2. Die Kompassmacherfamilie Kleininger Als Fürther Kompassmacher sind sowohl Johann Georg Kleininger als auch sein Sohn Johann Paul Kleininger nachweisbar. Der Vater: Johann Georg Kleininger In den Fürther Kirchenbüchern taucht Johann Georg Kleininger erstmals 1791 anlässlich seiner Hochzeit auf. Demnach war er der älteste Sohn des Schwabacher Kutschers Georg Michael Kleininger und angehender Ansbachischer Drechslermeister. Möglicherweise ging er bei einem Fürther Drechsler in die Lehre und kam darüber mit seiner künftigen Frau Maria Barbara Helena in Kontakt, der ältesten Tochter des Breslauer Drechslermeisters Conrad Matthäus Wich. Die Hochzeit fand am 26. April 1791 statt. Im August 1793 kam die Tochter Agnes zur Welt, fast genau zwei Jahre später der Sohn Johann Georg. Nur 4½ bzw. 2½ Jahre alt geworden starben die beiden innerhalb von drei Tagen im Februar 1798 am Friesel, also einem mit heftigem Fieber verbundenen Hautausschlag. Einen Monat später kam der Sohn Johann Paul zur Welt, der Nachfolger seines Vaters als Drechslermeister und Kompassmacher werden sollte. Johann Georg Kleininger (20.04.1763 – 23.09.1824) Ehe
26.04.1791
Maria Barbara Helena Wich 24.08.1772 –
Kinder: 1. Agnes 2. Johann Georg 3. Johann Paul 4. Anna Maria 5. Anna Maria Johanna 6. Anna Elisabeth 7. Margaretha Barbara
14.08.1793 11.08.1795 08.03.1798 15.08.1800 27.09.1802 18.10.1807 26.09.1810
– – – – – – –
01.04.1847 03.02.1798 01.02.1798 21.07.1863 25.09.1800 11.02.1804 27.05.1831 15.11.1840
Die folgenden beiden Töchter wurden keine zwei Jahre alt. Die beiden letztgeborenen Töchter Anna Elisabeth und Margaretha Barbara überlebten den Vater, aber nicht die Mutter: Anna Elisabeth heiratete am 22. November 1830 den Gürtlermeister Heinrich Gottfried Schneider (09.12.1801–?), starb aber im darauffolgenden Mai an einer „Brustentzündung“. 30 Jahre alt geworden starb Margaretha Barbara an „Convulsionen nach [ihrer] Entbindung“. Sie hatte 1834 den Papierfabrikanten Christoph August Wagner (25.02.1806–23.07.1858) geheiratet, den Bruder der Ehefrau ihres Bruders Johann Paul. Bei der Geburt seiner ersten drei Kinder wurde Kleininger als Drechsler bezeichnet, ab 1800 dann als Drechslermeister, so auch noch 1825 bei seiner Bestattung. Doch sind Sonnenuhren erhalten, die mit „J. G. Kleininger“ signiert sind. Die meisten davon sind Klappsonnenuhren77, das National Maritime Museum in Greenwich besitzt aber eine würfelförmige Sonnenuhr von ihm,78 auch auf den Seiten von alamy ist eine derartige Uhr zu
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Beispiele sind die Sonnenuhren aus dem Adler Planetarium in Chicago (eingesehen am 01.01.2022): https://adler-ais.axiellhosting.com/Details/collect/1615 und die aus dem Stadtmuseum in Berlin (eingesehen am 01.01.2022): https://sammlung-online.stadtmuseum.de/Details/Index/1371837. 78 https://www.rmg.co.uk/collections/objects/rmgc-object-10548 (eingesehen am 01.01.2022).
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