Gustavstraße (BauernStraße) gruppiert. Zur Zeit der ersten urkundli chen Erwähnung beste hen westlich der Rednitz neben der Martinska pelle bereits der heutige Fritz-Mailaender-Weg als Teil der Fern- bzw. Geleitsstraße und ein Vorläufer der Hardstraße. Auf der Hard und der Schwand befinden Abb. 7: Vollständig erhaltene mittelalterliche Ofenkachel (Breite ca. 12 cm; links) und Armbrustbolzen (Länge ca. 5 cm; sich Wälder, die der rechts). Fundort: Burg Hoheneck bei Bad Windsheim, Krs. Bevölkerung als Holzlie Neustadt/Aisch-Bad Windsheim (Fotos: AAF) feranten dienen. Das Kataster von 1822 Im Handwerk kommt es durch neue mag immerhin einen Eindruck davon vermitteln, welche Elemente der frühen Erfindungen zu einer Blüte. Zu nennen sind hier etwa die Erfindung des Spinn Geschichte erhalten blieben und welche rades, Verbesserungen in der Technik der infolge späterer Bautätigkeiten verloren Webstühle (13. Jh.) und nicht zuletzt die gingen (Abb. 8). Erfindung des Buchdrucks mit bewegli Im Muster der Bebauung kommen chen Metalllettern durch Johannes von mehrere Großparzellen gut zur Geltung. Gutenberg (15. Jh.). Gegen Ende des Durch spätere Aufteilungen, etwa in Form von Erbteilungen, werden die Mittelalters besiegelt im Kriegs-„handwerk“ die Artillerie den Untergang des Parzellen untergliedert. Einige dieser Rittertums. (Abb. 7) alten Strukturen sind auch heute noch vorhanden, wohingegen diese Muster ins Fürth von 1007 besondere im Bereich südwestlich des Das genaue Aussehen des frühen Fürths Marktplatzes („Gänsbcrg“) durch die Sa ist heute nicht mehr verlässlich zu rekon nierungsmaßnahmen der 197(>er Jahre struieren. Vieles deutet darauf hin, dass vollkommen zerstört wurden. Dies ist sich der Ort um die Straßenzüge von der insbesondere tragisch, da in diesem heutigen Maxbrücke über den Grünen Bereich möglicherweise die Keimzelle Markt (Markt-Platz, Abb. 8) bis zur des Ortes lag. Nahe gelegt wird dies in
Altstadtverein Fürth
dem in sich viergeteilten Block, in dem sich möglicherweise der Grundriss einer planmäßigen Marktgründung oder eines Postens auf der Anhöhe über der strate gisch wichtigen Furt widerspiegelt. Da die Zeugnisse aus der frühesten Ge schichte Fürths nicht mehr offen zutage liegen, liefern die Ergebnisse archäologi scher Untersuchungen wichtige Beiträge zur Stadtgeschichte. Eine dieser Grabungen fand im Frühjahr 1999 in der Kreuzstraße 2-4 im Osten der Fürther Altstadt statt. Bei Erdarbeiten im Zuge von Sanierungsarbeiten wurden Keramikfragmente entdeckt, die der Eigentümer des Grundstücks, I lerr HansOtto Schmitz, der Archäologischen Arbeitsgruppe vorlcgte. Da bei der Durchsicht des Materials auch Scherben aus der Zeit um 1000 erkannt wurden, erste Baumaßnahmen im näheren Umfeld jedoch erst aus dem 16. Jh. überliefert sind, erschien eine archäologische Sondierung sinnvoll. Auf dem Grabungsgelände stand bis vor wenigen Jahren ein nicht unterkellertes Gebäude, unter dessen ehemaligen Lauf horizont zwei zusammen ca. 50 cm starke Bodenschichten festgestellt wurden. Die oberste, dunkle Schicht war stark humos angereichert und hob sich von der hellen Lage darunterdeutlich ab. Beide Befunde enthielten stark fragmentiertes Keramik material, das - soweit datierbar - grob dem späten Mittelalter bzw. der frühen Neuzeit zuzuordnen ist. Die beiden
Abb. 8: Auf dem Katasterplan von 1822 werden aus derZeit der frühesten Anfänge Fürths „ererbte“ Grundstrukturen sichtbar.
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