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Stockert war viermal verheiratet, nur aus der ersten Ehe gingen Kinder hervor. Seine erste Ehefrau starb Mitte März 1819 an Auszehrung, bereits ein halbes Jahr später heiratete er Anna Margaretha Keilholz, Tochter des Erlanger Boten Johann Michael Keilholz107 (um 1762–?) und dessen Ehefrau Anna Margaretha108 (31.08.1766–24.03.1834). 38 Jahre und 9 Monate alt geworden starb sie Ende Juni 1837 am „Schlagfluß“. Stockerts dritte Ehefrau wurde eineinhalb Jahre später Maria Magdalena Simon, Tochter des Nürnberger Steinmetzen Johann Georg Simon (ca. 1766–05.02.1814) und seiner Ehefrau Anna Katharina. Diese Ehe hielt zehn Jahre, dann starb die dritte Frau an „Lungenschwindsucht“. Nur zwei Monate später ging Stockert die vierte Ehe ein. Die Eile begründete er damit, dass er „eine weibliche Person zur Führung“ seines „Haushaltungs Wesen absolut von noethen habe“.109 Seine vierte Ehefrau wurde Margaretha Zeitler, Tochter des Zimmermanns Johann Zeitler aus Vach. Sie hat ihren Ehemann überlebt.

Abb. 22: Traueranzeige für Margaretha Stockert. Fürther Tagblatt 36/224, 18.09.1873. BSB München: 4 Eph.pol. 40 cg-1873,7/12; urn:nbn:de:bvb:12-bsb11032165-2

Stockert ist häufig umgezogen. Seine fünf Kinder wurden alle in verschiedenen Häusern geboren, wobei in der damaligen Zeit von Hausgeburten auszugehen ist: 1810 im Haus Nr. 97 (Schrödershof nahe St. Michael), 1811 in Nr. 90 (Pegnitzstr. 11), 1813 in Nr. 121 (Ober 107

Nach seinem Gesuch von 1813 (Stadtarchiv Fürth: Fach 18 / K 40) war Keiholz 1813 51 Jahre alt und stammte aus „Bimbach im vormaligen Amt Brichsenstadt“. Seit 1784 hielt er sich in Fürth auf, wo er bei seinem Vetter die Schuhmacherei lernte und anschlließend neun Jahre als Geselle bei ihm arbeitete. In den Kirchenbücher wurde Keilholz anlässlich seiner Heirat im Dezember 1795 als Schuhmachersgeselle bezeichnet, beim Tod seiner Töchter Ursula († 05.05.1796) und Christina († 22.10.1799) als Schuhmacher, doch muss er bereits ab 1796 als Erlanger Bote gearbeitet haben, als solcher wurde er auch beim Tod seiner Söhne Ludwig († 12.11.1799) und Johann Jacob Paul († 12.09.1803) und beim Tod seiner Ehefrau 1834 bezeichnet. 1813 verlor er jedoch seine Stellung, sein Gesuch nun wieder in Fürth als Schuhmacher arbeiten zu dürfen, wurde ihm genehmigt. Vgl. Bestattungen FürthSt. Michael 1790-1805, S. 318 (Scan 234), Eintrag 178; S. 514 (Scan 355), Eintrag 421; S. 521 (Scan 338), Eintrag 467 und S. 796 (Scan 478), Eintrag 305. 108 Keilholzens Ehefrau wurde Margarethe getauft, später jedoch als Anna Margaretha bezeichnet. 109 Stadtarchiv Fürth: Fach 18a / S 123a.

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