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Altstadtverein _______ Fürth einem festgelegtem Preis von allen Firmen angeboten und war als Volksempfänger ein wichtiges Propagandaelement. Inzwischen war Gesamt­ deutschland mit Sendern und einheitlichem Programm über­ zogen.

eine bunte Vielfalt von Emp­ fangsgeräten, die auch bald für den Ultrakurzwellenfunk taug­ lich waren. Ende 1947 wurde in den USBell Laboratories von William Shockley (1910-1989), John Bardeen (1908-1991) und

der bis heute die Elektronen­ röhre fast vollständig verdrängt hat. Die Gründe liegen in den kleineren Abmessungen, in der billigen Herstellung und dem geringeren Energieverbrauch. Nur als Bildröhre, in der Sen­ dertechnik, bei Verstärkern für

von Computern oder Handys er­ möglichte. In knapp 100 Jahren ist damit von der Elektronenröh­ re zum Integrierten Schaltkreis ein enormer Fortschritt erreicht worden.

Farbfernsehen

Erste Fernseher Schon 1930 kam der Wunsch nach einer Bildübertragung auf. Man erkannte sehr schnell, dass die bis dahin bekannten mechanischen Verfahren nicht zum Ziel führen konnten und er­ innerte sich an die Kathoden­ strahlröhre, die K.F. Braun schon 1897 erfunden hatte. Mit Weiterentwicklungen von Man­ fred von Ardenne (1907-1997) und Telefunken entstanden dann die ersten Fernsehemp­ fänger. Die Post legte aufgrund ihrer Funkhoheit immer wieder ver­ besserte Fernsehnormen (Zei­ lenzahlen) fest, angepasst an die technische Weiterentwick­ lung. Schließlich stand 1939 in Deutschland ein Fernsehemp­ fänger auf dem Tisch, der tech­ nisch die Weltspitze darstellte. Die Kathodenstrahlröhre zur Bildwiedergabe hatte schon ei­ nen rechteckigen Schirm, was nach dem Zweiten Weltkrieg lange nicht mehr beherrscht wurde. Aber leider musste 1939 die Weiterentwicklung und Fertigung kriegsbedingt eingestellt werden.

Wiederaufbau in Deutschland Erfindung des Tran­

sistors in den USA Nach dem Krieg musste in Deutschland improvisiert wer­ den. Alte Radios mussten mit den vorhandenen Mitteln aus ehemaligen Wehrmachtsbe­ ständen repariert werden, neue Radios wurden mit den gleichen Mitteln zusammengebastelt. Aber nach wenigen Jahren be­ scherte das Wirtschaftswunder

Oie Erfinder des Transistors in den US-8ell-Laboratories (Murray Hill. New Jersey). Von links Brattain, Bardeen und Shockley. Sie erhielten dafür gemeinsam 1956

den Nobel-Preis. Repro IV Mayer.

Walter Brattain (1902-1987) der Transistor entdeckt, wofür sie 1956 gemeinsam den No­ belpreis erhielten. Der Transi­ stor kann wie die Elektronen­ röhre als Verstärker und Schal­ ter technisch angewendet wer­ den. Die Vorarbeiten von W. Schottky in Deutschland spiel­ ten dabei eine wesentliche Rol­ le. Auch wurde der Effekt schon 1926 von dem deutsch­ jüdischen Physiker Julius Li­ lienfeld (1881-1963) beschrie­ ben, blieb aber damals unbe­ achtet. Etwa 10 Jahre nach 1947 hat es noch gedauert, bis der Transistor in der Fertigung beherrscht wurde, ab etwa 1960 begann sein Siegeszug,

manche Musikinstrumente und bei Hochpreis-Geräten für Au­ dio-Fans spielt sie noch eine Rolle. Der ursprüngliche Transistor wurde dann noch als sogenann­ ter Feldeffekt-Transistor weiter entwickelt. Auf diesem Wege war es dann möglich, das Ver­ stärker- oder Schaltelement auf Abmessungen bis zu 1/10000 Millimeter zu reduzieren. Mit dieser Technik wurden dann so­ genannte Integrierte Schaltkrei­ se (ICs) möglich, bei denen auf Flächengrößen von weniger als ein Quadratzentimeter Tausen­ de von Einzelelementen unter­ gebracht werden konnten, was erst die kompakte Bauweise

Gedrängt durch das Farbbild des Kinos war auch beim Fern­ sehen zwischen 1960 und 1970 die Einführung der Farbe ein neues Ziel. Es war schon bekannt, dass mit drei passend gewählten Grundfarben jede farbige Nuance, die in der Na­ tur vorkommt, dargestellt wer­ den kann. Das neu einzufüh­ rende Farbsystem musste we­ gen der in großer Zahl vorhan­ dene Schwarz-Weiß-Empfän­ ger mit diesen verträglich sein. Umgekehrt musste der Far­ bempfänger das Signal der Schwarz-Weiß-Sendung emp­ fangen. Diese Aufgabe wurde Kompatibilität und Rekompatibilität genannt. Amerikanische Forscher lösten das schwierige Problem im sogenannten NTSC System. Der deutsche Erfinder Walter Bruch (1908-1990) bei Tetefunken präsentierte 1962 eine weitere Verbesserung, die größere Übertragungssicher­ heit gewährleistete. Das ameri­ kanische NTSC System wurde damit zu PAL erweitert und ist bis heute - immerhin 40 Jahre später - in Europa gebräuch­ lich.

Tonband und Video Ein besonderes Kapitel ist der Aufzeichnung von Ton- und Bildsignalen zu widmen. Beide Aufzeichnungsarten sind für die Rundfunktechnik in Studio und Heim wichtig, um den Zeitver­ satz zu ermöglichen, also die zeitliche Trennung von Aufnah­ me und Wiedergabe. Hierzu stand schon lange vor der Ein­ führung des Rundfunks zur Tonaufzeichnung die Schallplat­ te zur Verfügung. Hierbei über­ trägt ein Stichel durch mechani­ sche Bewegungen den Schall in