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Accordion meets Acryl Isolde Kohler-Malerin & Dagmar Raum-Akkordeonistin Projekt: „Ra umklang-Farbklang“ in der Galerie am Waagplatz

Die Ausstellung „Ruhezeit Reifezeit“ der Künstlerin Isolde Kohler (23.9.-8.10.05) hatte sich ja eigentlich schon bei der Vernissage mit dem Termin des jährlichen Schüler­ vorspiels der Akkordeonistin Dagmar Raum in der Galerie am Waagplatz überschnitten. Bot es sich da nicht an. die zwei Darbietungen noch intensiver miteinander zu ver­ knüpfen? Und tatsächlich: herauskam ein gelungenes und sehr anregendes Zusam­ menspiel von bildender Kunst und Musik: „Raumklang Farbklang“, eine zweigeteilte Veranstaltung, die an zwei Wochenenden zahlreiche Zu­ schauer- und hörcr anlocktc.

"Sahara", „Jerusalem", „Zion“ und „Pyramide", fielen Dagmar Raum ganz spontan und eindrucksvoll experimen­ tierfreudige freie Improvisa­ tionen auf ihrem Instrument ein. Die vorwiegend in gelb­ braunen Tönen gehaltenen Bilder wurden klangmalerisch mit Dreiklängen der verschie­ denen Lagen, schwebenden Quint- und Quartverbin­ dungen untermalt; lange, tiefe vibrierende dunkle Klänge wie Botschaften aus sphäri­ schen Höhen im zartesten Pianissimo zauberten ganz individuell im Raum einen Bezug zwischen tönender und gemalter Emotion. So entstan­ den transformatorische Ein­ drücke. die den Zuhörer wie den Betrachter der Bilder in eine verzauberte Weh ent­ führten.

Orientalischer Bilderzyklus

Leidenschaft

Zu dem orientalischen Bilderzyklus, bestehend aus

Das Bild "Leidenschaft", das in schwingenden Rot-Tönen

gehalten ist. wurde mit tempe­ ramentvollen und heißblütigen Rhythmen des argentinischen Tango-Meisters Astor Piazzolla konfrontiert, sodass den Zuhörer die Sinnlichkeit dieses Bildes gleich zweifach in Bann zog. Und das Minimal-music-Stück "Joie de vivre" des tschechischen Komponisten Jacek Rabinski musizierte Dagmar Raum dynamisch fein akzentuiert und technisch so brillant, dass sich die türkis-blauen Farben des Bildes "Stille" zu fließen­ den Wogen mal rauschend, mal plätschernd als stillende Lebensquel le sehr plastisch entwickeln konnten. Schwebende Tänzerin

Zum Abschluss gelang es der Musikerin mit dem Air aus den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach, dem „Capriccio di durezze“ von Giacomo Frescobaldi und einem Czardas von Vittorio

Monti, dass die "Rote Tänzerin" von Isolde Kohler fast schon Anstalten machte, selber aus dem Bilderrahmen zu schweben; so intensiv gelang hier die Verschmel­ zung von Raumklang mit der lebendigen Bewegung, bald sinnlich melancholisch, bald sprühend wie Feuerfontänen. Das Publikum der gut besuch­ ten Veranstaltung nahm die musikalische Malerei und die 1 n t erpretat i onen i nie ress ie rt und neugierig auf. Man war sich darüber einig, dass beide Künstlerinnen höchste Quali­ tät und Professionalität dem Besucher geboten hatten und einer Wiederholung unter dem Molto „Raum für die Sinne mit Kunst und Musik“ nichts im Wege stehen sollte. Sieglinde Richter

Raum für die Sinne mit Kunst und Musik in der Freibankgaterie - eine gelungene Synthese zweier Kunstformen.

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