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Über 270 Schwimmer waren bei den Fürther Stadtmeisterschaften gemeldet. Kaltes Wasser und eisiger Wind hemmten die Leistungen. Der TV Fürth war mit neun Titeln der erfolgreichste Verein. Herausragende Leistungen erzielten die Schwimmer Karl-Heinz-Findeisen, Elke Stock (beide TV Fürth 1860) und Jens Breimaier (SpVgg). Mittwoch 24. Juli 1968 Mit Bürgermeister Dr. Karl Meyer ging der letzte Schultag am Hardenberg-Gymnasium zu Ende. Der aus Löhmar bei Naila stammende Oberfranke unterrichtete 30 Jahre an der Fürther Schule im Fach evangelische Religion. Sein Chef am Hardenberg-Gymnasium, Dr. Albert Riemann, durfte noch nicht in Pension gehen. Das bayerische Kultusministerium hatte ihn gebeten, wegen der auf seine Initiative zurückgehenden laufenden Schulversuche seine Arbeitskraft noch ein weiteres Jahr zur Verfügung zu stellen. Dr. Riemann stimmte dem zu. Freche Akzente bei der Abschlussfeier des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums: Abiturient Zeilinger plädierte mutig für eine ". . . zeitgemäße Schule. Die Zeit der wohlgesetzten und nichtssagenden Worte ist vorbei." Starker Tobak! Jean Fleischmann, Seniorchef der Modelleisenbahnfabrik Gebrüder Fleischmann, wurde 70 Jahre alt. Er arbeitete noch immer als technischer Leiter in der Firma "Fleischmann"-Eisenbahnen. Damals ein großer Name in der Welt der Modellbahnen, heute nicht mehr existent. Donnerstag, 25. Juli 1968 In moderner Form kam der alte Kurpark der König-Ludwig-Quelle von 1910 wieder zu Ehren, zwar noch nicht als "Fürthermare", sondern als Grundig-Bad für die Mitarbeiter. Nachdem man die Bäderanlage von der Union-Glas übernommen und renoviert hatte, stand ein Schwimmbecken und ein Gesundbrunnen in einem kleinen Park zur Verfügung. Das rostfarbene heilkräftige Wasser hatte stets eine konstante Temperatur von 20 Grad. Einstmals träumte ja Fürth davon, ein "Weltbad" zu werden. 1911 wurde die Kuranlage in Betrieb gesetzt, Kurgäste strömten in steigenden Besucherzahlen herbei, doch der erste Weltkrieg brachte das "Aus". Der Grundig-Werksverkehr konnte ab sofort im Tempo 230-Stundenkilometer abgewickelt werden. Um eine Verbindung mit den einzelnen Werksleitungen schnell herstellen zu können, richtete Max Grundig an der Kurgartenstraße gegenüber dem Verwaltungsgebäude einen Landeplatz für Hubschrauber ein. Ein amerikanischer Werkspilot steuerte den Grundig-Hubschrauber vom Typ Bell-Jet-Ranger. Zwei Kleinflugzeuge am Nürnberger Flughafen gehörten schon seit längerem zum "Flugzeugpark" der Firma Grundig. Freitag, 26. Juli 1968 Die "Aufbauzüge" an den Volksschulen, für viele Fürther Schüler in der Nachkriegszeit der einzige Weg zum Zeugnis der mittleren Reife, liefen zum Ende des Schuljahres 1967/68 aus. Die letzten 54 Absolventen der abschließenden zehnten Klassen bekamen von Rektorin Hilde Stoll ihr Zeugnis überreicht. Von nun an übernahmen die städtische Real- und Wirtschaftsschule sowie die staatliche Realschule diese Aufgabe. Samstag, 27. Juli 1968 Hammerschläge dröhnten durch den Stadtwald bei Dambach. Im engsten Kreis wurde die Grundsteinlegung für das neue Bauwerk im Schickedanz-Waldstadion gefeiert. Schon in wenigen Monaten sollten die neuen Geräte-, Dusch- und Umkleideräume fertig sein. Generalbevollmächtigter Hans Dedi in Vertretung von Konsul Dr. h.c. Gustav Schickedanz führte die Hammerschläge aus. 12 Mannschaften sollten in dem neuen zweigeschossigen Flachbau gleichzeitig Platz finden. Man rechnete mit Baukosten in Höhe von 160.000 DM. Der Rückblick auf die abgelaufene Theatersaison enthüllte fast nur Betrübliches! Das Fürther Stadttheater hatte seine schlimmste Spielzeit hinter sich. Ein Drittel aller Plätze blieb bei den Vorstellungen im Durchschnitt leer. Die Besucherzahl sank von 60.833 auf 55.882. Die Zahl der Aufführungen sank von 99 auf 94. An nicht wenigen Abenden war das Haus gähnend leer. Auch eine seltsame Spielplan-Tendenz wurde deutlich: Das Schlechte wurde in Fürth öfter gespielt als das Wesentliche. Die Zahl der Platzmieter sank von 653 auf 620. Montag, 29. Juli 1968 Mit 1457 Anmeldungen zu den Fürther Volksschulen erreichte man einen neuen Höchststand bei den Eingangsklassen für das neue Schuljahr im Herbst. 110 von ihnen wurden noch in eine Bekenntnisklasse geschickt. Dagegen gab es für die drei Gymnasien nur 904 Neuanmeldungen. Im Vorjahr waren dies noch fast 1000. Die Mannschaft der SpVgg gewann zwei Saison-Vorbereitungsspiele. Bei der WSGS Wattens gewann man mit 4:3 (Tore für Fürth durch Jung, Albrecht, Ebenhöh und Kamp), beim SV Bad Tölz mit 3:1 (Tore für Fürth durch Jung 2x und Bösl). Dienstag, 30. Juli 1968

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