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£ und man teilweise zur Körperbestattung zurückkehrtc. Der jüngere Abschnitt der Hallstattzeit (D) wird im allgemeinen mit dem Auftreten der frühen Kelten in Ver­ bindung gebracht (Karte 4). Dies macht sich besonders durch Beigaben in den

Altstadtverein Fürth

Württemberg) wird deutlich, dass der Burgherr in der Lage war, sich Baumeister aus dem phönizischen Einflussbereich zu engagieren. Dies wird eindrucksvoll an einer aufgedeckten Wehrmauer mit Bastionen aus getrockne­

Karte 4: Ausbreitung der Kelten in Mitteleuropa

Crabanlagen bemerkbar, die auf regen mediterranen Kontakt schließen lassen. Es besteht auch eine zeitliche Über­ einstimmung zu frühen Kelten­ erwähnungen in den historischen Quellen der mediterranen Chronisten. In der Siedlungsweise der jüngeren Hallstattkultur lassen sich neben Flach­ landsiedlungen und Einzelhöfen nun auch

auch dadurch kenntlich, dass zur Grab­ ausstattung vielfach ein vierrädriger Wagen und bronzenes Pferdegeschirr gehört, was die Mobilität der „Hallstattfursten“ unterstreicht. Im Stadt- und Landkreis Fürth ist die Hallstattzeit durch Grab- und Einzelfunde bekannt geworden, die aber aufgrund mangelnder Fundbeobachtungen keine gesicherten Zusammenhänge mehr erken­ nen lassen. Dazu gesellt sich eine Fund­ stelle von Obernzenn-Flurstützen, die durch die Arbeitsgruppe untersucht wur­ de und wohl dem Bereich einer Siedlung zugeordnet werden muss sowie die Sied­ lung in Oberasbach-Altenberg. Wie diese Funde kulturgeschichtlich einzuordnen sind, ist nur aufgrund von Indizien an Einzelobjekten zu vermuten. Einige kera­ mische Merkmale an einer Stufenschale aus dem Grabhügel von LangenzennHardtwald stehen der nordostbayerischen Keramik sehr nahe. Die Omphalosschale mit graphitierter Innenbemalung von Grosshabersdorf-Fernabrünst hat ein direktes Vergleichstück in Degerndorf, Kr. Parsberg/Oberpfalz, Hügel (Abb. 16).

ten Lehmziegeln verdeutlicht, die im Mittelmeerraum (Sizilien) oft anzutreffen ist, unter unseren klimatischen Be­ dingungen aber kaum einen Sinn macht. In Sichtweite dieser Burganlagen befin­ den sich feudal ausgestattete Grabhügel (Abb. 15), die als die Bestattungsplätze der auf der Burg residierenden Herren betrachtet werden. In ihrer Ausstattung

Abb. 16: Graphitbemalte Omphalosschale von Großhabersdorf-Fernabrünst

Abb. 25; Rekonstruktionszeichnung der Grabkammer des Hochdorfer Fürsten

regionale „Gauburgen“ nachweisen, die als Sitz eines über die Bevölkerung herr­ schenden „Fürsten“ angesehen werden. Besonders am Beispiel der Heuneburg bei Hundersingen a.d. Donau (Baden­

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wird das Ausmaß der wirtschaftlichen Kontakte sichtbar, die von der Ostseeküste (Bernstein) bis zur Iberischen Halbinsel, nach Unteritalien oder Griechenland reichten. Das wird

In die gleiche Richtung weisen auch die Halsringsätze von Emskirchen und Cadolzburg, weil solche Ringsätze im wesentlichen östlich der Regnitz anzu­ treffen sind, wenn man einmal die Funde von Erlangen-Kriegenbrunn ausnimmt. Sie unterscheiden sich modisch sowohl von den thüringischen Wendelhaisringen wie auch von den einzeln getragenen Bronzehalsringen Südwcstdeutschlands. Ihre Tradition scheint in der frühen