Altstadtverein _______ Fürth
Kronach machte sich beim Bau der vorgesehenen Brükken und Schleusenkam mern ein Mangel an fach kundigen Steinhauern be merkbar. Die anliegenden Gemeinden erhielten durch die vielen Arbeiter einen gewissen Auf schwung. Am 6. März 1843 wurde der LudwigDonau-Main-Kanal von Nürnberg nach Bamberg eröffnet. Der Wasserstand des Kanal war nur 1.45 Meter tief, bei einer Wasserspiegelbreite von 15,7 Metern.
Der Ort Ein Fremdet, der den Ortsnamen Kronach hört, denkt meistens an die Stadt in Oberfranken mit der Festung Rosenberg. Im Fürther Stadtgebiet gibt es auch ein Kronach, es liegt im Nordwesten bei Ronhof an der A 73. Sehr viele ältere Fürther kennen den Ortsteil noch aus ihrer Jugendzeit, der Ort war früher am Wo chenende ein beliebtes Ausflugsziel. Kronach ist heute teilweise noch bäu erlich geprägt. In den letzten Jahrzehnten wur den sehr viele neue Häu ser gebaut.
Der Schlagrahmdampfer .Hansi“ an der Anlegestelle in Kronach. Im Hintergrund der Gasthof Weigel. Die Aufnahme ist auf 10. Juni 1936. 13 Uhr, datiert, allerdings lassen die blattlosen Bäume eher ein Herbstfoto vermuten Foto: F. Vitzethum.
Geschichte Im Jahre 1225 wird in einer von König Heinrichs VII unterzeich neten Urkunde der Ort „Kranach“ erstmals genannt. Viel leicht bezieht sich der Ortsname nicht auf Kran, sondern auf den Vogel Kranich. Das Grundwort -ach gehört eventuell zu der alt hochdeutschen Bezeichnung für Wasser und Strömung. 1430 verwüstete ein hussiti sche Heer die Gegend, sodass die Landbevölkerung in die Stadt Nürnberg flüchtete. 1502 ist die Schreibweise „Kronach“ und 1531 „Cronach“. 1552 brannten die Soldaten des Markgrafen Alcibiades Bauern höfe und Häuser nieder. Die Be völkerung von Kronach hatte auch im Dreißigjährigen Krieg sehr zu leiden. Die Bewohner flüchteten in die benachbarten Wälder oder nach Nürnberg. Der ganze Ort wurde ausge plündert. Nach der Schlacht an der Alten Veste 1632 wurden die Häuser von Kronach in Brand gesteckt. Erst lange Jah re danach kehrten die Bewoh ner langsam zurück und bauten ihre zerstörten Häuser wieder auf. Um 1600 wurde zum er 36
sten Mal der Tabak angebaut, um 1680 folgte der Kartoffelan bau. 1732 wurde Kronach mit Ronhof zu einer Gemeinde zusam mengeschlossen. Die Gemein de hatte damals schon eine ei gene Gemeindeordnung. Im Verlaufe des Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 fan den auch in Kronach Einquartie rungen statt und zwar mit Sol daten von Friedrich des Großen. Die erste Häusernummerierung erfolgte 1792, die zweite kurz nach 1800 und die dritte im Jahre 1929. 1796 kam Kron ach nach Bayreuth. Am 23. Dezember 1800 wurde Kronach durch die Franzosen besetzt. Im Jahre 1809 kam der Ort zum Königreich Bayern. 1886 gründete sich die Freiwil lige Feuerwehr Ronhof/Kronach. Durch die Spielvereinigung Fürth ab 1910 erlebte der Ort einen großen Aufschwung. Da mals waren bis zu 25.000 Be sucher im Ronhof anwesend, die nicht zum geringen Teil nach Schluß des Spieles nach Kronach wanderten. Am 14. März 1927 stellte die Gemeinde Ronhof/Kronach bei der Regie
rung in Ansbach einen Antrag um die Einverleibung nach Fürth zu genehmigen. Das Bayerische Staats ministerium des Innern genehmigte am 15. Juli 1927 die Vereinigung mit Wirkung zum 1. Juli. 1927 und so wurde die Gemeinde Ronhof mit Kronach an diesem Tag nach Fürth eingemeindet.
Kanalbau /Ms am 1. Juli 1836 die Arbeiten zwischen Nürnberg und dem Bugberg nahe Bamberg für den Kanal begannen, empfahl die Stadt Fürth ihren Almosenemp fängern, sich für diese Arbeit zu melden. Dann hätten sie einen guten Lohn und Arbeit auf Jah re hinaus. Leider war das Inter esse nicht allzu groß. Nur vier Arbeitswillige hatten sich be worben. Kurzerhand strich die Stadt Fürth die rüstigen Almo senempfänger von der Unter stützungsliste. Das brachte erst den gewünschten Erfolg. Rasch ging der Bau des Kanal voran. Zeitweise waren 9.000 Arbeiter beschäftigt. Besonders die Strecke Fürth-Erlangen erzielte gute Fortschritte. Allerdings
Schlagrahm
dampfer
Viele ältere Fürther erinnern sich noch an die breiten Kähne, die von Pferden gezogen schwerbeladen den Kanal ent lang fuhren. Etwas mehr an Personenbeförderung kam zu stande, als Lohnschiffer aus Miltenberg zwischen der Schleuse Nr. 80 in Doos und der Schleuse Nr. 81 nördlich von Kronach eine Art von Taxi dienst versahen. Das gefiel ei nem Wirt namens Memmert, der den Gasthof im Kronach be trieb. überhaupt nicht. Kurzent schloßen wurde ein Holzschiff mit dem Namen „Zille“ ange schafft, das Leute mittels Pferd von Doos nach Kronach brach te. Weil man im Gasthaus Memmert preiswert und reich haltig bewirtet wurde, erwarb sich das Lokal einen guten Ruf. Bald sah man sich gezwungen, ein Motorschiff bei einer Re gensburger Werft zu bestellen, das den Namen „Antonia“ er hielt. Kurze Zeit folgte die „Karl“ mit der gut 120 Personen fah ren konnten. 1926 kam letzt endlich noch die „Hansi" mit 60 Sitzplätzen dazu. Dieses Schiff war Eigentum von Hans Weigel aus Großgründlach, dessen Frau eine geborene Memmert war. Der Namensgeber für die