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Neue Verkehrsinseln entstanden hinter der katholischen Kirche am Beginn der Friedrichstraße bzw. am Ende der Alexanderstraße. Durch "aufgeweitete" Straßenführungen mittels vorgegebener Spuren sollte das Abbiegen für den Autoverkehr erleichtert werden. Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Für und wider sexuelle Freiheit" lag ganz im Trend der damaligen Zeit. Während konservative Vertreter am Podiumstisch für eine Erhaltung der bisherigen Werte plädierten, war insbesondere bei Stimmen aus dem Publikum das Freiheits-Verlangen zu spüren. So z.B. die Argumentation eines Jugendlichen: "Die Persönlichkeit des Menschen besteht aus der Verwertung des zurückgelegten Lebensweges und aus der Erfahrung - aber wie soll man Erfahrung verwerten, die man gar nicht gemacht hat?" Montag, 11. März 1968 Der TV 1895 Burgfarrnbach machte einen großen Schritt nach vorn: In feierlicher Form wurde an der Lehenstraße der Grundstein für eine neue Turnhalle gelegt, die schon bis zum Herbst 1968 fertig sein sollte. Die Nutzfläche betrug 670 qm. Die geschätzten 350.000 DM Baukosten finanzierte man auch mit Zuschüssen der Stadt Fürth, ersparte sich doch die Stadt den Bau einer Schulturnhalle in ihrem größten Vorort. Im Gegenzug verpflichtete sich der Verein, die Halle tagsüber der Burgfarrnbacher Volksschule zur Verfügung zu stellen. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Die Premiere des Stückes "Der Teufel und der liebe Gott" von Jean Paul Satre, u.a. mit Irene Brunner, Annelie Granget, Hildegard Krost, Leo Bieber, Lutz Everth, Dieter Prochnow und Hinrich Busse. Als Wiederholungen das Trauerspiel "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller sowie die Kriminalkomödie "Lord Arthur`s Verbrechen", beide Vorstellungen in der jeweils bisherigen Besetzung. Die SpVgg spielte beim Spitzenreiter Offenbacher Kickers unentschieden 0:0. Über 6500 Offenbacher Zuschauer pfiffen ihre Mannschaft aus, aber den Fürthern gelang kein Tor. Fürth nahm nun Rang sieben der Tabelle ein. Dienstag, 12. März 1968 Da wo die Stadt Fürth arg draufzahlte, da spazierten diejenigen herum, von denen die Stadt Fürth mehr Geld haben wollte. Landkreisbürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte besichtigten die Neubauten auf dem Gelände des städtischen Krankenhauses. Man konstatierte dankbar, dass der Landkreis seinen Zuschuss von jährlich 260.000 DM auf 300.000 DM erhöht hatte. Nötig wären aber 600.000 DM! Eine 73-jährige Frau verunglückte auf dem Fußgängerübergang des Straßenbahngleiskörpers zwischen RudolfBreitscheid-Straße und der Königswarterstraße. Sie wartete neben einer vorbeifahrenden Straßenbahn. Da plötzlich von der Gegenrichtung auch ein Straßenbahnzug heranfuhr, geriet die Passantin unglücklicherweise zwischen die beiden aneinander vorbeifahrenden Straßenbahnen. Sie kam in Panik und stürzte unter die Räder. Die Frau musste schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der TV Fürth 1860 stand von der Größe her mit 3176 Mitgliedern in Fürth an erster und in ganz Franken an zweiter Stelle. Bei der Jahreshauptversammlung wurden die Vorsitzenden Klötzer und Baier in ihren Ämtern bestätigt. Über 1200 Schüler und Schülerinnen Fürths betätigten sich in diesem Verein aktiv. Für seine 16-jährige Tätigkeit als Tennis-Abteilungsleiter wurde dem ausscheidenden Walter Billmann (verstorben 2008) für seine Verdienste die silberne Vereinsnadel verliehen. Mittwoch, 13. März 1968 Auf Vorschlag des italienischen Ministerpräsidenten Moro erhielt Konsul Dr. h.c. Gustav Schickedanz den italienischen Verdienstorden verliehen. Mit dieser Auszeichnung war der Titel "Commendatore" verbunden. Auf Anordnung von Festwirt Rainer Most wurde der "Poculator" im Geismannsaal erstmals in Glaskrügen ausgeschenkt. Dies hatte den Vorteil, dass es keine Reklamationen wegen zu geringen Einschenkens mehr geben konnte wie bei den undurchsichtigen bisherigen grauen Tonkrügen. An der Simonstraße waren ab sofort große Modernisierungsmaßnahmen geplant. Wie bei der Generalversammlung der Kolpingfamilie bekannt wurde, sollte das über 70 Jahre alte Kolpinghaus von Grund auf erneuert werden. Dazu zählten moderne Duschanlagen auf jeder Etage sowie Modernisierung von Saalbau und Küche. Die Stadt kündigte schon mal an: Zwischen dem 18. und 25. März wird eine weitere wichtige städtische Hauptverkehrsader stillgelegt. Für circa neun Monate (!) gab es dann für die Kraftfahrer zwischen Maxbrücke und Marktplatz kein Durchkommen mehr. Über ein gewaltiges Umleitungssystem sollten die Autofahrer bis über Stadeln geleitet werden. Es sollte in zwei Schichten zwischen 5 Uhr und 22 Uhr gearbeitet werden, um die Bauphase möglichst kurz zu halten. Donnerstag, 14. März 1968 Was ist ein "Akkumulator" und wer prägte den Begriff "Eiserner Vorhang"? Derartige Fragen hagelte es beim Quiznachmittag im Jugendhaus Lindenhain. Eingeladen waren die Oberklassen der Volksschulen sowie die Mittelstufe der Fürther Real- und Handelsschulen. Natürlich hatte man etwas Lampenfieber, bevor man sich auf der Bühne im "Allgemeinwissen" testen ließ. Für die besten Teilnehmer gab es bunte Jugendbücher.

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