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Im Rahmen der Spendenaktion zugunsten der SpVgg stellte die Grüner-Brauerei für das nächste Heimspiel im Ronhof 2000 Liter Bier zur Verfügung. Dazu wurde neben der Tribüne ein Verkaufsstand eingerichtet. Der Erlös galt als Spende. Der SV Poppenreuth hatte einen großen Tag. Mit dem Richtfest des Sportheims wurde der erste Teil der Gestaltung des 30.000 qm umfassenden Sportgeländes abgeschlossen. Robert Portzky, der erste Vorsitzende des Vereins und gleichzeitig Baumeister, brachte auch selbst den Richtspruch aus. Montag, 24. Juli 1972 Der damals populäre Fürther Bandleader Conny Wagner (aus Fürther dem Bekleidungshaus „Hofmann & Wagner“ stammend) spielte am Wochenende auf seiner eigenen Hochzeit. Er heiratete Uschi Mielsch, die Tochter des ehemaligen Fürther Polizeipräsidenten. Pfarrer Diez traute die beiden in der Fürther Michaelskirche. Die restlichen Mitglieder des „Conny-Wagner-Sextetts“ sangen als Einlage „Oh Happy Day“, ehe im Schützenhaus am Schießanger kräftig gefeiert wurde. Die vierstöckige Marzipantorte dazu hatte Bäckermeister Pfister in zehnstündiger Feinarbeit geschaffen. Die Fürther Stadtmeisterschaften im Tennis auf der Anlage von Grün-Weiß am Espan waren beendet. Bei den Herren siegte Gerd Rosenberger (SpVgg) über Titelverteidiger Peter Hüttig (Grün-Weiß). Christa Reichenberger (Grün-Weiß) setzte sich über Gudrun Wolfsgruber (SpVgg) bei den Damen im Finale durch. Pokal-Aus für die SpVgg: Man verlor in der Verlängerung gegen den FC Bayern Hof im Ronhof vor 3000 Zuschauern unglücklich mit 3:4. Tore für Fürth durch Popp, Puscher und Ammon. Dienstag, 25. Juli 1972 Ein buntes Fest zogen die Kleingärtner der Dauer-Gartenanlage Espan II auf, bei dem die Kapelle Wilhermsdorf, die Jugendgruppe der Kolonie und das Harmonika-Duett Hofmann mitwirkten. Zum Abschluss fand ein Fackelzug durch die festlich geschmückten Gärten statt. Die Hitze konnte die Freude nicht schmälern. Fürth konnte einen Deutschen Meister in seinen Mauern willkommen heißen. Rudolf Großmann vom TV 1895 Burgfarrnbach, war in Freiburg bei den deutschen Meisterschaften der Versehrtensportler Meister im Freiwurfkegeln geworden. Peinlich: Als die Tennis-Cracks auf der Grün-Weiß-Anlage am Abend nach beendeter Stadtmeisterschaft zur Siegesfeier antraten, war kein „Siegerehrer“ vom Stadtausschuss auszumachen und auch von den sonst üblichen Ehrenpreisen war nichts zu sehen. Sie wurden zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht. Die Proteste gegen die Großmüllbehälter nahmen zu. Aus allen davon betroffenen Stadtteilen hagelte es Kritik. Die Hässlichkeit der Ungetüme und der unangenehme Geruch, sofern die 1,1-Kubikmeter-Großbehälter vor den Erdgeschossfenstern platziert waren, sorgten für Beschwerden. Hinzu kam, dass immer mehr Unbefugte bei Nacht und Nebel ihren Hausmüll in die Großraumbehälter entsorgten. Mittwoch, 26. Juli 1972 Die Sonderschule an der Frauenstraße konnte eine Sachspende der Firma Schickedanz in Form von Sportkleidung im Wert von 600 DM in Empfang nehmen. Damit sollten Kinder aus sozial minderbemittelten Familien ausgestattet werden, damit sie am Sportunterricht teilnehmen konnten. Auch an den Fürther Schulen wurden – wie an allen Schulen auch – schon etwa zehn Tage vor Schulschluss die Bücher eingesammelt, die letzten Wandertage absolviert oder mit dem Lehrer ins Bad gegangen. Nach dem Beschluss des Kultusministeriums mussten die Schulen bis 2. August geöffnet haben. Damit die Kinder etwas lernten. Selbst wenn sie in diesen Tagen nichts mehr lernten. Probebohrungen am Tannenplatz zeigten erhebliche Fundamentierungsprobleme. Die Hindernisse hießen Fels und hohes Grundwasser. Die Pläne für den Neubau des Helene-Lange-Gymnasiums mussten geändert werden. Statt dreier Stockwerke wurden später nur zwei Etagen Tiefgarage gebaut. Donnerstag, 27. Juli 1972 Beinahe zwölf Jahre hatte er das Heinrich-Schliemann-Gymnasium geleitet. Jetzt ging OStD Hasenstab in Pension. Die Arbeit des Pädagogen wurde in zahlreichen Reden gewürdigt. Als „Hasi“ am Ende der Lobeshymnen selbst ans Rednerpult ging, konnte er sich die Bemerkung nicht verkneifen: „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich alles so gut gemacht habe.“ An der kaufmännischen Berufsschule (B II) hatte das Computerzeitalter begonnen. Drei Jahre lang hatte man um die Anschaffung eines Kleincomputers gekämpft. Jetzt konnte OStR Wengert die Anlage der Fürther Stadtspitze und Gästen im Rahmen einer Schulabschlussfeier vorführen. Im Finale um die Bayerische Tennis-Mannschaftsmeisterschaft der Gymnasien verlor das Team des HardenbergGymnasiums gegen die Cracks des Sailer-Gymnasiums Dillingen. Freitag, 28. Juli 1972

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