Altstadtverein _______ Fürth
Stadtmuseum Fürth mit KreativWerkstatt im Schloss Burgfarrnbach Bereits 1962 beschloss der Fürther Stadtrat, dass ein städ tisches Museum neu entstehen sollte. Als 1968 das Schloss Burgfarrnbach aus Händen der Graf-Pückler-LimpurgischenStiftungsverwaltung in das Ei gentum der Stadt Fürth über ging, fand sich für dieses Unter nehmen ein geeignetes Gebäu de. Das von 1830 bis 1834 von den Grafen Pückler-Limpurg im klassizistischen Stil erbaute Schloss, beherbergt seit No vember 1981, neben dem Stadtarchiv und einer wissen schaftlichen Bibliothek, das Stadtmuseum. Das Museum informiert, neben der Familiengeschichte der fränkischen Linie der Grafen von Pückler-Limpurg, vor allem über die orts- und kulturge schichtliche Entwicklung der Stadt Fürth von den Anfängen bis Ende des 19. Jahrhunderts.
Festsaal und Bieder meierzimmer Der klassizistische Festsaal bie tet mit seinen über die beiden Obergeschosse reichenden Fen stern, den von antikisierenden Kapitellen bekrönten Pilastern und der scheinplastisch bemal ten Kassettendecke ein gelun genes Beispiel adeliger Reprä sentation. Zum besonderen Flair des Saals tragen Portraits der gräflichen Familie und ein rekonstruierter Kronleuchter bei. Das Biedermeierzimmer vermit telt die großbürgerliche Wohn kultur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zeitgenössisches Porzellan und dekorativer Wandschmuck, der Persönlich keiten und Ereignisse der Orts geschichte zeigt, vervollständi gen den Gesamteindruck. Ein besonderes „Schmankerl" in diesem Raum stellt eine in die ser Zeit sehr beliebte „Bilder uhr” dar.
Thematik. Beson dere Aufmerk samkeit verdient das Altstadtmo dell, das Fürth im Jahr 1938. noch vor der Zerstö rung der Synago ge und der Sanie rung des ehema ligen „Gänsbergs“, zeigt.
Fürther Kirchweih Der einzigartigen Fürther Kirch weih ist ein eige ner Raum gewid met. Das von dem Fürther Holz bildhauer Paul Mutz geschaffe ne Modell der Berg- und Tal bahn erinnert daran, dass das herrliche neobarocke Original dieses Karussells lange Zeit sei nen Standort auf dem Königs platz gegenüber dem Rathaus einnahm. Kirchweihszenen aus einem „Kärwa-Album“ um 1890 zieren die Wände. Da sind beispielsweise die Harfenistin nen. die in der Restauration vom Böhner Schorsch aufspie len und die Fürther in Kirch weihstimmung versetzen. Auf einem anderen Bild stürmt Jung
Im Schloß Burgfarrnbach sind das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Stadtmuseum unter gebracht. Foto: Reinhard Thielsch.
Stadtentwicklung Anhand von stadtgeschichtli chen Exponaten können die Be suchern die Veränderungen des Ortsbildes nachvollziehen. Der ländliche Charakter, der Fürth über lange Zeit prägte, wandel te sich im 19. Jahrhundert. Fürth entwickelte sich zu einer blühenden Industrie- und Han delsstadt. Stadtpläne und Grafiken infor mieren über die Gründung und Entwicklung des Marktfleckens Fürth, die Dreiherrschafl, ihre Folgen sowie das religiöse Fürth. Auf dem ältesten Stadt plan von 1717 wird beispiels weise die Grundstücksvertei lung unter den „Drei Herren“ verdeutlicht. Stadtgeschichtli che Zeugnisse auf Schützen scheiben stellen Örtlichkeiten und Brauchtum der Fürther Ver gangenheit dar. Ein Exponat, die Kasse der ehemaligen Ar men- und Waisenschule, in der Königstraße 76, weist aut die Wichtigkeit von Wissen und Bil dung hin. Technische Errun genschaften, wie die erste deutsche Eisenbahn, der Ludwig-Donau-Main-Kanal Oder
der Bau des repräsentativen Rathauses zeigen die wachsen de Bedeutung Fürths. Auch die stetig wachsende Anzahl der in dustriellen Produktionsstätten trägt zum Ansehen der aufstre benden Fabrikstadt bei. Ein Bild, das Fürth von der neu ent stehenden Südstadt zeigt, ver deutlicht den Stolz der Bürger: „Fürth, die Stadt der 1000 Schlöte“. Ein Zitat das Jakob Wassermann geprägt hat. Darstellungen von historischen Orten und Bauten, die heute nicht mehr oder in veränderter Form existieren, ergänzen die
Detail eines historischen Spiegels. Foto: 4 Mayer.