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Die U-Bahn . _ und der Denkmalschutz Die Kritik des Altstadtver­ eins St. Michael e.V. wendet sich nicht generell gegen die UBahn, sondern bezieht sich auf den Abriss der Gebäude Würz­ burger Straße 1 (in Fürth bes­ ser unter dem Namen „Fischhäusla“ oder „Cafe Wasser­ mann“ bekannt) sowie der An­ wesen Ludwig-Erhard-Stra­ ße 2 („Cafe Fürst“) und 4. Die Gebäude stehen unter Denk­ malschutz. Auch das Anwe­ sen Würzburger Straße 1 ist mit gelebter Fürther Geschich­ te verbunden. 1712 wurde der Vorgänger­ bau des Fischhäuslas erstellt, Grundmauern und Kellerge­ wölbe dürften noch heute aus diese Zeit sein. 1799 und 1803, in Fürths preußischer Zeit, übernachteten König Fried­ rich Wilhelm 111. und sei­ ne Gemahlin, die schöne Lui­ se, in der benachbarten Müh­ le anlässlich einer Musterung der auf der Hard zusammen­ gezogenen Truppen der Frän­ kischen Fürstentümer. 1864 wurde dann auch der Stilwechsel vom Klassizis­ mus zum Gründerstil an die­ sem Rednitzufer deutlich, das damals wiedererrichtet Fisch-

linke Seite unten und unten: Auch das Fischhäusla muss der U-Bahn weichen (Repro AB 29/1994)

häusla er­ scheint neogotisch angehaucht, worauf ei­ nerseits der Giebel und andererseits die Fensterchen des überbordenden, holzverkleideten Kellerteils hinweisen (die nicht im Detail erhaltene Ori­ ginalform dieser Fensterchen ähnelten einem Element des gotischen Maßwerks, der soge­ nannten „Fischblase“). Der Übergang vom Klassi­ zismus zum Gründerstil mit seinen zumeist pompösen, ne­ obarocken Formen war ja vor allem Ergebnis des wachsen­ den Neureichtums in Indus­ trie und Handel, der industri­ ellen Revolution in Deutsch­ land. Gerade das Stadtbild von Fürth hat diese Entwicklung einheitlich geprägt. Deswe­ gen steht das Fischhäusla stell­ vertretend für diese stadtprä­ gende Phase. Ich glaube, diese Ausfüh­ rungen zeigen deutlich, dass es sich bei den fraglichen An­ wesen nicht um irgendwelche Gebäude handelt, sondern um materialisierte Fürther Ge­ schichte, um ein Stück Heimat und Identität. Mit dem Abriss dieser beiden Gebäude wirft das Gemeinwesen einer Stadt einen Teil seiner Geschichte auf den Müllhaufen. Dr. Alexander Mayer

Altstadtverein Fürth

IVI undar tge dicht e Helga K.

Mou des sa? In dä Zeitung alle Toch,

dou kannst des etza lesn: Mit den Wald, des is a Ploch, der is mol gsünda gwesn. Wer dro schuld is waas mä a!

und mä froucht si: Mou des sa ?

Net ohne di Regierung gäit, daß mir an Wald ham, a no morgn,

daß in der Stadt schäi gräint und bläit, däfir kännt jadä fo uns sorgn!

Blouß Asphalt, Betong und Schta. Dou froucht si manchä:

Mou des sa ?

Und su wärd aPs Fensterbrettla a schäinä Blumäkastn gstellt,

Geranien drin und Macheretla.

Mä manert, dass des jedn gfällt. Zufriedn denkst dä: sigst des a,

su is des schäi, su mou des sa I

Und in dä Fräi souchst dein! Blumä. Däi hams dä aus di Kästn grissn. Däi hams net nach Haus mitgnummä,

zertramplt und auf d’Straß higschmissn, blouß kaputt gmacht, korz und kla!

Du kapiersts net! Mou des sa ?

Und die Hoffnung für di Welt platzt wäi a Seifnblosn, denn wos die Klan im Klana gfällt,

gfällt mit dä Welt di Großn.

Däi schlong’s uns a no korz und kla! Woll’n mä dou zouschaun?

Mou des sa ?

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