24 nalsozialismus gab es keine Vereine der Arbeiterbewegung mehr.
Die Eröffnung der ersten Fürther Funkausstellung am 4. Oktober 1930 war sowohl der Fränkischen Tagespost, als auch dem Fürther Tageblatt einen großen Artikel wert. Auch die Deutsche Stunde in Bayern über trug die Eröffnung der Funkaus stellung in Fürth. Die Ausstel lung wurde vom Vorsitzenden des Arbeiterradiobunds Fürth, Eckart, eröffnet. Weitere Be grüßungsworte sprachen der Oberbürgermeister der Stadt Fürth Wild, der Sendeleiter des Nürnberger Rundfunks Graf und der Vorsitzende des Arbei terradiobunds Nürnberg Frisch. Anschließend sang das Arbeitei— Sängerkartell Fürth. In der Ausstellung wurden 85 Apparate und Geräte gezeigt, die von den Ortsgruppen des Arbeiterradio bunds in Forchheim, Neumarkt, Nürnberg. Würzburg und Fürth gefertigt waren. Insgesamt ka men mehr als 8000 Besucher. Der achttausendste Besucher bekam als Geschenk einen Radioappa rat. Die zweite Fürther Funkaus stellung in der Zeit vom 3. bis zum 10. Oktober 1931 fand im Fürther Parkhotel statt. Dor jetzige Fürther Vorsitzende Hans Schuh hielt die Eröff nungsansprache. Wieder war die lokale Prominenz versammelt. Diesmal war neben der Bast lerschau der Ortsgruppen des Arbeiterradiobunds noch die Großfirma Grundig und Wurzer vertreten, die in einzelnen Ständen Gerätemuster der deut schen Hersteller Telefunken , Bruckner und Stark, Mende, Blaupunkt. TeKaDe und Schaub zeigte. Außerdem gewährte die Ausstellung einen Ausblick in die zukünftigen Fortschritte
der Radiotechnik, wie die Fränkische Tagespost schrieb. Ein Fernsehapparat wurde vorge stellt. Leider waren keine Übertragungen möglich, "weil diese erst zu einer Tageszeit erfolgen, in der die Ausstel lung nicht mehr geöffnet ist, aber es können die Schwingungen auf Platten aufgenommen werden, die dann in Bilder umgeformt werden und dann zu sehen sind." Das Ende der Arbeiterradio bewegung Bereits am Ende der Weima rer Republik ging die. wenn auch geringe', demokratische Tendenz im Rundfunk zu Ende. Im Juli 1932 wurde von der Regie rung Papen der Rundfunk neu geregelt. An dieser Neuregelung waren weder die Intendanten der Sender noch Bredow beteiligt. Sie ging von einem Nationalso zialisten aus, dem Rundfunkre ferenten im Reichsinnenministe rium Scholz. Die Sendegesell schaften kamen völlig in Staatsbesitz. Dem Rundfunkkom misar im Postministerium wurde ein zweiter Kommissar des In nenministeriums bei-, oder wie sich bald zeigte, übergeordnet. Er konnte Programme absetzen oder ändern, die ihm staatsge fährdend erschienen.
Auch das Ende der beiden Arbeiterradiovereine lag nicht mehr fern. Nachdem die Natio nalsozialisten am 30. Januar 1933 die Regierung übernommen hatten, nahmen sie den Reichs tagsbrand zum Anlaß, alle kom munistischen Vereinigungen auf zulösen. Der Freie-Radio-Bund wurde bereits einen Tag vor dem Reichstagsbrand. am 26.2.1933 verboten. Auch die sozialdemo kratischen Vereinigungen konn ten nur mehr kurz unter Repres salien fortbestehen. Bald nach der schon nicht mehr regulären Wahl im März 1933 folgte ihre Auflösung.