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Aitstadtverein Fürth
Anlage lässt sich auf ein Schutzbedürfnis zurückführen, das mit dem Durchzugs verhalten der nachfolgenden Hallslaltzeit durch das Zenntal in Zusammenhang stehen könnte. Die Eisenzeit (ca. 800 - 50 v.Chr.)
Der jüngste Abschnitt der Metallzeiten wird durch die sogenannte vorrömische Eisenzeit vertreten. In Süddeulschland unterscheidet man zwei Gruppen: Zum einen die Hallstattzeit oder Hallstatt kultur, die ihren Namen nach dem
Waffen. Im Gegensatz zu Kupfer oder Bronze sind die Vorkommen von Eisen erzen so häufig, dass man heute davon ausgeht, dass überall wo Siedlungen ent standen sind auch Eisenerze abgebaut und verhüttet werden konnten. Die ein zelnen Arbeitsschritte, die notwendig waren um zu einem verwertbaren bzw. verhandelbaren Eisenbarren zu gelangen, lassen sich am besten in der nachfolgen den Grafik darstellen (Abb. 14). Der Vorteil gegenüber Öronzegeräten und -waffen lag in der höheren Härte des
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Dabei hat man-meist in Hanglage gebaut - die natürlichen Hangwinde aus nutzen können, um die Luftzufuhr zu regeln. In späteren Ofentypen wurden Tondüsen eingesetzt, die an Blasebälge angeschlossen waren. Wie effektiv solche Schmelzverfahren mit den nicht ver wendbaren Schlacken waren, zeigt die Entdeckungsgeschichte der Nekropole der etruskischen Stadt Populonia. Hier hat es 1914 die moderne Rüstungs industrie, als Eisen in Italien knapp wur de, für lohnend erachtet, die etruskischen Schlackehalden abzubauen, um an das enthaltene Resteisen für die Herstellung von Kanonen- und Gewehrkugeln des 1. Weltkrieges zu gelangen. Unter diesen Halden hat man dann das Bestattungs areal aufgedeckt und ausgegraben. Die Hallstattzeit (ca. 800 - 450 v.Chr.)
Abb. 14: Arbeitsschema zur Eisengewinnung
bekannten Fundort Hallstatt im Salz kammergut in Oberösterreich erhalten hat. Zum anderen die Latenezeit oder Latenekultur, die nach dem Fundort La lene am Neuenburger See in der Schweiz benannt wurde. Eisen wird nun zum vor herrschenden Werkstoff aller Geräte und
Materials, das in allen Lebensbereichen effektiver eingesetzt werden konnte. Die Verhüttung der Eisenerze erfolgte in Rennöfen (Schachtöfen aus Lehm oder Steinen über einer Grube) verschiedener Form und Größe, in denen Temperaturen von 12OO-13OO°C erreicht wurden.
Die Bezeichnung Hallstattkultur definiert sich aus den Funden des im 19. Jh. aufge deckten Gräberfeldes am Hallstätter Salzberg , dass durch den Bergmeister Johann Georg Ramsauer ausgegraben und für damalige Verhältnisse vorbildlich dokumentiert wurde. Da die Frühphasen der Belegung im Grunde der spätbronze zeitlichen Kultur angehören, werden die beiden Chronologiestufen A und B der Urnenfelderzeit zugeordnet und die anschließenden Stufen C und D als reine Hallstattzeit betrachtet. Der Fundort erlangte seine Bedeutung durch die Salzvorkommen, die während der gesam ten Belegungszeit des Gräberfeldes unter läge bergmännisch abgebaut wurden. Aus dieser Rohstoffgewinnung erzielten die Hallstätter Salzbergleute ihren Wohl stand, der sich in den reichen Grab ausstattungen niederschlug. Im bayeri schen Voralpenland und auf der Schwäbischen Alb werden die ältere und jüngere Hallstattzeit nur teilweise mit Hallstatt in Verbindung gebracht, weil der Ort auf der Grenze zwischen dem soge nannten westlichen und östlichen Hall stattkreis liegt, zwei leicht durch ihre geographisch unterschiedlichen Kontakt aufnahmen zu trennende Kulturaus prägungen. Die ältere Stufe (C) hat in Grabanlage und Ausstattung sehr viele Affinitäten zur Hügelgräber-Bronzezeit. Diese Bestattungstradition wurde von der Umenfelderzeit zeitweise unterbrochen. Der entscheidende Unterschied zur Hügelgräberkultur besteht aber darin, dass neben der zeitlichen Distanz die bei gegebenen Schwertformen jetzt auch als Eisenwaffen in Erscheinung treten, große Geschirrsätze aus Ton beigegeben sind
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