Neu aus dem Hause Grundig: Tragbare Kofferradios mit eingebautem „Cassetten-Recorder“. Die Geräte gab es ab 178 DM im Fachhandel. Die Mannschaft der SpVgg verabschiedete sich mit einem Freundschaftsspiel beim TSV Berching mit 8:0 in die Ferien. Tore für Fürth durch Pieper (3), Zimmert (3) und Ebenhöh (2). Fürths neuer Trainer Werner Bickelhaupt (bisher Rotweiß Oberhausen) zeigte sich von der Leistung angetan. Mittwoch, 2. Juni 1971 Das Bundesverkehrsministerium kürzte den Etat des Bundesstraßenbaus. Da aber der Schnellstraßenbau Nürnberg – Fürth – Erlangen (heute A 73) bereits in allen Einzelheiten an Firmen schon vergeben war, fiel er nicht mehr unter die Kürzungen. Die Arbeiten am Fahrbahnunterbau zwischen Poppenreuth und Seeackerstraße liefen somit weiter. Bis Ende 1972 rechnete man mit der kompletten Fertigstellung. Die SpVgg nahm in einer Pressekonferenz Stellung zu künftigen Neuverpflichtungen. Während die meisten Verträge der Akteure noch ein oder sogar zwei Jahre weiterliefen, verabschiedeten sich die Spieler Laabs, Müller, Rauh, Perras und Rice. Trotz des Verkaufs eines Teils des Grundstückes am Ronhof standen Spielausschussvorsitzenden Reingruber nur ganze 30.000 DM für Neuverpflichtungen zur Verfügung. Fest standen die Zugänge Hans-Jürgen Ammon (TV 95 Burgfarrnbach), Fritz Heubeck (MTV Fürth) und Dieter Puscher (aus dem Kleeblatt-Nachwuchsteam). Donnerstag, 3. Juni 1971 Jetzt wichen die Häuser Ecke Maxstraße und Schwabacher Straße für Fürths größten Verwaltungsbau. Nachdem der Stadtrat eine Woche zuvor „grünes Licht“ gegeben hatte, rückten jetzt die Planierraupen an. (Neue Rekordzeit zwischen Baugenehmigung und Baubeginn!) Die Stadtsparkasse Fürth baute für ihre Geschäftsfelder nach Plänen von Architekt Loebermann ein zehngeschossiges Hochhaus mit einem vorgestreckten Flachbau, der die ganze Fläche zwischen Maxstraße, Schwabacher Straße und der zum Bahnhofplatz hin durchgebrochenen Fläche später ausfüllen sollte. Ein Lichtblick für die Bewohner der Heilstättensiedlung bei Oberfürberg: Die Bau- und Siedlungsgenossenschaft feierte Richtfest am dort erstellten Wohnblock für 27 Wohneinheiten. Die Kosten beliefen sich auf 1,3 Mio DM. Für die nächsten Jahre waren weitere Wohnblöcke dieser Art geplant. Sie kamen ausschließlich Familien zugute, die schon in der Heilstättensiedlung wohnten und deren bisherige Barackenwohnungen im Gegenzug abgerissen wurden. Beim Fürther Modehaus Hofmann & Wagner in der Schwabacher Straße 11-13 warb man in Anzeigen für den Kauf von original „Khaki-Hosen“ (33,75 DM) und „Bronco-Jeans“ (37,25 DM). Freitag, 4. Juni 1971 Die „Wacht am Rhein“ stand nicht mehr. Das letzte Lokal an der Bergstraße („Gänsberg“) fiel nun der Spitzhacke zum Opfer. Es war ein Jahr länger als geplant stehen geblieben, da man für die Bewohner noch keine passenden Ersatzwohnungen gefunden hatte. Obwohl die Änderungen der neuen Straßenverkehrsordnung schon seit 1. März galten, beobachtete die Fürther Verkehrspolizei nach anfänglichen Unsicherheiten nun wieder einen zunehmenden „Schlendrian“. Die Neuregelungen wurden nicht beachtet und im Stadtgebiet fuhr man wieder offensiver. Bussen beschnitt man keck das Vorfahrtsrecht, Straßenkreuzungen wurden bei Staus nicht freigehalten. Das Pochen auf die Vorfahrt hatte Vorrang. Die Fürther Polizei sah sich angesichts sinkender Verkehrsmoral genötigt, die Autofahrer zum Studium der neuen StVO anzuhalten. Man drohte mit Geldbußen. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Oswalt Kolle: Was ist eigentlich Pornografie?“ (Admiral), „Fahrt ins Abenteuer“ mit Freddy Quinn, Karin Dor und Werner Pochath (Bambi), „Morgen fällt die Schule aus“ mit Heintje Simons, Hansi Kraus, Ralf Wolter und Fritz Tillmann (City) und „Die im Sattel verrecken“ mit John Carradine und Scott Brady (Park). Samstag, 5. Juni 1971 Während der Pfingstferien herrschte aufgrund des heißen Wetters ein hektischer Badebetrieb im Burgfarrnbacher Jugendbad. Jetzt genehmigte der Fürther Stadtrat Ruhebänke in Beckennähe, damit die nicht badeberechtigten Eltern und Großeltern ihre Sprösslinge beim Tummeln in den Fluten beaufsichtigen konnten. Liebelei im Fürther Rathaus: Stadtrat Hans Lotter heiratete die bisherige Sekretärin von Bürgermeister Dr. Karl Meyer. Für beide Partner war es die zweite Ehe. Die Kinder aus der jeweils ersten Ehe fungierten als Trauzeugen. Fast die ganze „Belegschaft“ des Rathauses gratulierte. Ein gemeindeeigenes Stadelner Hallenbad rückte näher: Der Gemeinderat befasste sich mit einer vorläufig kostenlosen Ausschreibung nach Plänen des ortsansässigen Architekten Walter Lischka. Ein Schwimmbecken von 25 x 10 m sowie ein Lehrschwimmbecken mit den Ausmaßen 12,5 x 6 m waren dabei vorgesehen.
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