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Heimatabend inbegriffen. Die Stadt Fürth suchte verzweifelt Nachwuchs für die Feuerwehr. Die angehenden Feuerwehrleute mussten sich bis 22. März bewerben. Voraussetzungen: Männlich, deutsche Staatsangehörigkeit, Mindestgröße 1,65 m, abgeschlossener Beruf in einem feuerwehrtechnischen Dienst, Schwimmtauglichkeit, Alter zwischen 18 und 32 Jahren. Außerdem mussten Bewerber eine Einstellungsprüfung bestehen (Diktat, Aufsatz, Rechnen). Die Bewerberliste war meist recht kurz, zahlten Betriebe der freien Wirtschaft damals doch deutlich mehr als der öffentliche Dienst. Freitag, 12. März 1971 Einstimmig ermächtigte der Fürther Stadtrat OB Scherzer zu Verhandlungen mit dem Ziel der Eingemeindung von Randgemeinden. Ritzmannshof hatte von sich aus das Gespräch gesucht. Die Vacher dagegen gaben Fürth zunächst - eine deftige Absage. Die damalige Vorortgemeinde Oberasbach sprach sich strikt gegen eine Eingemeindung nach Nürnberg aus. Man wollte selbständig bleiben, die Noris konnte nichts bieten. Der Winter richtete in den Fürther Bädern erheblichen Schaden an. Besonders die Becken im Sommerbad waren derart in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die für Reparaturen vorgesehenen Gelder nicht ausreichten. Der Stadtrat genehmigte die zusätzlichen Mehrausgaben. Samstag, 13. März 1971 Eine Bombenstimmung herrschte am alljährlichen „Schmarrertag“ im Geismannsaal, als Sepp Viehlechner mit seinen Späßen die Bierliebhaber mitriss und Kapellmeister Martl Felbinger mit seinen Mannen die Atmosphäre anheizte. Geehrt wurden von Rainer Most und Brauereidirektor Dettenhofer wieder Fürther Stammgäste, die dem Poculator seit 30, 40 und 50 Jahren die Treue hielten. Paul Metz, Alleininhaber der Metz-Apparatewerke Fürth, präsentierte der Öffentlichkeit sein neues Farbfernsehgerätewerk in Zirndorf. Genau ein Jahr nach Baubeginn konnte es jetzt in Betrieb genommen werden. Rund 3 Mio DM investierte Paul Metz. Die Kapazität war zunächst auf 200 Farbfernsehgeräte pro Tag ausgelegt, ließ sich aber bei Bedarf auf 450 steigern. Die Städtische Real- und Handelsschule kochte ab sofort zweimal täglich. Im Untergeschoss des ehemaligen Nathanstiftes stand eine neue Schulküche unter Dampf. 16.000 DM investierte die Stadt in Elektrogeräte und Gasherde. 20 Mädchenklassen hantierten ab nun mit Töpfen und Pfannen. Rollenspiele für künftige Hausmütterchen? Montag, 15. März 1971 Am Humbserspielplatz beim Stadtpark hatte die letzte Stunde der Umkleidekabinen geschlagen. Die Abrissarbeiten begannen. Bis spätestens 26. April musste das Gemäuer abgetragen sein, weil hier auf dieser höher gelegenen Grundfläche eine neue Doppelturnhalle gebaut werden sollte. Für den Bundesvorstand des Verbandes der deutsch-amerikanischen Clubs, die zwei Tage in Fürth tagten, gab OB Scherzer einen Empfang und lud die Mitglieder zu einem Imbiss ein. Der Verband zählte 42 Clubs mit etwa 6000 Mitgliedern. OB Scherzer selbst gehörte schon seit 1951 dem deutsch-amerikanischen Club Fürth an. „Sch,sch,sch“ machten kleine Buben, wenn sie „Lok“ spielten. In Fürth standen diese Buchstaben für eine „Schau schaffender Schüler“. Die Ausstellung kreativer Schülerarbeiten war in der Eremitage der Berufsschule I zu sehen. Theater trotz geschlossenem Fürther Stadttheater: Eine amerikanische Laienspieltruppe zeigte einige Tage lang „auf Stube 13“ in der William-O.-Darby-Kaserne das Gruselstück „And things that go bump in the night“ in englischer Sprache auf. Der Eintritt war frei. Die SpVgg erreichte in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 8500 Zuschauern gegen den TSV 1860 München ein 0:0Unentschieden. Man blieb damit auf Platz sechs der Tabelle. Dienstag, 16. März 1971 Mit dem ehemaligen Fürther Bademeister Georg („Schorsch“) Lauterbach (69) verstarb ein im Sportlerleben der Stadt bekannter und beliebter Mann. Seit 1955 hatte der massige Bademeister ganzen Generationen von Fürthern im Becken des Sommerbades am Scherbsgraben das Schwimmen beigebracht. Als früherer Wasserballer und Wettkampfschwimmer gehörte Lauterbach der SpVgg an. Vertreter des Fürther Stadtrats und der Verwaltung besichtigten in Erlangen den „Neuen Markt“, jenes noch unvollendete kommunale Großobjekt, das Rathaus, Stadthalle, Hotel, Parkhaus und zwei Ladenzentren beinhaltete. Man wollte sich Anregungen für Großplanungen für die Innenstadt Fürths holen. Spukte hier schon eine Art „City-Center“ durch die Köpfe der Stadtoberen? Stadtschulrat Senator Hauptmannl ernannte die Lehrer Gustav Hanft (Friedrich-Ebert-Schule), Walter Heidelberger (Kiderlinschule) und Ludwig Siebenkäs (Schule Burgfarrnbach) zu Konrektoren. Mittwoch, 17. März 1971

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