Seite:Altstadtblaeddla 037 2002-2003.pdf/39

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

9

Altstadtverein Fürth ________

tischer Fürstensitz und danach im Römischen Museum in Rotten bürg.

Besucher und Inter­ essenten Am 25.2.02 besichtigte Herr Thomas Liebert M.A., Grabungs­ leiter der 8urggrabung Nürnberg, mit Gefährtin unsere Mittelalter Funde im Keller und das Muse­ umsschaufenster. Jeweils am 23.4. und 3.5.2002 hat Thomas Werner zwei Schul­ klassen die Ausgrabung im Kranzwirtshof erklärt und an­ schließend das Museumsschau­ fenster auf dem Waagplatz (s. Abb. 1) erläutert Es handelte sich um die Klasse 3 d der Fried­ rich Ebert Schule und um eine 4. Klasse der Grundschule an der Schwabacher Straße. Die Kinder stellten viele Fragen und ließen Sich gern davon überzeugen, dass die Schätze der Archäolo­ gen heutzutage nicht aus Gold und Silber, sondern aus dem Wissen über geschichtliche Vor­ gänge bestehen. Herr Martin Nadler M.A. vom Landesamt für Denkmaipflege kam am 3.6.02 zur Grabung im Kranzwirtshof und nahm eine Be­ sichtigung des Museumsschau­ fensters vor Am 2.10.02 nahm er die Grabungsstelle am Mannhofer Wasserwerk in Augen­ schein. Herr Nadler ist der offizi­ elle wissenschaftliche Betreuer unserer Grabungen in der Alt­ stadt und Umgebung. HeimatPflegerin Barbara Ohm und Frau Ava Korn vom Geschichtsverein besuchten uns am 3.10.02 auf der Grabung in Mannhof.

Die Grabungen des

Jahres 2002 1. Nachgrabungen im Stadiershof am 23.2.2002.

Durch Meldung von Herrn Diek­ mann ist beim Verlegen von Ab­ leitungsrohren in Gebäude 1 des Komplexes ein gemauertes Ge­ wölbe aufgedeckt worden, das dem Aussehen nach mit der neu entdeckten Kellernische im Schnitt 2 von Gebäude 1 zu ver­ gleichen war Es stellte sich her aus, daß das Gewölbe keine Kel-

AM 2: AG wr Kaiser Antonius Pius an der porta praetoria der Saalüurg Foto: T. Werner.

lernische überdeckte, sondern ein alter Kellerabgang aufgedeckt worden war. Bis auf die Eintritts­ schwelle und die erste Stufe wa­ ren die Treppenstufen entfernt worden. Die Keramik aus der Baugrube der Nordostmauer des Kellerabgangs enthielt aus­ schließlich Material des 16. Jahr­ hunderts. Damit war eine exakte Datierung gegeben. In der nord­ östlichen Verlängerung der Schwellsteine des alten Kellerab­ gangs wurde eine Fundament­ mauer aus Bruchsteinen freige­ legt. die außen an die Nordost­ mauer der Kellertreppe angebaut war und später bei der Errichtung der Nordostwand des Gebäudes durchtrennt wurde. Das aufgefundene keramische Material weist viele Züge des 16. Jahr­ hunderts auf: eine zugehörige Baugrube wurde aber nicht beob­ achtet Das Material stammt hauptsächlich aus einer Schicht unter einem testen Estrich, der sich fragmentarisch in nordwest­ licher Richtung anschloss. Als Fazit der Untersuchung ist festzu­ halten, daß bereits im 16. Jahr­ hundert auf der rechten Hofseite ein Wirtschaftsgebäude gestan­ den haben muss, das mit einer Gebäudeseite der heutigen Hof­ einfahrt gegenüber lag und in Verlängerung dieser Einfahrt ei­ nen Kellerabgang aufzuweisen hatte. In direktem zeitlichen Zu­ sammenhang ist dieser Befund mit den sich mehrfach überla­ gernden Gruben aus Schnitt 4 in Gebäude 2 zu sehen. Die Gruben, die in der Übergangszeit vom 15. ins 16. Jahrhundert verfallt und nicht wiederverwendet wurden, haben wir bisher als Rübengru­ ben angesprochen, die jährlich

neu angelegt werden mußten, um Futterrüben oder Wurzeige müse für den Winter „einzusan den". Die Anlage eines Kellers auf der rechten Hofseite könnte die Aufgabe der „Rübengruben* erklären. Während einige Bauern noch im frühen 18. Jahrhundert ihre Rüben am nördlichen Kirch­ berg „einsandeten“, war man im Stadlershof anscheinend bereits im 16. Jahrhundert zur Einlage­ rung im Keller übergegangen. Beide Baubefunde, Kellerabgang und Fundament, sind die bisher ältesten Baubefunde im gesam­ ten Komplex Stadlershof. 2. Nachuntersuchung im Komplex Königstr. 49-53.

Am 2. und 4.3.2002 haben wir im Gebäude Königstr. 53 zwei Bodensondagen durchgeföhrt. weil das Erdgeschoß für einen

Treppenaufgang insgesamt tiefer gelegt werden sollte. In Schnitt 2 erreichten wir den gewachsenen Sand unter einer modernen Schüttungs- und Planierschicht in ca. 60 cm Tiefe. Im Südostpro­ fil war eine Grube des 16./17. Jahrhunderts und ein junges Pfo­ stenloch zu beobachten. Die Ar­ beiten in Schnitt 1 mußten auf­ grund einer fast unerträglichen Bitumen-Emission im Raum ab­ gebrochen werden. In der Tiefe erreichte die Sondage die be­ kannte Aufschüttung des 16. Jahrhunderts. 3. Erste Unterstützungs­ aktion der Kreisarchäolo­ gie Wetterau.

Durch die Vermittlung von M. Gottwald hat ein Team der Ar­ beitsgruppe am 9.3.2002 an ei­ ner Notbergung eines frühmittel­ alterlichen Grabes teilgenom­ men. Geleitet wurde diese Aktion von der Kreisarchäologin des Wetteraukreises, Fr. Dr. Rupp, sowie Herrn Dr. Bernd Steidl vom Landesdenkmalamt in München und war notwendig geworden, nachdem R. Röder bei unserer Exkursion im November dieses Grab während einer Feldbege­ hung entdeckt hatte. Die AG war durch R. Röder, M. Gottwald, Chr. Cerny und M. Dobner vertre­ ten. als weiterer Interessent hat der Herr Dipl. Ing. FH Holger Schatz an der Grabung mitge­ wirkt. Die Zerstörung durch den

forum fliese gmbh Fließen, Wohnaccesoires. Weihnachtliche Geschenkartikel

ausstellung 90762 fürth heiligenstraße 5 tel. 09 11/7 87 65 55 mi./do./fr. 14 -18 uhr geöffnet sa. 11 - 14 uhr

39