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Im abgelaufenen Monat August ereigneten sich 201 Verkehrsunfälle auf Fürther Stadtgebiet. Ein Todesopfer war zu beklagen. Von 55 Verletzten mussten 15 ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bei 90 Unfällen hagelte es gebührenpflichtige Verwarnungen. Häufigster Unfalltag war der Freitag mit 45 Unfällen. Das Haushaltwarengeschäft Meyer und Bastian warb mit dem Chef-Graveur der Glashütte Eisch. Beim Kauf von Gläsern konnte man eine Woche lang diese mit seinen persönlichen Initialen gravieren lassen. Der "Verkehrsverein Fürth" schaltete sich in die aktuelle Verkehrsplanung ein. In einem Schreiben an die Mitglieder des Stadtrats machte man sich für einen Busbahnhof an der Fürther Freiheit (Gelände am Hauptbahnhof zu klein) stark, ferner forderte man erstmals die Umwandlung eines Teils der Schwabacher Straße in eine "Fußgängerstraße mit Straßenbahn", wie man das damals ausdrückte. Die Mannschaft der SpVgg kam bei ihrem Auswärtsspiel bei Bayern Hof zu einem 0:0-Unentschieden. Aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz rückte man damit ohne Tor um drei Ränge auf Platz acht der Tabelle der Regionalliga Süd vor. In vier Spielen hatte die SpVgg erst ein einziges Tor erzielt! Dienstag, 10. September 1968 Der Preisindex für die Lebenshaltung hatte sich von Juli auf August 1968 um 0,3% ermäßigt. Damit setzte sich der saisonübliche Preisrückgang fort. Gegenüber August 1967 lagen die Verbraucherpreise aber um 1,2% höher. Mittwoch, 11. September 1968 Nägel auf der Straße zur Sicherheit der Autofahrer! Auf der Flutbrücke an der Würzburger Straße bohrten Arbeiter mit Presslufthämmern Löcher für Markierungsnägel aus Aluminium, die anschließend in den Hohlräumen verankert wurden. Sie erwiesen sich dauerhafter als die aufgepinselten weißen Linien. Im Fürther Stadttheater gab es in den Theaterferien diesmal kaum Renovierungsarbeiten. Lediglich die Treppenläufer zum 1. und 2. Rang wurden erneuert. Ein richtiger "Theaterumbau" sollte frühestens ein Jahr später erfolgen. Donnerstag, 12. September 1968 Wegen der nahenden Fürther Kirchweih richtete die Stadt auf einem verwahrlosten Grundstück an der Ufer/Weiherstraße einen weiteren Parkplatz ein. Er war für die Autos der Besucher aus dem westlichen Landkreis und der Hardhöhe gedacht. Das vor Wochen noch an dieser Stelle stehende Wohnwagenlager von Zigeunern war verschwunden. Der "Verband Deutscher Reeder Hamburg" zeigte in der Jahnturnhalle an der Theresienstraße unter dem umfassenden Titel "Die deutsche Seeschifffahrt" eine Wanderausstellung, in der die entsprechende Technik in Modellen, Filmen und Bildern dargestellt wurde. Wer würde sich wohl heute noch als "Fürther Landratte" selbst bei freiem Eintritt für Passagierschiffe, Kühlschiffe, Massenguttransporter oder Tankschiffe interessieren? Freitag, 13. September 1968 Die nun bis zur Waldstraße zu befahrende breite Fronmüllerstraße wurde vom Verkehrsausschuss des Stadtrats wegen ihrer erheblichen Verkehrsbedeutung zur "Vorfahrtsstraße" erklärt. Zeitgleich wurde die Nottelbergstraße in Richtung Wilhelmstraße ab sofort "einbahnig". Dadurch gewann man etwa 60 zusätzliche Parkplätze im Krankenhausbereich. Stadtschulrat Senator Hauptmannl setzte sich beim Kultusministerium für eine bessere Regelung bei der Gewährung von Übungsleiterzuschüssen ein. Bisher wurden nur Vereine mit Übungsleitern der Bescheinigungen 1 bis 152 bezuschusst, obwohl der Bayerische Landessportverband bereits Bescheinigungen bis zur Nummer 566 ausstellte. Hauptmannl erreichte tatsächlich eine großzügigere Handhabung. Samstag, 14. September 1968 Rund 220 Mädchen des Helene-Lange-Gymnasiums konnten nun den größten Teil ihres Unterrichts außerhalb der Schulmauern verbringen. Die Pavillons mit den sechs "fliegenden Klassenzimmern" wurden feierlich ihrer Bestimmung übergeben. OStD Dr. Lebbe bedankte sich bei Vertretern der Stadt für die rasche Hilfe. Montag, 16. September 1968 Der "Stadtausschuss für Leibesübungen" hatte zu einem leichtathletischen Mehrkampftag für den Erwerb des Sportabzeichens eingeladen. Gleichzeitig fand ebenfalls auf der neuen Bezirkssportanlage am Schießanger das Herbstsportfest der Naturfreunde statt. So waren die Kampfrichter effizient eingesetzt und so mancher der 120 Teilnehmer fand auf diese Weise seinen Namen zweimal in einer Ergebnisliste verzeichnet. Der WMF-Laden in der Rudolf-Breitscheid-Straße existierte schon damals in Fürth, genau genommen schon seit dem Jahre 1907. Das 1853 in Geislingen gegründete Unternehmen unterhielt 1968 insgesamt 91 Verkaufsstellen im Bundesgebiet. Jetzt präsentierte sich die Fürther WMF-Filiale frisch renoviert ihren Kunden.

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