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Altstadtverein Fürth

Veränderung der Altstadt­ struktur oben: Gänsberg 1936. (Foto: Stadtarchiv Fürth A4944) rechts: Gänsberg heute. (Foto: Hajo Dietz)

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Nur ein ehrlicher, offener Architekten-Wettbewerb mit bürgernaher Transparenz - so, wie er auch derzeit seitens der Stadt Fürth hierzu vorgesehen ist - sollte hier Schlimmes ver­ hindern helfen. Gegen einen Standort der Stadthalle auf dem Geismann - Gelände spricht in erster Li­ nie das Verkehrsproblem (Zu-

Beide Fotos unten: Die Stadthalle ist vielseitig nutzbar. (Fotos: Stadthalle Fürth)

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und Abfahrt der Besucher), das vor allem dann, wenn in Stadt­ halle und Stadttheater gleich­ zeitig Veranstaltungen statt­ finden, nicht mehr zu lösen ist, gibt es doch heute bereits allabendlich bei Theaterauf­ führungen ein Verkehrscha­ os (wenn auch eine gemein­ same Tiefgarage durchaus ver­ lockend sein mag). Ferner dürfte auf dem Geis­ mann - Gelände ein attrak­ tives, kleinteiliges Laden- und Einkaufszentrum mit Cafes und Restaurants (kein Super­ markt) dem angrenzenden, künftigen Fußgängerzonenbe­ reich weit mehr entsprechen und konkurrenzbelebend wir­ ken. Ein multifunktionales Zen­ trum dort erfordert im übrigen keineswegs den totalen Ab­ bruch aller ehemaligen Brau­ ereigebäude. Teile des alten Gebäudekomplexes, vor allem das „Geismann - Bräustüberl“ und angrenzende Anwesen der

Bäumenstrasse, könnten ohne Schwierigkeiten mit neuen An und Einbauten geschickt ver­ bunden werden. Ideales Vor­ bild hierzu könnte die soge­ nannte „Cannery“ in der Nähe von Fisherman's Wharf in San Francisco sein. Dort wurde eine ca. 90x40 m große Kon­ servenfabrik teilweise entker­ nt, so dass im wesentlichen nur die Außenmauern stehen blieben, und durch einen sch­ malen Hof in zwei Hälften ge­ trennt, die man mit Restau­ rants, Boutiquen, Diskotheken etc. füllte. Die verschiednen Ebenen wurden durch ei­ nen gläsernen Aufzug, breite Steintreppen und mehrere frei Rolltreppen effektvoll über­ spielt. Alte Architektur und neue Einfügungen wurden aufs beste miteinander kombi­ niert. Heute stellt dieser detail­ strukturierte Gebäudekom­ plex mit seinen völlig verschie­ denen Funktionsbereichen ei­ nen der beliebtesten Anzie­

hungspunkte im Stadtbild von San Francisco dar. Ein nachah­ menswertes Beispiel, das Fürth einen durchaus spezifischen und originellen Kristallisati­ onspunkt im inner städtischen Bereich verschaffen könnte! Eine Stadthalle im Sanie­ rungsgebiet bringt neben der durch den denkbaren, nahe­ zu täglichen Betrieb bewirkten Dauerwiederbelebung (sie­ he die ca. 350 verschiedenen Veranstaltungen in der Erlan­ ger Stadthalle pro Jahr) auch eine grundsätzliche Verbesse­ rung der dortigen Infrastruk­ tur ,das mit einem für Groß­ veranstaltungen konzipierten Projekt verbundene Ver­ kehrsproblem ist am ehema­ ligen „Gänsberg“ leicht zu lö­ sen (verlängerte Rosenstraße, künftige Westspange etc.) und nicht zuletzt könnte ein der dortigen Geographie architek­ tonisch geschickt eingefügter Gebäudekomplex eine inter­ essante städtebauliche Kom-