Seite:Kleeblatt-Radio 199205 001.pdf/8

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

8 hinweg ein gutes Geschäft. Auf die Reparatur von Transformatoren folgte deren Produktion. 1938 stellte Grundig 30.000 Kleintrans­ formatoren her, was mit den anderen Geschäftsbereichen den Jahresumsatz erstmals auf eine Million Reichsmark klettern ließ.

Kriegsproduktion Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs änderte zunächst nur den Auftraggeber. Jetzt wurde die Wehrmacht Hauptkunde. Im Laufe des Krieges mußte der Betrieb wegen der Bombardements in mehrere Wirtshaussäle des Fürther Vororts Vach ausgelagert werden. Zum Transformatorenbau kam die Herstellung von Steuerungs­ geräten für die V 1 und V 2 Ra­ keten und von elektrischen Zün­ dern für den “Panzerschreck", eine Panzerabwehrwaffe, im Auf­ trag von AEG und Siemens. Nach dem Krieg Am 19. April 194 5 war in Fürth mit dem Einmarsch der Amerikaner der zweite Weltkrieg zu Ende. Schon im Mai nahm Grundig die Reparatur von Radios und Trafos wieder in der Schwabacher Straße 1 auf. Im Juni 1945 mietete er in der Jakobinenstraße 24 eine ehe­ malige Spielwarenfabrik und stellte mit elf Männern und 31 Frauen "Universal-Transformatoren" her. Ende ersten

1945 verließen Meßgeräte

die den

Radiovertrieb "RVF-Spezialfabrik für Transformatoren und elektrische Geräte", wie die Fabrik damals hieß. Das "Tubatest", ein Röhrenprüfgerät auch für Laien, kostete 380 Reichsmark. Das "Novatest" war als universelles Meßgerät zur Strom-, Spannungs-, und Widerstandsmessung mit einge­ bautem Wattmeter. PrüfKon­ densatoren und einer Glimmlampe zur Gleich- und Wechselstrom­ prüfung für 435 Reichsmark zu haben.

Bekannt wurde Grundig aber erst durch den Radiobaukasten "Heinzelmann", mit dem es ihm gelang. die strenge Bewirt­ schaftung beim Bau von Radioqeräten zu umgehen. Dennoch war er eventuell nicht das erste Radio, das Grundig produzierte, wenn man dem oben erwähnten Fein folgt: "Daran (an der Be­ wirtschaftung bzw. der BezugsScheinpflicht) scheiterte auch das Projekt "Floh" oder "Gnom", ein kleines Rundfunkgerät ohne Skala, das •Max Grundig sich zwischendurch vorgestellt hatte und von dem tatsächlich still und heimlich etliche Exemplare gebaut worden waren." Ohne hier einer endgültigen Prüfung vorzuqreifnn. dürfte damit wohl dar "Liliput" ge­ meint sein, von dem das Rund­ funkmuseum drei Exemplare be­ sitzt, eines davon sogar mit offiziellem Firmenaufkleber. Allerdings gibt dieser Aufkle­ ber schon die Kurgartenstraße 37 als Firmenanschrift an. Der Liliput war nicht für den offi-

Spezialfabrik für Transformatoren und elektrische Geräte Fürth / B. * Jakobinenstr. 24/26 ♦ Ruf 734 60