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Altstadtverein Fürth ________

Das Fürther Rundfunkmuseum - Künftig in der Uferstadt Das größte Rundfunkmuseum Süddeutschlands steht in Fürth, angemessen der Tatsache, daß in unserer Stadt einst die gro­ ßen Rundfunkfirmen Grundig und Metz ansässig waren. Viele Bürger haben deshalb in dieser Branche Arbeit gefunden. Die außerdem dringend benötigten Arbeitskräfte mußten teilweise mit Bussen jeden Tag von weit­ her geholt werden. Die Firmen­ gründer Paul Metz und Max Grundig haben manches Posi­ tives für die Stadt und die Regi­ on getan, auch gibt es Denk­ mäler wie beispielsweise den Brunnen an der Fürther Freiheit oder die Paul Metz Halle in Zirndorf. Wehmütig muß der Aktivist der Gründerzeit deshalb ansehen, wie die Gebäude, mit denen der Aufstieg der Firma Grundig ge­ schafft wurde, abgerissen wer­

den. Gewiß, sie sind alt und wenig schön, aber doch traditi­ onsbehaftet. Ein neuer Besitzer gestaltet das ehemalige Grun­ dig-Gelände nach seine Vorstel­ lungen. Es wird künftig eine Uferstadt entstehen, wenn die Pläne verwirklicht werden. Uferstadt deshalb, weil die Peg­ nitz direkt an das Gelände an­ grenzt und die Gebäude, die bisher die Sicht zum Fluß behin­ dern, abgerissen werden. Durch eine Fußgängerbrücke soll dann die Anbindung an Mainau und Stadtpark realisiert werden. Man kann nur hoffen, daß bei der Neugestaltung die letzten Reste des ehemaligen Fürther Kurbades erhalten blei­ ben. Gemeint sind Reste des Kurparks, Ruhetempel und Brunnen, Erinnerungsstücke, die seitens Grundig über Jahr­ zehnte unberührt blieben. Das traditionsreiche Gebäude beher­ bergte die Alte Direktion der Firma Grundig: Hier hatte Max Grundig lange Zeit sein Büro. Die Wohnungsnot zu Beginn der 1950er Jahre brachte es sogar mit sich, daß im Dachgeschoß zwei Grundig-Direktoren mit ihren Fa­ milien wohnten. Der Turm wurde für Versuche mit DKW-Funk aufgesetzt, 1951 stand hier der erste Fernseh­ sender Süddeutschlands Heute findet sich im Gebäude das größte Rund­ funkmuseum Deutschlands. Foto: Uli Kowatsch.

Wohnzimmerensemble der 1950er Jahre mit Tütenlampe und Nierentisch. Der Grundig-Musikschrank rechts hatte den Spitz­ namen ..Schräger Max' Auch bei Familie Mayer (Autor) stand ein „Schräger Max' im Wohnzimmer. Foto: R Thielsch, SpA.

Mitten in der neuen Uferstadt steht das alte Hauptgebäude der Firma Grundig aus dem Jahr 1950. Hier waren über vie­ le Jahre die Hauptverwaltung und auch die Firmenleitung konzentriert. Sogar das Fern­ seh-Entwicklungslabor war an­ fangs dort untergebracht. Diese Gebäude wurde noch von Grun­ dig nach den Bedürfnissen des Rundfunkmuseums renoviert und dann von der Stadt Fürth angemietet. Dabei hat wohl das Traditionsbewußtsein für die einst große einheimische Firma 21