Die SpVgg verlor ihr letztes Heimspiel der Saison im Ronhof vor 2500 Zuschauern gegen die Stuttgarter Kickers mit 1:4. Das Tor für Fürth erzielte Albrecht. Damit beendete man die Saison 1968/69 der Regionalliga Süd auf Rang sieben. Dienstag, 13. Mai 1969 Mit Peter Wagner starb der frühere Vorsitzende des Fürther Verkehrsvereins und Inhaber des Modehauses Hofmann & Wagner im Alter von 75 Jahren. Die Kirchweih- und Weihnachtsbeleuchtung ging z.B. auf seine Initiative zurück. Als örtlicher Vorsitzender arbeitete er auch im Landesverband des Bayerischen Einzelhandels. Außerdem saß er im Beirat des Fürther Industrie- und Handelsgremiums. Bei der SpVgg war er Ehrenmitglied. Er setzte sich für Belange ein, die letztlich allen Fürthern zugutekamen. Sein fachmännischer Rat wurde vielfältig geschätzt. Ein Mann des Gemeinsinns. Mit Humor und Wehmut dankte die Gemeinde St. Michael ihrem Pfarrer Karl Will, der in den Ruhestand trat und deshalb seine letzte Predigt hielt. Der „kleine Luther von Fürth“, wie er aufgrund seiner Stimmkraft genannt wurde, wirkte 15 Jahre in Fürth. Viele Abschiedsgeschenke für den Fußballfan der SpVgg, nur die machte ihm zum Abschied keine Freude, denn sie verlor mit 1:4. Mittwoch, 14. Mai 1969 Während sich die Stadt Fürth für die kleine Lösung einer Müllzerkleinerungsanlage mit anschließender Deponie des Mülls entschieden hatte, suchte der Landkreis Fürth nach einer endgültigen Lösung. Am Ende einer Generaldebatte mit anschließender Kampfabstimmung votierten die Kreisräte mit 27:14 Stimmung für eine zentrale Müllverbrennung an der Rothenburger Straße. Der erste Bauabschnitt hierzu schlug mit 3,3 Mio DM zu Buche. Aufgrund dieser Entscheidung stand die Stadt Fürth mit ihrem Müllproblem ziemlich isoliert da, zumal auch die Nürnberger Stadträte sich bereits vorher auf eine zentrale Müllverbrennung verständigt hatten. Die bayerischen Schulkinder wurden größer und schwerer. Dazu untersuchte man insgesamt 82.500 Volksschüler und verglich die Ergebnisse mit Messungen von 1957/58. Dabei wurde festgestellt, dass die Schüler der achten Klassen jetzt um 4,5 cm größer und um drei bis vier Kilogramm schwerer waren. Man machte den erhöhten Lebensstandard dafür verantwortlich. Donnerstag, 15. Mai 1969 Bei der damals noch existierenden Partei „Treu Fürth“, im Stadtparlament durch Hardhöhenchef Albert Dörfler vertreten, konnte man sich nicht darauf einigen, ob ein eigener Oberbürgermeisterkandidat gegen OB Scherzer ins Rennen geschickt oder ein schon vorhandener Kandidat unterstützt werden sollte. Im Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Rollkommando“ mit Elke Sommer (Admiral), „Engel der Erotik“ (Bambi), „Barbarella“ mit Jane Fonda (City) sowie „Hugo – der Weiberschreck“ mit Peter Garden, Carola Höhn und Beppo Brem (Park). Samstag, 17. Mai 1969 Seit Tagen herrschten 30 Grad Celsius im Schatten. Am Himmelfahrstag strömten etwa 1000 Schwitzende in das Fürther Sommerbad am Scherbsgraben. Sie brauchten keinen Eintritt zu bezahlen, denn die Kassen waren noch unbesetzt. Eröffnung war erst zwei Tage später am 17. Mai. Die Becken waren voll geflutet, aber der Bademeister achtete wie ein Zerberus darauf, dass niemand auch nur mit der Zehe das Wasser berührte, die Badesaison war ja noch nicht eröffnet! Was hätte die Stadt einnehmen können, wäre sie flexibler gewesen. Wie hörig waren geschätzte tausend Fürther damals gegenüber einem einzigen Bademeister, der die „Amtsgewalt“ vertrat. Typisch deutsch? Damit aufgrund eines Kompromisses ein gültiger Haushalt zusammenkam, musste auch bei den Ausgaben einiges gestrichen werden. So fiel die geplante Theater-Renovierung in Höhe von 900.000 DM dem Rotstift zum Opfer. Dies war aber keine Entscheidung gegen das Theater, sondern nur eine Verschiebung von Ausgaben in das nächste Haushaltsjahr. Ausgerechnet am Himmelfahrtstag testete ein Sachverständiger der Regierung die Möglichkeiten des Fallschirmspringens beim Aeroclub Fürth. Zwei Zielpunkte wurden festgelegt und kurze Zeit später fielen die Fallschirmspringer aus den Wolken über Seckendorf. Man demonstrierte das Springen mit dem Drachenfallschirm und einem lenkbaren Fallschirm. Jetzt fehlte nur noch ein positives Gutachten. Montag, 19. Mai 1969 Mit Sigmund Schmaus starb der ehemalige SPD-Stadtrat und langjährige Vorsitzende des TSV Burgfarrnbach im Alter von 74 Jahren. Im Volksmund hieß er nur „der Bürgermeister von Burgfarrnbach“. Er war wegen seiner ruhigen und fairen Art allseits geachtet. Beruflich brachte er es vom Maurer bis zum Betriebsleiter.
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