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In zweiter Ehe heiratete seine Ehefrau am 13. Oktober 1873 den Landesproduktenhändler Karl Simon Weinländer (28.07.1841–vor 09.10.1891) aus Dinkelsbühl, der das Wohnhaus Nr. 12 in der Geleitsgasse (bzw. Staudengassse) käuflich erworben hatte. Am 12. Mai 1885 brachte Margaretha das zehnte Kind aus dieser Ehe auf die Welt, wobei 5 Kinder bereits gestorben waren.244 Am 9. Oktober 1891 gab Friedrich Weinländer, ein Bruder des Karl Simon bekannt, dass eine „Tochter der verstorbenen Bäckerseheleute Karl Simon und Katharina Margaretha Weinländer, letztere verw. Schlick, geb. Würsching“ zu Verwandten nach Dinkelsbühl gegeben würde.245 Das Ehepaar Weinländer ist also vor diesem Termin verstorben. Justina Elisabetha Johanna schließlich heiratet den Metzgermeister Eduard Kuch, mit dem sie elf Kinder hatte. Sie starb 1939 als 85-jährige. Auch Würsching zog mit seiner Familie anfangs öfters um. Zwischen 1834 und 1839 kamen seine Kinder im Haus 47 I (Mohrenstraße 16, 1834), 120 II (Gustavstraße 36, 1837), 117 II (Erlangerstraße, 1838) und 68 I (Geleitsgasse, 1839). Von Geburt des vierten Kindes an (1841) bis zum Tod der zweiten Ehefrau (1876) wird als Wohnort das Haus 61 I angegeben, die Staudengasse 6, wobei er laut dem Adressbuch für 1846 sowohl der Besitzer dieses Hauses war als auch der Vorsteher des II. Distrikts.246 Er scheint beliebt gewesen zu sein, denn 1857 wurde er zum Wahlmann gewählt.247 Johann Justus Würsching starb am 13. März 1866 an einem „Gehirnschlag“. Am 14. Januar 1867 gab seine Witwe den Berechtigungsschein zur Verfertigung von Kompassen und Sonnenuhren zurück.248 Damit endete die Geschichte der Würschings als Sonnenuhr- bzw. Kompassfabrikanten. Die Gewerbzeitung von 1867 verzeichnet von 1863 bis 1867 noch drei Kompassmacher, ab 1867 nur noch zwei.249 Nach Würschings Tod waren nur noch die beiden Stockerts in diesem freien Gewerbe aktiv.

Abb. 38: Traueranzeige für Johann Justus Würsching, Fürther Tagblatt 29/62, 14.03.1866. BSB München: 4 Eph.pol. 40 cg-1866,1/6; urn:nbn:de:bvb:12-bsb10503883-7 244

Taufen Fürth-St. Michael 1885-1889, S. 4 (Scan 50), Eintrag 427. Stadtarchiv Fürth: Fach 18a / W 389. 246 Fürth nach seinen Bezirken, Distrikten, Hausnummern u. ihren dermaligen Besetzern. Fürth: Julius Volkhart 1846, S. 5, 42. Auch im Adreßbuch der Stadt Fürth. Nürnberg: C. Leuchs & Co. 1859, S. 4 wird er als Besitzer des Hauses Staudengasse 61 angeführt. S. 61 steht er auch bei den Kompassfabrikanten. 247 Fürther Tagblatt vom 16.09.1757. 248 Stadtarchiv Fürth: Fach 18a / W 34. 249 Gewerbzeitung: Organ für die Interessen des bayerischen Gewerbstandes 17/20, 1867, S. 77. 245

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