Dienstag, 6. April 1971 Ein Jubiläum ohne Pomp und Jubel: Der Fürther „Verkehrsverein“ feierte den 20. Geburtstag. Der Verein kämpfte gegen die Fürther Einstellung: „In Fürth is nix, wor nix und wärd nix!“ Ein Verkehrsverein gründete sich zwar schon 1925, aber es gab keine Unterlagen mehr darüber. Die Wiederbelebung erfolgte am 7.Mai 1951. Die Mitglieder kümmerten sich um Eisenbahnfahrpläne, Straßenbahnlinien, Festbeleuchtungen, Prospektmaterial oder auch um die Zusammenstellung des Fürther Kirchweihzuges. Motor des Vereins war damals Gustav Noel. Rechtzeitig vor Ostern versuchten die Fürther Reinigungstrupps mit ihren orangegelben Kehrmaschinen den Streusand des langen Winters von den Straßenrändern zu beseitigen. Für die Osterspaziergänge im Sinne Goethes sollten Fürths Straßen doch pieksauber sein. Der Fürther Maler Johann Schmidt-Rednitz hatte sich aufgemacht, seiner Heimatstadt zu Filmehren zu verhelfen. Zusammen mit einem Profi-Kameramann suchte er nach dem alten und neuen Gesicht der Stadt Fürth. Heraus kam ein 20-minütiges Kunstportrait der Kleeblattstadt, das im Dahinsinken der Altstadt begann und in den Neubauvierteln der Hardhöhe endete. Mittwoch, 7. April 1971 Knapp zwei Jahre hatte sich die Renovierung hingezogen, aber nun zeigte sich das Fürther Kolpinghaus an der Simonstraße 20 größer und schöner denn je. Das 1896 als „Katholisches Gesellenhospiz“ gegründete Haus umfasste nach dem Umbau 58 Ein- bis Dreibettzimmer mit insgesamt 105 Schlafstellen. Vor allem der Saal erhielt ein neues Gesicht: Die Saalschenke wurde in den rückwärtigen Teil des alten Eingangs verlegt und im Keller wurden neue Toiletten angeschlossen. Jetzt konnten wieder zünftige Faschingsbälle über die Bühne gehen. Donnerstag, 8. April 1971 Eine Anzahl Fürther Bürger der Innenstadt saß gerade beim Abendessen, als das Licht ausging. Der Grund: Die Trafostation an der Alexanderstraße 26 brannte lichterloh, deshalb kam es zum Stromausfall. Die Berufsfeuerwehr musste mit Trockenpulver den Brand bekämpfen. Der durch einen Kurzschluss ausgelöste Brand war so heftig, dass die geballte Kraft von 15.000 Volt Spannung die Metalltüren zum Glühen brachte. Stück für Stück rüstete die Stadt Fürth ihren „Schilderwald“ nach den Vorgaben der neuen Straßenverkehrsordnung um. Die auszuwechselnden 1600 Verkehrsschilder kosteten der Kommune circa 200.000 DM. Irmingard Lorbeer und viele ihrer „Kinder“ feierten das 20-jährige Jubiläum ihres Privatkindergartens an der Kaiserstraße. Viele Ehemalige gratulierten in Scharen und ständig wurden Blumen für „Tante“ Irmingard abgegeben. Die SpVgg war schuldenfrei! Im Notariatsbüro Dr. Bubb unterzeichneten SpVgg-Vorsitzender Dörfler und ein Vertreter der Neuen Heimat den Kaufvertrag über 1,6 Hektar Grund aus dem Besitz der SpVgg am Ronhof. Auf dem Gelände entstanden später 140 Wohnungen. Samstag, 10. April 1971 Nachdem der Fürther Industrielle Karl Leupold noch kurz vor seinem Tod für das Osterturnier der ASV-Jugend noch eine größere Summe gestiftet hatte, bedankten sich die Sportler am Morgen des Karfreitags mit einer Kranzniederlegung am Grabe des Verstorbenen im Beisein der nächsten Angehörigen. Die Firma Gewo Fürth (Gesellschaft für Wohnungsbau mbH, ein Unternehmen der Baufirma Schönwasser in der Herrnstraße) bot Komfort-Bungalows in Dambach an. 5 Zimmer, Küche, Bad, 2 WC mit insgesamt 150 qm ebenerdiger Wohnfläche und ca. 100 qm Kellerräumen und Garage kosteten bei einer Grundstücksgröße von 480 qm einschließlich Erschließung und Baunebenkosten 228.500 DM. OB Scherzer und Finanzreferent Dr. Eckstein statteten der Werkzeugfabrik Karl Hertel in der Wehlauer Straße einen Besuch ab. Sie besichtigten u.a. auch das siebenstöckige neue Verwaltungsgebäude. Das Unternehmen zählte damals etwa 600 Mitarbeiter. Die Firma hatte auf dem Sektor „spanabhebende Werkzeuge“ auf dem Weltmarkt einen guten Namen. Die FN erinnerten in ihrer Osterausgabe an den 12. April vor 90 Jahren, als der Bremer Kaufmann Heinrich Alfes nach langen Verhandlungen 1881 vom Fürther Magistrat die Konzession zum Betrieb einer Pferdebahn erhielt. Die Linienführung erstreckte sich auch auf Nürnberger Stadtgebiet. Ab 25 September 1881 verkehrte die Pferdebahn im Pendelverkehr zwischen Nürnberg/Kanalstraße und Fürth/Weinstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße). Dienstag, 13. April 1971 Das 15. internationale Jugendturnier des ASV Fürth beherrschte die sportliche Szenerie der Osterfeiertage in Fürth. Wie immer stand neben der Begegnung im Kampf um das runde Leder die Kontaktpflege junger Leute über Ländergrenzen hinweg obenan. Sieger wurde 1971 die Mannschaft von Rotweiß Essen, die den FC Zwolle (Holland) mit 1:0 besiegte. Im Spiel um den dritten Platz triumphierte das Team des ASV Fürth, das den 1. FC Nürnberg überraschend mit 1:0 bezwang. Auffallend war, dass insgesamt recht wenig Tore erzielt wurden, waren
20