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Gesellschaft der Gönner lud zur Feier mit Kammermusik und Festausstellung in der Aula der Berufsschule II. Dort äußerte sich die Freude am Schönen dann optisch. Mittwoch, 7. Juli 1971 Fürths Partnerschaft mit Paisley war über den Austausch offizieller Delegationen hinaus gediehen. Fünf schottische junge Mädchen arbeiteten jetzt als Schwesternhelferinnen im Fürther Stadtkrankenhaus. Sie waren zusammen mit ihren deutschen Kolleginnen im Schwesternwohnheim untergebracht. Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands tagte im Fürther Geismannsaal. Nach der Festrede wurden sage und schreibe 321 Jubilare einzeln geehrt. Die SpVgg gewann ein Vorbereitungsspiel beim FC Altdorf mit 5:0. Tore für Fürth durch Zimmert (2), Wedel, Ebenhöh und Stolle. Im Übrigen protestierte das Kleeblatt beim Süddeutschen Fußballverband gegen die Terminplanung der neuen Saison der Regionalliga Süd. Danach hätte man erst am vierten Spieltag das erste Heimspiel. Donnerstag, 8. Juli 1971 Der „Stadtpfarrer von Paisley“, Reverend James Ross, kam mit Familienangehörigen per Wohnwagen nach Fürth. Nach 1200 km stellte er den Camper auf dem Fürther Synagogenplatz ab, um sich danach Fürth gründlicher anzusehen. OB Scherzer empfing die Gäste im Rathaus. Die Fürther Volksschüler kämpften bei herrlichem Wetter im Sommerbad am Scherbsgraben um Titel und Ehrenurkunden. Es war der insgesamt neunte Wettbewerb, der über die nasse Bühne ging. In allen Disziplinen und Jahrgängen gab es erhebliche Verbesserungen. Sportsachberater Rektor Mathias führte diese Entwicklung auf die Trainingsmöglichkeiten im Hallenbad während der kalten Jahreszeit zurück. Freitag, 9. Juli 1971 Schon drei Tage vorher vermeldete Hardhöhen-Boss Albert Dörfler „ausverkauft“. 5500 Besucher kamen ins Riesenzelt zum „Bunten Abend“. Ernst Mosch und seine „Egerländer Musikanten“ absolvierten erstmals eines ihrer 250 Gastspiele in Fürth. Alles verlief harmonisch, bis Dampfplauderer Charly Hähnchen auf der Bühne ausrastete. Weil Rufe aus dem Publikum ihm nahelegten, seine mehr oder weniger gelungenen Gags kürzer zu fassen, schmetterte er das vollständige Götz-Zitat gegen das Publikum ins Mikrofon und musste daraufhin unter Polizeischutz aus dem Zelt geführt werden. Fürth wurde bald um einen Stadtteil reicher: Der städtische Bauausschuss gab „grünes Licht“ für die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 288, betreffend das Gebiet am Kieselbühl zwischen Unterfarrnbach und B 8. Hier war eine Wohnbebauung für etwa 500 Familien vorgesehen. Schwerpunkte der Neubauten waren die heutige Wilhelmshavener sowie die Cuxhavener Straße. Das Wetter ließ die Herzen der Segelflieger höherschlagen. Der Flugplatz des Fürther Aero-Clubs in Seckendorf wurde zum Eldorado aller Luftsportbegeisterten. Am letzten Wochenende konnten 107 Stunden „verflogen“ werden. Der Pilot Erhard Lux flog allein auf dem Segler „Ka 6“ die Strecke Seckendorf-Karlsruhe-Basel und zurück in sieben Stunden und 22 Minuten. Samstag, 10. Juli 1971 Der Begründer der Endoskopie feierte seinen 75. Geburtstag. Der Erlanger Gastroenterologe Prof. Dr. Henning war von 1936 bis 1949 auch als Chefarzt am Fürther Stadtkrankenhaus tätig. Er veröffentlichte mehr als 500 wissenschaftliche Beiträge und Lehrbücher. Einige davon gelten bis heute als internationale Standardwerke. Im Monat Juni ereigneten sich 244 Verkehrsunfälle auf Fürther Stadtgebiet. Dabei starb ein 16-jähriger Mopedfahrer, 57 Personen wurden verletzt. Häufigster Unfallwochentag war der Montag mit 49 Unfällen. Am wenigsten passierte am Sonntag, hier gab es nur 18 Unfälle. Der aufrechte Kämpfer für den Naturschutz erfuhr eine verdiente Ehrung: Der Naturwissenschaftler Dr. Martin Wißmüller, seit 1945 staatlicher Naturschutzbeauftragter, erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der damals 78-jährige Pädagoge war von 1921 bis 1958 Lehrer für Biologie und Chemie am Hardenberg-Gymnasium Fürth. Bei einer Versammlung im Steinacher Schlösschen plädierten die Sprecher von Steinach und Herboldshof bei der anstehenden Gebietsreform für eine Eingemeindung nach Fürth. Gastredner OB Scherzer bemühte sich um Sachlichkeit und Neutralität. Montag, 12. Juli 1971 Die FN erinnerten an den 11. Juli 1931. Damals vor 40 Jahren wurde das Fürther Krankenhaus auf der Schwand eingeweiht. „Ein Monument des kulturellen, hygienischen und sozialen Fortschritts“, so hieß es bei der Einweihung. Die 1961 beschlossene und in den sechziger Jahren durchgeführte Erweiterung des Krankenhauses mit 39 Mio DM Gesamtkosten hatte das Gesundheitswesen inzwischen zu Fürths größtem Fass ohne Boden gemacht. Doch

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