Johann Thomas Stockert hat spätestens 1879 mit seinem Vater die Firma C. Stockert & Sohn in der Alexanderstraße 15 gegründet. Nach dem Tod des Vaters 1889 führte er das Geschäft allein weiter. Nach dem Adressbuch von 1903 befand sich die Firma noch an der alten Stelle, die aber nach der Umnummerierung von 1890 nun die Alexanderstr. 22 war.225 1905 kaufte Stockert die Marienstraße 47 und verlegte seine Firma hierher.226 Im Adressbuch dieses Jahres ist die Firma als „Kompaßgeschäft und [Geschäft für] magnetische Reklame=Artikel“ verzeichnet.227
Abb. 36a und 36b: Die heutige Marienstraße 47 in Fürth. Aufnahme des Autors
Das Fabrikgebäude war im Hinterhof untergebracht. Eine Antwort aus Ansbach vom 10. Mai 1912 auf den Antrag von Stockert auch die Kellerräume nützen zu können, gibt einen kleinen Einblick in den laufenden Betrieb:228 Dem Kompassfabrikanten Thomas Stockert in Fürth wird antragsgemäss Befreiung von der Einhaltung des § 33 der Bauordnung in der Weise gewährt, dass ihm die Weiterbenützung der Kellerräume im Rückgebäude seines Anwesens Marienstrasse Nr. 47 in Fürth trotz des Umstandes gestattet wird, dass die Decken dieser Räume sich nur 0,40 m über dem anstossenden Hofgrunde befinden. Die Befreiung wird an die Bedingung geknüpft, dass der vorgesehene Licht- und Lüftungsschacht mit einer mindestens 0,30 m über den Fensterbrüstungen liegenden Sohle mit entsprechenden Gefälle nach dem äusseren Ecken versehen, die Sohle durch zwei je 15 cm i. L. weite Tonröhre in den Hofuntergrund entwässert wird, und dass die Innenwände 225
Adress- und Geschäfts-Handbuch von Fürth. Fürth: Schmittmer 1903, S. 233. Stoll, Ute; Berthold, Lothar; Frank, Peter: Fürther Straßen und Häuser. Marienstraße. Fürth: Fürther Geschichtswerkstatt, Städtebilder Fotoarchiv & Verlag 2012, S. 49. 227 Adreß= und Geschäfts-Handbuch von Fürth. Fürth: A. Schmittmer 1905, S. 239 228 Stadtarchiv Fürth: Agr 10 972. 226
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