Die beiden 1874 bzw. 1876 geborenen Söhne Leonhard und Paul wurden jeweils keine zwei Jahre alt. Der erstgeborene Sohn Balthasar stellte Ende September 1896 einen Antrag auf Verleihung des Bürgerrechts in Fürth. Dabei gab er an, dass er in Stellung bei der Worch’tschen Nähmaschinenfabrik216 in Nürnberg sei und ein Jahresgehalt von 1200 Mark verdiene. Er wohne noch bei seinen Eltern in der Bäumenstraße, denen er 30 Mark pro Monat dafür abgebe. Das Bürgerrecht wurde ihm am 22. Oktober 1896 erteilt, die Gebühr dafür betrug 27 Mark. Im April 1897 stellte er ein Verehelichungsgesuch, wobei er als Buchhalter bezeichnet wurde. Am 15. Mai 1897 heiratete er standesamtlich, am Tag danach kirchlich. Seine Braut Maria Helene Franziska Dumhof (21.06.1874–?) war die Tochter des Feingoldschlägers Wilhelm Dumhof (01.04.1827–?) und dessen Ehefrau Wilhelmina Barbara Anna (13.12.1835– ?), eine geborene Reindel.217 Im Adressbuch von 1899 ist er mit einer Warenagentur in der Schwabacher Str. 89 verzeichnet.218 1903 wie auch 1905 wurde er wieder als Buchhalter in der Schwabacher Straße 80 bezeichnet.219 Laut Adressbuch von 1913 wohnte er in der Schwabacher Str. 82.220 Hier wohnte er noch bei seinem Tod im Januar 1928, damals wurde er als Kaufmann bezeichnet. Der Sohn Karl Sebastian Stockert reichte 1904 sein Gesuch um Gewährung des Bürgerrechts in Fürth ein, damals wohnte er noch in der Bäumenstraße 21.221 Im Fürther Adressbuch von 1921 wurden in der Bäumenstr. 21 Paul Stockert als Kompaßverfertiger und Karl Stockert als Kompaßmachergehilfe aufgeführt.222 Der Sohn Karl scheint das Geschäft des Vaters später weitergeführt zu haben. Kompasse von Paul Stockert waren 1893 auf der Columbischen Weltausstellung in Chicago zu sehen.223 In der Zeitschrift Der Mechaniker wurde 1905 gefragt, wer Taschenkompasse herstelle? Antwort: „Taschenkompasse liefert: C. Stockert & Sohn, Fürth; Paul Stockert, Fürth.“224 Die vierte Generation: Johann Thomas Stockert Johann Thomas Stockert (26.06.1851– 15.11.1915) Ehe
09.11.1874
Barbara Sabina Haas 22.01.1852
–
22.05.1927
17.01.1875 03.04.1877 07.01.1879 22.02.1880 14.04.1882 28.06.1884 30.09.1890
– – – – – – –
? 07.03.1911 nach 1942 ? ? ? ?
Kinder: 1. Anna Margaretha 2. Konrad Karl 3. Friedrich Konrad 4. Helena Dorothea Babetta 5. Karolina Dorothea 6. Johann Max 7. Anna Frieda 216
Wilhelm Worch meldete 1895 seine Nähmaschinenfabrik als Gewerbe an, Stadtarchiv Nürnberg: C 22/II Nr. 27/1279 An. In den Nürnberger Adressbücher taucht er erstmals 1895, S. 439 als Kaufmann in der Fürther Str. 64a auf. 217 Stadtarchiv Fürth, Fach 18a / S 2080. 218 Adreß= und Geschäfts=Handbuch von Fürth. Fürth: A. Schmittmer 1899, S. 197. 219 Adress- und Geschäfts-Handbuch von Fürth. Fürth: Schmittmer 1903, S. 232; 1905, S. 239. 220 Adreßbuch Stadt Fürth 1913, S. 249. 221 Stadtarchiv Fürth: Fach 18a / S 2936. 222 Adressbuch Fürth 1921, S. 281. 223 Columbische Weltausstellung in Chicago. Amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reiches. Berlin: Reichsdruckerei 1893, S. 209, Eintrag 4744. 224 Der Mechaniker. Zeitschrift zur Förderung der Präzisionsmechanik und Optik sowie verwandter Gebiete. Berlin-Nikolassee 13/12, 20. Juni 1905, S. 150.
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