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Altstadtverein Fürth _______

Jahresbericht der AG Archäologie 2004 Die Aktivitäten im Archäologen­ keller des Rathauses wurden mit der Beschriftung und Archi­ vierung der Funde vom Mann­ hofer Wasserwerk fortgesetzt. Aufgrund des hohen Fundauf­ kommens aus unseren Untersu­ chungsgrabungen ist die Ar­ beitssituation immer größeren Einengungen ausgesetzt, dass wir mit einer offiziellen Anfrage bei Oberbürgermeister Dr. Jung nach Raumerweiterung vorstel­ lig wurden. Im Ergebnis wurde uns ein Teil des hohen Raumes im Südflügel und der angeglie­ derte Keller zur Verfügung ge­ stellt. dass wenigstens unser Archiv nicht aus allen Nähten platzt. Beim letzten Zusammen­ treffen im Keller wurde der alte Treppenaufgang in diesen Nachbarraum wieder zugäng­ lich gemacht, dass nun alle Räume, die wir belegt haben, eine direkte Verbindung unter­ einander haben.

Einsatz für Außen­ amtsstelle Besonders viel Elan war im ver­ gangenen Jahr nötig, um zu verhindern, dass durch Spar­ maßnahmen der Bayerischen Staatsregierung die Außen­ amtsstelle des Landesamtes für Denkmalpflege auf der Nürn­ berger Burg aufgelöst wurde, wodurch wir unseren wichtig­ sten Ansprechpartner in der Re­ gion verloren hätten. Aufmerk­ sam wurden wir auf das bereits drängende Problem durch kriti­ sche Anmerkungen nach einem Vortrag über die spannende Entdeckungsgeschichte der Himmelsscheibe von Nebra von Dr. Harald Meller vom Landes­ amt für Denkmalpflege in Sach­ sen-Anhalt am 3. Dezember 2003 in der NHG-Nürnberg. Da im Bayerischen Ministerrat bereits am 16. Dezember 2003 in dieser Angelegenheit eine Vorentscheidung getroffen wer­ den sollte, entwarfen wir eiligst

eine Protestnote, die noch vor diesem Datum in der Presse er­ schienen war und dann auch ausdrücklich bei Bezirksheimat­ pflegerin Dr. Andrea Kluxen Un­ terstützung fand. Besonderer Dank geht hier an unsere Land­ tagsabgeordnete Petra Gutten­ berger. die sich mit mehreren persönlichen Schreiben an Mi­ nister Goppel gewandt hat und an Oberbürgermeister Dr. Jung, der über den Bayerischen Städ­ tetag den Protest der Kommune zum Ausdruck brachte. Nach einer letzten Pressenotiz vom 12.Oktober 2004 wird Wissen­ schaftsminister Goppel dahin­ gehend zitiert, dass er sich ent­ gegen früherer Stellungnahmen nun doch einen Verbleib der Ex­ perten vorstellen kann ■ was auch immer das bedeuten mag.

Nadler M.A. aus Nürnberg im Keller aufgesucht (Abb. 1). Im Rahmen des gesamten Umstel­ lungswesens in der Denkmal­ pflege wurde bei diesem Tref­ fen erörtert, wie sich unser En­ gagement am besten koordinie­ ren lässt und wo Schwerpunkte zu setzen sind. Martin Nadler

von Fürth^Keller. Kanäle und sonstige Bodeneingriffe zu kar­ tieren, um einen systemati­ schen Überblick über das Stö­ rungspotenzial im Boden zu er­ halten. Hieraus ergäben sich auch Vorteile für Bauherren, wenn klar ist, dass Baggerar­ beiten vorgenommen werden,

Besondere Konstel­ lation in Fürth Um unsere Arbeit neben dem wichtigen Protest auf politischer Ebene zu unterstreichen, haben wir Oberbürgermeister Dr. Jung und unsere Landtagsabgeord­ nete Petra Guttenberger als po­ litische Entscheidungsträger in unseren Keller eingeladen und unser ehrenamtliches Engage­ ment im Bereich der Bodendenkmalpflege erläutert. Es wurde deutlich, dass auch die Kommune Nutznießer unserer Tätigkeit ist, weil durch die glückliche Verknüpfung von amtlichen Entscheidungen der Unteren Denkmalschutzbehör­ de und ehrenamtlichen Engagementjder Bodendenkmalpflege in der Person von Vereinsmit­ glied Ralf Röder eine Konstella­ tion in Fürth anzutreffen ist, die heute kaum noch eine Gemein­ de vorweisen kann. Am 9. Februar 2004 hat uns Dr. Sebastian Sommer, Abteilungs­ leiter Bodendenkmalspflege im Bayerischen Landesamt für Denkmalspflege, zusammen mit unserem Betreuer Martin

Abb. 1: Besuch im Archäologenkeller. Dr. Sommer, Martin Nadler. M. Gottwald v.r.n.l. Foto AG Archäologie

hat darauf hingewiesen, dass • wo eine archäologische Vorun­ aufgrund kontinuierlicher Beob­ tersuchung nicht mehr sinnvoll achtungen des Geländes durch erscheint. Wir betrachten den ehrenamtliche Hilfe der Ver­ Besuch von Dr. Sommer als einsmitglieder Cerny und Gott­ Aufwertung unserer Tätigkeit, wald Fundstellen wie die aus die nun auch an höchster, be­ Lenkersheim oder dem Kolm­ hördlicher Stelle Beachtung fin­ berg über Neuhof/Zenn(über-f det. haupt nur noch) zur Kenntnis* Ein ähnliches Interesse zeigte des Amtes gelangen. Dr. Som­ auch Dr. Florian Koch vom Lan­ mer machte den Vorschlag, in desamt für Denkmalpflege, der einem Katasterplan der Altstadt in regelmäßigen Abständen 35