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Altstadtverein Fürth _______
Die SommerGalerie „Suiseki“ Ein Teil der Wunder dieser Welt Zum ersten Mal fand in Fürth zwischen dem 28. April und dem 13. Mai 2001 eine Sui seki-Ausstellung und der
B. ein Minigebirge oder ein eng mit der Natur verbundenes Ob jekt zu suggerieren, gesammelt und bewundert werden. Vor rund 2000 Jahren wurden schon solche Steine bei der ho hen Beamtenschaft und in Künstlerzirkeln im alten China zusammen mit Kalligraphien
gelegt werden. Ein kunstvoller Naturvorgang, der Tausende oder gar Millionen von Jahren benötigt hat, um auf geheimnis volle Weise einen schönen Stein zu formen, kann in wenigen Au genblicken nicht erfaßt werden. Vielmehr muß der Mensch be reit sein, dem Stein seine ver borgenen „Schönheiten“ in ei nem fast meditativen Betrach tungsvorgang abzuringen. Bei diesem Prozeß erkennt man die durch Erosion in die Gesteins oberfläche eingegrabenen Lini en- und Flächenmuster, die das Alter des Steins unterstreichen und dem Betrachter die äußere kunstvolle Gestalt und die dem Stein innewohnende geistige Schönheit mitteilen. [...]“
„Lebensbäume“ von Kerstin Kassel und Cornelia Sayle Nach der Suiseki-Ausstellung folgte am 17. Mai 2001 die Ge meinschaftsausstellung von Kerstin Kassel mit Malerei und Zeichnung und Cornelia Sayle, die ihre neuesten Objekte und Skulpturen präsentierte Die 1973 in Nürnberg geborene und in Oberrüsselbach in der Fränkischen Schweiz lebende und arbeitende Kerstin Kassel studierte an der Accademia di Belle Arti in Florenz in der Fach richtung Malerei. Seit 01. No vember 1999 ist sie freischaf fende Künstlerin.
Suiseki - durch die Natur geformte Steine. Foto: H. Winter.
Deutschland-Kongreß in unse rer Galerie in der Freibank statt. Die Organisation und kompe tente Betreuung der überaus gut besuchten Ausstellung in der SommerGalerie hatte unser 2. Vorsitzender, Dr. Herbert Winter, inne. Um über „Suiseki", ein bißchen mehr zu erfahren, hier ein kur zer Auszug des Vorsitzenden der Deutschen Suiseki-Gesellschaft e.V, Willi Benz. Den vollständi gen Text können Sie im Internet unter: www.altstadtvereinfuerth.de/Archiv.htm, nachle sen. „Unsere natürliche Umwelt brachte über Tausende von Jahren viele Wunder hervor, die der dafür aufgeschlossene Mensch entdecken kann. Durch die verschiedensten Verwitte rungseinflüsse an Gesteinen bedingt, entstanden und entste hen noch heute schön geformte Steine für Suiseki. Suiseki sind nur durch die Natur geformte Steine, die durch ihre originäre Schönheit und ihr Ver mögen, eine Naturszene, wie z.
und Bildern ausgestellt. Seit dem 6. Jahrhundert wurde die Suisekikunst von den Japanern und Koreanern übernommen und weitergepflegt. In vielen Ländern des ostasiatischen Raumes erfreut sich diese Kunstform unter verschiedener Namensgebung großer Beliebt heit. Suiseki ist eine japanische Be zeichnung und bedeutet: Sui = Wasser, seki = Stein. Diese vereinfachte Übersetzung gibt jedoch keine Antwort auf den philosophischen und ästheti schen Hintergrund. Hierzu müß te man weit in die fernöstliche Philosophie und Mythologie ein dringen, um die richtige Antwort zu finden. Und selbst dann ist es nicht gerade einfach, das Empfinden eines Asiaten beim Anblick solcher Steine zu be schreiben. Worin liegt nun die Suisekikunst begründet? Die Schönheit eines außergewöhnlichen Suiseki liegt häufig bescheiden unter der Oberfläche und muß erst durch ein kritisches Auge frei
Marmorskuiptur von Cornelia Sayle in der Freibank-Galerie. Foto: A Mayer
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