Seite:Kleeblatt-Radio 199205 001.pdf/4

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

SpsiegsJ.

dö i~

Geschichte zum Anfassen: Das Konzept des neuen Rundfunkmuseums von Gerd Walther

Schon seit einiger Zeit wird im Marstall des Schlosses Burgfarrnbach das Rundfunkmu­ seum eingerichtet. Neben dem Aufbau einer Gerätesammlung, die in Wechselausstellungen im City-Center zu besichtigen ist, wurde jetzt mit der Erstellung eines Ausstellungskonzepts für das Museums ein weiterer wichtiger Schritt zu seiner Fertigstellung getan. Gerd Walther, beauftragt mit dem Aufbau des Rundfunkmuseums, stellte auf einer Veranstaltung des Fördervereins des Rundfunk­ museums dieses Konzept der Öf­ fentlichkeit vor. Die Präsentation der Rund­ funkgeschichte Deutschlands wird hauptsächlich den ersten Stock des Marstalls einnehmen. Es ist dabei kein reines Tech­ nikmuseum geplant, sondern es sollen die verschiedenen Berei­ che des Rundfunks beleuchtet werden. So werden bei der Dai— Stellung der technischen Ent­ wicklungen die vielfältigen po­ litischen, kulturellen und ge­ sellschaftlichen Auswirkungen ebenso berücksichtigt wie etwa die Design-Entwicklung seit den 20er Jahren.

In den einzelnen Räumen ei— folgt die Darstellung mit einer Mischung aus verschiedenen Prä­ sentationsformen. Das Publikum soll auf möglichst vielfältige Weise angesprochen werden. Ein­ richtungsensembles und Raumin­ stallationen, die Darstellung in Vitrinen und die Anregung zu eigener Tätigkeit lösen einan­ der ab.

In jedem Raum geben Bildund Tondokumente über Videound Audioeinrichtungen einen Einblick in die Zeit und das jeweilige Rundfunkprogramm. Da­

bei wendet sich das Museum an ein breites Publikum ohne Voi— kenntnisse, will aber auch Fachleute zufriedenstellen. Den Schwerpunkt des Museums bildet die Entwicklung des Rundfunkempfängers. Von den ei— sten Detektoren wird so eine Linie über die "Dampfradios" und Volksempfänger zu den "Gebißradios" der 50er Jahre bis in die Gegenwart gezogen. Zu den Radios kommen zeitbe­ dingt noch Grammophone, Plat­ tenspieler, Fernseh- und Ton­ bandgeräte und andere Apparate der Unterhaltungselektronik. Sie finden je nach Bedeutung Berücksichtigung. Einblicke in die Geschichte der Sender und ein Studio runden die Präsenta­ tion im Museum ab.

Das Umfeld illustriert Bei den Ensembles ist nicht nur an die Nachbildung von Wohnräumen gedacht. Radiowerk­ stätten kommen hinzu, der Stand einer Funkausstellung von 1930 in Fürth ebenso wie Fabrikein­ richtungen oder ein Blick auf die Campingfreuden der 50er Jahre. So werden für jeden Zeitabschnitt typische Situa­ tionen nachgebaut, wobei die dazugehörigen Radios im Mittel­ punkt stehen. In drei Fenstern werden Schaufenster von Ra­ dioläden der verschiedenen Epo­ chen erstellt. Nach Möglichkeit soll ver­ sucht werden, die Besucher aus der Passivität des Betrachtens herauszuführen. Deshalb wird in jedem Raum die Möglichkeit ge­ boten, Sich zu betätigen. Schaltungen können gesteckt werden. Strömungsbilder veran­ schaulichen komplizierte tech­ nische Sachverhalte. Wer will,