Altscadtverein Fürth _______ bisher nicht in Betracht gezogen worden. Man war bisher davon ausgegangen, dass ihre Grün dung auf Karl den Großen zu rück zu führen sei als Konse quenz aus Karls Umsiedlungs politik nach seinen Sachsen kriegen. Der Zusammenhang hier unterstreicht aber die Art und Weise wie Lothar von Süpplingenburg die Reichsmini sterialität an Mittel- und Nieder
rhein sowie in Sachsen geför dert und an sich gebunden hat. Es ist daher nicht auszuschlie ßen, dass der Ortsname auf ei nen Embrecht, Embricho oder dessen Kurzform Emicho zurück geführt werden kann und mit Beziehung zum Bischof als Vor gänger des oben erwähnten Gebhard bereits zu Beginn des 2. Viertels des 12. Jahrhunderts bestanden hat. Einziger Beleg
dieser Zeit ist das Fragment ei nes kleinen handgeformten Töpfchens aus dem oben ge nannten Fundkomplex (Abb. 1).
Die Ortsgründung Die enge Bindung an Würzburg wird auch in der Wahl des Pa-, troziniums der St. Kilians-Kirche deutlich. Kirche und alter Pfarr hof lassen noch heute ihren Be
zug zum Flussübergang erken nen und bilden die Keimzelle der Ortschaft. Ihre Entstehung wird demnach im Zusammen wirken von einem Ausbau der Verkehrswege einerseits sowie einer Landeserschließung der Kirchenherrschaft andererseits zu sehen sein, wenn man das späte Eigenkirchenwesen des frühen 12. Jahrhunderts und die damit verbundene Kirchen ordnung zu Grunde legt. Die rege Bautätigkeit des Embricho von Leiningen im Bistum ist von anderen Stellen urkundlich be legt. Der romanische Unterbau des Kirchturms scheint in der Zeit der Ortsgründung entstan den zu sein (Abb. 2).
Alte und neue Grundherrschaften
Abb. 2: Der romanische Teil des Kirchturms der St. Kilians-Kirche Emskirchen Foto: Thomas Werner.
Die Übereignungsurkunde an das bambergische Benedikti nerkloster Münchaurach von 1156 und eine Urkunde Fried rich Barbarossas vom 28. Janu ar 1158, in der der Nürnberger Burggraf Gottfried von Raabs als Vogt von Münchaurach be stätigt wird, belegen dann einen eingetretenen Wechsel in der Grundherrschaft. Wie diese in die Hände der Herren von Sekkendorff gelangt ist, die ab 1304 mit den Brüdern Friedrich und Heinrich von Seckendorf! als Emskirchener Ortsadel auf treten, bleibt vorerst im Dun keln. In ihrer Funktion als burggräfiiche Ministeriale ist denk bar, dass sie anfänglich auf burggräflichem Vogteilehen ge sessen haben. Die 1304/06 und 1319 empfangenen Güter des Friedrich sind aber im älte sten Lehenbuch des Hochstifts Würzburg verzeichnet, wodurch deutlich wird, dass neben dem Vogteilehen für das Kloster in Münchaurach weitere würzburgische Lehen in Emskirchen vorhanden waren und das obe re Aurachtal als Grenzbereich der Grundherrschaften zwi schen Würzburger Fürstbischö fen und Nürnberger Burggrafen als Lehensträger des Bistums Bamberg gesehen werden 41