Zwischenbilanz bei der BRK-Spendenaktion „Leben retten 72“: Bis 14. Juni gingen 3100 DM ein. Davon hatten die Besucher des Fürther Hallenbades allein 729 DM gespendet. Freitag, 16. Juni 1972 SpVgg Vorsitzender und Stadtrat Albert Dörfler wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Einer der letzten Besucher hatte ihm einen Scheck über 2000 DM für seine „Kleeblättler“ überreicht. In einer Feierstunde mit anschließendem Empfang ehrten die US-Streitkräfte im US-Kino an der Fronmüllerstraße 116 Zivilbeschäftigte für 25-jährige Dienstzeit in der Armee. Seit 1946 waren aus Feinden Verbündete geworden. Zum Schluss fanden sich Gäste und Jubilare zu einem kleinen Umtrunk im Kalb-Club ein. Die künftigen Neubürger von Fürth in den Landkreisgemeinden Sack, Stadeln und Vach brauchten künftig nicht ins Fürther Rathaus zu kommen, sofern sie etwas mit der Stadtverwaltung zu regeln hatten. Der Stadtrat beschloss ab 1. Juli eine Amtsstelle Fürth-Nord mit dem Sitz in Stadeln zu bilden. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Seitensprung-Report“ mit Ingrid Steeger und Elisabeth Volkmann (Admiral), „“X + YY – Nackt sind seine Opfer“ mit Wolfgang Farian und Zlatko (Tschik) Cajkovski (Bambi), „“Ludwig II.“ mit O.W. Fischer, Ruth Leuwerik und Marianne Koch (City) sowie „dirty Harry“ mit Clint Eastwood und Andy Robinson (Park). Samstag, 17. Juni 1972 Der Fürther Stadtrat genehmigte Schulpavillons für die Schule an der Seeackerstraße. Über die Notwendigkeit war man sich einig, da ansonsten die Schülerzahl im nahegelegenen Pestalozzischulhaus pro Klasse auf bis zu 50 Schüler ansteigen würde. Die beiden Polizisten Schwiederski und Wunder waren als Verkehrspolizisten ständig auf Achse – einmal im Kindergarten, dann wieder an einer Schule und schließlich in einem Altenclub. Sie kümmerten sich um die „Verkehrserziehung“. Mit dieser vorbeugenden Arbeit nahmen sie auch Kindern die Angst vor dem Polizeibeamten. Die beiden Polizisten waren in den Schulen auch für die Überprüfung von Fahrrädern zuständig. Bei haarsträubenden Mängeln wurde das Rad schon mal aus dem Verkehr gezogen. Mit der Verkehrserziehung begann die Fürther Polizei 1951. Montag, 19. Juni 1972 Wenige Tage, bevor es mit der Selbständigkeit der Gemeinde zu Ende ging, feierte man in Sack Richtfest für die Mehrzweckhalle mit Lehrschwimmbecken und Kindergarten des neuen Gemeindezentrums. Wie beim Hallenbad Stadelns versicherte man hoch und heilig, die Stadt Fürth damit nicht über Gebühr zu belasten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Gegenüber der St.-Heinrichs-Kirche entstand eine neue Altenwohnanlage. Neben einem kleineren Schwesternwohnheim standen 19 Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements für betagte Mitbürger zur Verfügung. Staat und Stadt bezuschussten das Projekt. Nach Aussage Prälat Piegers gab es zehnmal so viel Interessenten wie Appartements errichtet wurden. Das Fürther Stadttheater blieb preiswert: Für musikalische Werke zahlte man nun zwischen 6 DM und 16 DM (bisher 5,50 bis 14 DM), bei Schauspielen zwischen 4 DM und 13 DM (bisher (3,20 bis 10,80 DM). Gastspiele waren teurer. Die Preise für die neue Konzertreihe bewegten sich zwischen 7 DM und 15 DM. Im Abonnement betrug der Preisnachlass 25%. Dienstag, 20. Juni 1972 Der Fürther Unternehmer Paul Metz wurde in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen auf wirtschaftlichem Gebiet vom bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Alfons Goppel in München mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Die Bundeswehr hatte viel Zulauf – aber nur bei der Schau „unser Heer“ auf dem Festplatz an der Schwabacher Straße. Weit über 2000 Besucher kamen bereits am ersten Tag. Sie waren insbesondere an Panzervorführungen und einem „Schlag aus der Feldküche“ interessiert. Nur wenig neben dem Eingang protestierten Ersatzdienstleistende, Mitglieder der Deutschen Friedensgesellschaft, Kriegsdienstgegner sowie Mitglieder von SDAJ und DKP gegen die Heerschau. Ein Dieb im Arztkittel: Ein aufmerksamer Patient des Fürther Stadtkrankenhauses informierte das Personal, als ein Mann im weißen Kittel an einem Fenster hantierte. Die gerufene Polizei nahm den Mann fest. Im „Schutze“ des weißen Mantels hatte er sich in die Zimmer geschlichen und seit Tagen schon die Patienten bestohlen. Mittwoch, 21. Juni 1972
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