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Das Altstadtviertel und der Altstadt verein heute

Die Probleme des Altstadl­ viertels sind soweit sie den baulichen Verfall betreten eindeutig geringer geworden. Bestehen bleiben die Pro­ bleme der ökonomisch einsei­ tigen Struktur ("Kneipen­ meile"), der unausgewogenen Sozialstruklur (40% Aus­ länder. dabei leben hier relativ wohlhabende Ausländer zu­ sammen mit zumeist sozial schwachen Inländern, was Konfliktstoff in sich birgt) sowie die - inzwischen abge­ klungenen Anwohner'Gast­ ronomie Konflikte in Bezug auf die Vcrkchrsberuhigung und die Ruhezeiten (Sperr­ stunden). Seit 1989 betreibt der Altstadlvcrein die "Galerie in der Freibank" am Waagplatz, die bis zur Eröffnung der kunst galeri e fürth die bestbesuchte Galerie in der Stadt war. Am Waagplatz sind die ehemalige Freibank, der Waag-Brunnen, die Weihnachtssäule und ein St. Michael Wandbild im Besitz des Vereins. Im Verein ist die Fürther Arbeitsgruppe Archäologie beheimatet, einige Funde sind im Museumsfenster am Waagplatz zu sehen. Wir unterstüt­ zen Forschungen und Buchveröffentliehungcn und versuchen ein Museum zur Alltags- und Menlalitätsgeschichtc des 19. und 20. Jahr­ hunderts zu verwirklichen bzw. unsere dementsprechen­ den Vorstellungen in das geplante Stadtmuscum einzu­ bringen. Im Gegensatz beispielsweise zu den Nürnberger Altstadtfreunden kann der Fürther Altstadt verein nicht auf Groß­ spender zurückgreifen und erarbeitet sich seine Ein­ nahmen hauptsächlich auf der Fürther Altstadtweihnacht (Standgebühren, Bewirtung). Die gute finanzielle Situation des Vereins ist aber in erster Linie einer strengen Anpas­ sung der Ausgaben an die Ein­ nahmen zu verdanken hier

haben wir der öffentlichen Hand einiges voraus, so scheint es. Auch die derzeit laufende kostspielige Sa­ nierung des Vereinsgebäudes können wir ohne Kreditauf­ nahme bewältigen. Die Mitgliederzahl beträgt ca. 320. abgesehen von der Ahstadtwcihnacht mit ca. 120 ehrenamtlichen Mithelfern beschränkt sich die Zahl der Aktiven auf etwa zehn enga­ gierte Bürgerinnen und Bürger.

Aussichten

Heimat und Geschichte. Wissen um Herkunft und Identität sind Grundbe­ dürfnisse des Menschen, der in einer schnell wandelnden Welt und angesichts naturwis­ senschaftlich nicht zu beant­ worteten metaphysischen Sinnfragen einen Anker, einen Halt sucht. Über die Jahr­ hunderte gesehen kann Denk­ malschutz den Wandel natür­ lich nur verzögern. Aber die­ ser Verlangsamung tut Not in

einer Zeil, die meint, mit immer mehr Geschwindigkeit den Menschen glücklicher zu machen. Glück hat unsere Stadt, dass sie mit dem Alt­ stadtviertel ein Zentrum be­ sitzt, in dem alles ein wenig langsamer zu verlaufen, ja sogar die Zeit an manchen Orten stillstehen zu scheint. Diesem Raum in der Zeit hat sich der Altstadtverein ver­ schreiben.

A lexander Mayer

Nicht nur

Fürth

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Schwabacher Straße 137/ Ecke Herrnstraße

Brettergartenstraße 95

Mo-Fr 9.00 - 19.00 sa 8.00-15.00

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