Abb. 3: Wilhelm Heinrich Wackenroder. Wikipedia: CC BY-SA 4.0
Auf den gemeinsamen signierten Blocksonnenuhren verwendete Seyfried die Hand als Meisterzeichen, Beringer die heraldische Lilie, die früher von der Kompassmacherfamilie Miller verwendet worden war.17 Eine nähere Verbindung von Beringer zu den Millers ergibt sich daraus nicht,18 vielmehr hat er ergänzend zum Meisterzeichen seines Onkels einfach ein Symbol verwendet, das an die alte Vergangenheit des Kompassmachergewerbes erinnern sollte. Auf den von ihm allein signierten Geräten hat er kein Markenzeichen verwendet. Beringer machte sich in den achtziger Jahren einen guten Namen als Mechaniker. Als Johann Elert Bode und der Geograph Daniel Friedrich Sotzmann19 (13.04.1754–03.08.1840) einen geschickten Mechaniker zur Montierung ihrer Himmels- und Erdgloben suchten, fiel die Wahl auf ihn. In seiner Ankündigung neuer Globen schrieb Bode im Oktober 1789:20 Die Verfertigung der dazu gehörigen Kugeln, Meridianen, Horizontgestellte c. nebst dem Verlag aber habe ich dem Herrn Mechanicus Beringer in Nürnberg auf sein geziemendes Ansuchen und eingegangene Bedingungen gänzlich überlassen, der in dergleichen Arbeiten schon sehr geübt ist, und von dessen Geschicklichkeit und Redlichkeit sich alles wünschenswerthe hierbey erwarten lässt.
17
Vgl. Wagner 1997 (wie Fußnote 3), S. 34. Vgl. Gouk 1988 (wie Fußnote 2), S. 62. Bei dem hier angegebenen Todesdatum für Severinus Miller handelt es sich um eine Verwechslung mit dem Todesdatum seiner Ehefrau, vgl. Bestattungen Nürberg-St. Lorenz 1637– 1667, S. 194 (Scan 164), Nr. 6. Wagner 1997 (wie Fußnote 3), S. 34 spekulierte, dass „Beringer in jungen Jahren auf bislang unbekannte Weise einen Kontakt zur Familie Mü(i)ller gehabt zu haben“ scheint. 19 Zu Sotzmann siehe die Allgemeine Deutsche Biographie 36, 1893, S. 784–785 (Verfasser: Friedrich Ratzel); Brüggenthies, Dick 2, 2017 (wie Fußnote 4), S. 979. 20 Bayreuther Zeitung Nr. 9 vom 13. Januar 1790, S. 84. Nürnbergische Gelehrte Zeitung, Nr. 96, 1789, S. 767– 768. 18
6