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Die dritte Generation: Rudolph Christoph Stockert Entlassungsschein für Stockert Größe 5.‘ 6.‘‘ 10.‘‘‘119 Haare Blond Stirn Hoch Augenbraunen Blond Augen Blau Nase Spitzig Mund Aufgeworfen Kinn Oval Gesicht Längl. Gesichtsfarbe Bleich Körperbau Mittler Rudolph Christoph Stockert schrieb über sich selbst, er sei „am 28. Juny 1811 dahier geboren habe der Amts-Schuld u. Militair etliche gehörig genügt“. Durch seinen Entlassungsschein ist eine Beschreibung seiner in obenstehender Tabelle wiedergegebenen körperlichen Erscheinung erhalten.120 Wie sein Vater wurde er Kompassmacher. Unter den Fürther Stockerts ist er die schillerndste Gestalt. Sein erstes Kind wurde am 5. August 1836 geboren und erhielt den Namen seines Taufpaten Johann Philipp Lorenz, dem Vater von Rudolph Christoph Stockert. Im Taufeintrag wurde es als eheliches Kind geführt, obwohl Stockert die Mutter Kunigunda Rosenhauer erst zweieinhalb Wochen später, am 22. August 1836, kirchlich heiratete. Möglicherweise haben sie aber schon vorher standesamtlich geheiratet, bei der Trauung lag die weltliche Heiratslizenz des Stadtmagistrats vor, doch ist die Datierung nicht bekannt. Kunigunda Rosenhauer war 1796 als Tochter des Drechslermeisters Johann Peter Dörr (29.08.1871–21.03.1806) geboren worden. Ihr Vater wohnte bei seinem Tod im Haus Nr. 269 (Königstraße 122121). Hier kam im Mai 1821 Kunigundas erstes Kind zur Welt. Am Tag der Niederkunft heiratete sie im Kindbett den angehenden Drechslermeister Johann Christian Christoph Rosenhauer. Das Haus 269 blieb das Wohnhaus der Rosenhauers. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und drei Töchter hervor, wobei die beiden Söhne und die erstgeborene Tochter in ihrem ersten Lebensjahr starben. Die Tochter Barbara Johann Wilhelmina Sophia brachte zwischen 1850 und 1863 mindestens fünf uneheliche Kinder zur Welt.122 Sie hatten mit Carl Wilhelm Heinrich Taucher (29.04.1829–26.07.1903) wahrscheinlich alle den gleichen Vater, der 1850 noch Soldat bei Amberg war. 1865 heiratete er die Mutter seiner Kinder, damals war er Fabrikarbeiter. 119

Ca. 1,68 m. Stadtarchiv Fürth: Fach 18a / S 116, Bl. 1r, 6r. 121 Da, wo das Haus 269 stand, befindet sich heute das Fürther Stadttheater. 122 Einträge aus den Taufbüchern von Fürth-St. Michael, die gelegentlich auch das Sterbedatum enthalten. Darin wurde Margaretha Katharina als das 6. Kind bezeichnet, ein fünftes Kind war in diesen Büchern aber nicht auffindbar. Wahrscheinlich handelt es sich dabei – wie im alphabetischen Register der Taufeinträge von 1857 bis 1862 geschehen – um eine Verwechslung mit einem Kind ihrer Schwester. 1. Wilhelmina Christiana Kunigunda 29.03.1850–? Taufen 1845–1850, S. 397/129 2. Anna Margaretha 04.02.1855–08.02.1855 Taufen 1855–1857, S. 7/37 3. Karl Christoph Gottlieb 13.04.1858–? Taufen 1857–1862, S. 49/152 4. Anna Margaretha Friederike 13.05.1860–01.12.1860 Taufen 1867–1862, S. 252/202 5. Margaretha Katharina 15.10.1863–28.01.1868 Taufen 1862–1863, S. 168/476

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