Seite:Kuntermann 1972.pdf/18

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Mittwoch, 5. April 1972 Auf frischer Tat wurde ein 36-jähriger Automatenknacker nachts auf der Hardhöhe ertappt. Es war der 24. Zigarettenautomat, den er ausräumte. Der von ihm angerichtete Sachschaden ging in die Tausende. Das bekannte Fürther Fachgeschäft „Messer-Taugerbeck“ in der Moststraße 11 feierte sein 50. Geschäftsjubiläum. Man hatte sich auf alle Arten von Messer, Gaspistolen und Sportwaffen spezialisiert. Grafik neben Büchern: In der Fürther Volksbücherei im Berolzheimerianum stellten die drei Fürther Künstler Siegfried Reinert, Harald Hubl und Ortwin Michl ihre Werke aus. Donnerstag, 6. April 1972 Ein Millionenfeuer loderte in der Südstadt zum Himmel. Der Brand ging von einem Holzlagerplatz in der Karolinenstraße aus und griff auf große Lagerhallen über, wo Elektrogeräte und Bauteile von über einer Million DM gelagert waren. Zündelnde Kinder hatten den Großbrand verursacht. Die Feuerwehren kämpften stundenlang gegen die Flammen. Das alteingesessene Friseurgeschäft Stark zog von der Moststraße 5 in größere Geschäftsräume in der Mathildenstraße 24 um. Gleichzeitig übergab Seniorchef August Stark das Geschäft seinem Sohn Peter. Ein Novum im neuen Salon waren die „Rückwärtswaschanlagen“ im Damenbereich. Zur Eröffnung spielte das „ConnyWagner-Sextett“ - kein Wunder, denn am Schlagzeug saß Peter Stark alias Pietro Strongolini. Nach Trainer Werner Bickelhaupt hatte auch der neue SpVgg-Trainer Elzner Ärger mit dem Zweittorwart Walter Dimler aus Bayreuth. Dieser war dort als Lehrer tätig. Für das Spiel in Villingen fehlte Dimler im Mannschaftsbus. Er war auch nicht bereit, später per Bahn nachzukommen. Nun musste sich der Disziplinarausschuss der SpVgg mit dem neuerlichen Fehlen Dimlers beschäftigen. Freitag, 7. April 1972 Premiere an der Fürther Kaimauer des Europakanals: Die ersten Schiffe trafen ein. Vier Frachtschuten und zwei Schlepper legten in Fürth an. Sie wurden hier mit den Resten des Zwischendammes beladen. Diese wurden per Schiff zu einer weit entfernten Ablagestelle transportiert. Jeweils 1,57 Mio DM hatten Bund und das Land Bayern für die Altstadtsanierung bereitgestellt. Zusammen mit den 1,57 Mio DM der Stadt Fürth standen somit insgesamt 4,71 Mio DM für die Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Damit lag man in Bayern bei Sanierungsmaßnahmen an der Spitze. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn u.a.: „Wunderland der Pornografie“ mit Michael Finn und Sally Simpel (Admiral), „Der barfüßige Generaldirektor“ mit Heather North und Kurt Russell (Bambi), „Vier Fäuste für ein Halleluja“ mit Terence Hill und Bud Spencer (City) sowie „Todesmelodie“ mit Maria Monti und Rod Steiger (Park). Samstag, 8. April 1972 Die Pflegekosten für das städtische Altersheim sollten um 12,5% steigen. Nachdem das Rechnungsergebnis von 1971 jedoch noch gar nicht vorlag, vertagte der Fürther Stadtrat den Beschluss. Die Athleten des LAC Quelle im TV Fürth 1860 bereiteten sich im italienischen Cattolica intensiv auf die olympische Saison vor. 45 Männer und Mädchen waren dort im Trainingslager, um in Gruppen vor- und nachmittags ein hartes Übungspensum zu absolvieren. Zwölf Tage dauerte der kräftezehrende Trip. Die „Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Fürth“ feierte Ecke Laubenweg/Alte Reuthstraße Richtfest bei einem Doppelkomplex mit 28 Wohnungen sowie einem Neubau für 14 Wohneinheiten am Laubenweg 16. Für die zwischen 71 und 86 qm großen Wohnungen in den drei Häusern waren 3,3 Mio DM veranschlagt. Montag, 10. April 1972 In Burgfarrnbach lief noch eine zweite Schlossrenovierung, nämlich die Instandsetzung des ehemaligen Marstalles aus der Barockzeit. Insbesondere die locker gewordenen historischen Dachziegel mussten befestigt werden. Die für die Renovierung benötigten 45.000 DM konnten Haushaltsresten des Vorjahres entnommen werden. Für viele Jungen und Mädchen war am Sonntag der Tag der heiligen Kommunion. Bei strahlendem Sonnenschein zog man von den Pfarrhäusern zu den Kirchen. Eltern und Verwandte standen dabei Spalier. Im Fürther Ronhof stellte sich die „Fritz-Walter-Elf“ (Nationalspieler aus den fünfziger Jahren) der „SpVgg-Altliga“. Zur allgemeinen Überraschung gewannen die Fürther Veteranen vor 1000 Zuschauern gegen die Weltmeister von 1954 mit 6:2. Die Fürther Formation: Niemann (Geißler); Fidelak, R. Schmid; Breitschuh, Koch, Gottinger (Koch); Ehrlinger, Mai, Ossi Schmidt (Kuhnert), Fleischmann (Schneider), Appis (Stumptner). Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim Karlsruher SC mit 0:2. Damit belegte man Rang elf der Tabelle. Dienstag, 11. April 1972

18