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Altstadtverein Fürth _______

Das .Große Haus" des Theaters Gera wurde nur wenige Wochen nach dem Fürther Stadttheater eröffnet. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Theaters Al­ tenburg Gera

verstanden sich die Architekten noch als Künstler. Die Pariser Weltausstellung war in Europa das gesellschaftliche Ereignis nicht nur des Veranstaltungs­ jahres 1900. ein architektoni­ scher Höhepunkt dort war das neobarocke Petit Palais (18971900) von Charles Girault mit seinem markanten Bogenpor­ tal, mithin ein Hauptwerk des späten Historismus (vgl. Abb. S. 5). Auch andere Architekten lie­ ßen sich beeinflussen, so äh­ nelt das ebenfalls 1902 fertig­ gestellte Jugendstil-Sladttheater in Gera von Heinrich Seeling (1852 - 1932, Erbauer des Nürnberger’Stadtlheaters) un­ serem aufgrund des dominan­ ten Portalbogens, das Petit Pa­ lais stand in Gera - neben dem Rostocker Theater - wohl eben­ falls Pate. Das Theater in Gera wurde übrigens fast zeitgleich mit dem Fürther Theater eröff­ net, nämlich am 18. Oktober 1902 mit „Iphigenie auf Tauris“ - hier Beethoven (Fürth: Eröff­

vor kurzem das Dach vor dem Eingang. Letzteres paßt nicht ganz, bot aber - gleich der von Fellner&Helmer oft verwende­ ten Loggia mit Vorfahrbereich ein ideales Forum des Sehens und Gesehen­ werdens. Kürzlich wurde das Dach wie­ der angesetzt, historisch rich­ tig, ästhetisch sicherlich frag­ würdig, ein kla­ rer Einbruch des Funktiona­ lismus. der zur Entstehungszeit durch die bei­ den schönen Lampen und das begrünte Auffahrtsrondeil nicht so negativ hervorstach, wie es heute leider der Fall Das blumengeschmückte Theatermodell der Fürther Kleingärtner mm Emtedankrug 2002. Foto: A. Mayer. ist.

nung 17. September 1902 mit „Fidelio“, Beethovens einziger Oper), dort Goethe, wie es sich gehört. Vergleicht man die Originalfas­ sade unseres Stadttheaters

(vgl. Abb. S. 5) mit der heutigen, so fehlen vor allem die beiden Zieraufsätze auf der Dachkrem­ pe links und rechts, die Auffahrt mit den beiden damals hüb­ schen Straßenlaternen und bis

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