungsstelle in der Kreuz straße und begutachtete die ge borgenen Funde, die bereits im Keller deponiert waren. Zu dan ken ist an dieser Stelle auch Herrn Architekt Holger Schatz, der bei Umbauarbeiten in der Pegnitzstr. 25 aufgefundene Ke ramik sicher stellte und im Keller ablieferte. Es handelte sich zwar ausschließlich um Material des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, doch sind die Stücke selbst be deutsam: 3 ca. 40 cm hohe Steinzeuggefäße zur Aufbewah rung von Tinte oder Drucker schwärze, 2 vollständig erhalte ne, alte Bocksbeutel, einige Medizinfläschchen und Frag mente von Mineralwasserkrügen mit interessanten Stempeln.
Grabungen
Besondere Aufmerksamkeit zog die Arbeitsgruppe bei ihren inner städtischen Grabungen auf sich, die aufgrund der lokalen Pres seberichte nicht unerheblich war. Noch bevor Bagger und Baukräne anrückten, konnte die Gruppe auf dem Gelände der Anwesen Wilhelm Löhe Str. 18 und Schießplatz 2 zu Beginn des Jahres zwei Suchschnitte öffnen, um mögliche Aufschlüsse über
frühe Siedlungsspuren in diesem Fluß nahen Bereich zu erhalten. Zwar mußten hier die Arbeiten frühzeitig abgebrochen werden, doch ließen sich ein mehr schichtig aufgeschüttetes Podi um als Standort des Vorgänger baues von Wilhelm Löhe Str. 18 und Reste der alten Gartenmau er des Lochnerschen Hesperidengartens beobachten. An Funden ist erwähnenswert die zeitbestimmende Keramik (Abb. S. 33 oben), eine Gürtel- oder
Untergrund bereits erheblich für Kanal- und Versorgungsleitun gen gestört war, konnten den noch einige Strukturen, ein Pfostenloch und zwei Gruben unbestimmter Zeitstellung sowie eine schräg einfallenden Lehm wanne im Boden beobachtet werden. An der Kante eines vom Bagger bereits abgegrabenen Bereichs konnte das unregelmä ßige Profil einer mittelalterlichen Grube dokumentiert werden, die auch die entsprechende Keramik
scherbe von mittelalterlicher Machart, die sich leicht in das salische Formenspektrum einordnen ließen. Bevor Herr Schmitz mit der Umgestaltung des Grundstückes anfing, nutzte die Arbeitsgruppe sein Angebot, die Fundsituation der mittelalterlichen Scherben zu un tersuchen. Die Überraschung war groß, denn noch am 1. Grabungs tag zeigte sich, daß der Graben eine mittelalterliche Grube durchfahren hatte, die dann Stück für Stück freigelegt werden konnte. Neben
Gürtel- oder Buchschließe von der Fundstelle Wilhelm Löhe Straße 18
Buchschließe aus Buntmetall (Abb. oben) und ein gedrechselter Knochenknopf, der sich genau in die Werkstattreste der Pfarrgasse einpassen ließ und sich damit als Produkt der Werkstätte des frühen 18. Jahrhunderts an dieser Fund stelle zu erkennen gab.
Aufgrund von Umbauarbeiten an der Pfarrscheune zum neuen Gemeindezentrum St. Michael erhielt die Arbeitsgruppe Gele genheit, den Hofbereich zwi schen Pfarrscheune und Ge meindehaus archäologisch zu untersuchen. Obwohl hier der
enthielt. Damit haben wir neben dem Schulhaus am Kirchenplatz die zweite Fundstelle, an der das mittelalterliche Fürth direkt greif bar ist.
Zwischen dem 26. 6. und dem 10.7.99 war die Gruppe auf dem Anwesen von Herrn Schmitz Kreuzstr. 2-4 tätig. Bereits im vergangenen Jahr hatte uns Herr Schmitz Keramikscherben in den Keller gebracht, die er beim Zie hen eines Kanalgrabens auf sei nem Grundstück gefunden hat te. Auffällig unter diesen Funden war eine Rand- und eine Boden
der Erkenntnis, daß sich offen sichtlich die mittelalterliche Siedlungsfläche bis in die Kreuz straße ausgedehnt hat, war die Beobachtung interessant, daß die mittelalterliche Stelle starken Störungen ausgesetzt war, schließlich brach lag und dann bis ins 16. Jahrhundert als Akkerland genutzt wurde, um dann von einer erneuten Ausdehnung der Fürther Siedlungsfläche wie der eingeholt zu werden. Leider konnte der Befund in seinen Aus maßen nicht erfaßt werden, so daß die Funktion der Grube un klar blieb. An Funden sind eini-
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