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gemeinsam eine Trägerorganisation für den von der Stadt geplanten Sportboothafen am Europakanal zu gründen. Damit hatte die Stadt einen festen Ansprechpartner und die Vereine brauchten nicht das Gespenst privater Initiativen zu fürchten. „Golddiscount“ in der Marienstraße 10 (Ecke Ottostraße) veranstaltete eine „Perlenwoche“ zu besonders günstigen Preisen. Eine Zuchtperlenkette mit Schloss war dort ab 48,50 DM zu haben. Donnerstag, 28. Oktober 1971 Das Gutachten des TÜV zur Auslagerung der Firma Mattecka war bei der Stadt Fürth eingetroffen. Den Gegnern der Betriebsverlagerung in das Waldgebiet „Tonhaid“ im südwestlichen Landkreis Forchheim wurde in allen Punkten der Wind aus den Segeln genommen. Wie man sich denken kann, hatten die umliegenden Gemeinden dort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Auslagerung der geruchsintensiven Firma zu verhindern. Jetzt fehlte nur noch der Abschluss des Raumordnungsverfahrens. Innerhalb von 20 Minuten löschte die Fürther Berufsfeuerwehr einen lichterloh brennenden Dachstuhl der „Johnson Barracks“ in der äußeren Schwabacher Straße. An dem Dachstuhl entstand ein Schaden von über 100.000 DM, Brandursache unbekannt. Erstmals veröffentlichten die FN die Pläne des Stadtsparkassen-Neubaus Ecke Max- und Schwabacher Straße. Der gewaltige Komplex sollte 20 Mio DM kosten, die Fertigstellung war für Ende 1973 geplant. Der Hochhausturm sowie der darunterliegende Flachbau umfassten eine Nutzfläche von 16.000 qm. Der Tresor im Untergeschoss galt als ganoven- und atombombensicher. Die künftige Tiefgarage sollte einmal 148 Fahrzeuge aufnehmen. Da die Heizung im 10. Stockwerk installiert wurde, konnte man sich aufwendige Schornsteine sparen. Freitag, 29. Oktober 1971 In Fürth gab es damals nur wenige Eltern, die ihre Kinder quälten. In den Jahren 1965 bis 1970 gab es lediglich 15 bekannte Fälle von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung, doch die Dunkelziffer war hoch. Standen Rabeneltern vor Gericht, so fielen Zeugen häufig um oder erschienen überhaupt nicht. Der bekannte Fürther Maler und Bildhauer Johannes Schopper feierte seinen 70. Geburtstag. Er war Mitglied des Rings Fürther Künstler. Die Stadt Fürth kaufte einige Werke von ihm an. Das Fachgeschäft „Teufel“ in der Karlstraße 20 präsentierte nach Vergrößerung der Geschäftsräume nun 6000 Artikel aus den Bereichen Hausrat, Geschenkartikel, Sanitär sowie Herde und Öfen. 1952 fing man in der Karlstraße mit einem Mini-Laden an. Samstag, 30. Oktober 1971 Regelrecht heimgesucht wurde das Hardenberg-Gymnasium von unbekannten Einbrechern. Alle Schränke, Schreibtische und Behältnisse in Sekretariat und Direktorat wurden aufgebrochen. Beute: 650 DM. Schaden: mehrere tausend DM. Der Bau der beschützenden Werkstätten für Behinderte in Dambach war so weit gediehen, dass Richtfest gefeiert werden konnte. Die „Lebenshilfe“ als Träger und Bauherr konnte auf eine gesicherte Finanzierung verweisen. Die Baukosten der etwa 1000 qm großen Werkstätten an der Aldringer Straße in Höhe von 2,5 Mio DM wurden aus Zuschüssen von Land, Bezirk, Kommune, Landkreis, der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, der Aktion „Sorgenkind“ und Eigenmitteln bestritten. Etwa 150 Behinderte sollten ab Mitte des Jahres 1972 hier arbeiten. Ölalarm am Fürther Stadtkrankenhaus an der Robert-Koch-Straße. Mehr als 10.000 Liter schweren Heizöls liefen aus dem unterirdischen Heizöltank. Ursache: Das Öl wurde aus den Entlüftungsrohren gedrückt, weil von einem Tanklastzug Heizöl in die noch gut gefüllten Tanks gepumpt wurde. Obwohl sofort Ölsperren und ölbindende Chemikalien eingesetzt wurden, gelangte ein Teil des Öls bis in die Fürther Kläranlage. Weshalb bestellte man fürs Krankenhaus Heizöl, wenn die Tanks noch fast voll waren? OB Scherzer verlangte einen schriftlichen Bericht. Der „Hosen-Spezialist“ in der Schwabacher Straße 5 in Fürth warb in Anzeigen in den FN für den Kauf von „Touringhosen“. Diese Hosen speziell für Autofahrer waren im Bund bis zu 15 cm verstellbar. Da hatte auch der Bierbauch Platz. Montag, 1. November 1971 Der Zulauf ermunterte die Verantwortlichen: Die Arbeiterwohlfahrt Fürth-Süd, steigerte ihren Mitgliederstand innerhalb von drei Jahren von 275 auf 527 Personen. Über Mitgliederzuwachs konnte sich auch der MTV Fürth nicht beschweren. Von April 1969 bis Oktober 1971 erhöhte sich der Stand von 1056 auf 1800 Mitglieder. Für Ende des Jahres rechnete man mit dem 2000. Mitglied. Der diesjährige Ehrenabend des MTV stand ganz im Zeichen des Nachwuchses, der seine Talente im Gewichtheben, Judo und Ballett zur Geltung brachte. Der Fürther DGB-Kreisvorstand rief, doch nur wenige Funktionäre kamen. Die Politiker wollten Wünsche und Anregungen der „unteren Chargen“ entgegennehmen, doch die Beteiligung war erschreckend mäßig. SPDFraktionschef Gellinger mit Blick in die magere Runde: „Wenn Wünsche vorhanden wären, müsste hier alles voll

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