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Vertreter der Stadt Fürth sowie der Deutschen Bundespost waren gekommen, um Richtfest an der später vollautomatischen Ortsvermittlungsstelle in der Hardenbergstraße zu feiern. Im Erstausbau (2,7 Mio DM) waren Schaltanlagen für 5000 Anschlüsse vorgesehen. Montag, 31. Januar 1972 Fürths erster CSU-Ball, Versuchsrakete im hiesigen Faschings-Countdown, erwies sich keineswegs als Blindgänger. Die „Schwarzen“ feierten im Kolpingsaal in der Simonstraße. Natürlich fiel zu später Stunde die CFKGarde samt Fürther Prinzenpaar (Heinz I. Und Gerdi II.) ein. Fazit: Voller Saal, tolle Stimmung und flotte Musik. Wiederholung – wie immer, wenn etwas mal klappte - im nächsten Jahr garantiert. Zum Höhepunkt des 60. Fürther CFK-Jubiläums reisten 24 Garden aus dem gesamten Frankenland an, um in der MTV-Grundig-Halle am 7. Gardetanzturnier teilzunehmen. Schnell wurde es bierernst. Über 250 Gardetänzerinnen wippten, stampften und transpirierten. Sechs würdige Damen und ein Herr bildeten die Jury und wühlten geschäftig in den Wertungstafeln. Die beste Leistung zeigte die Garde aus Gerolzhofen mit viel Bein und noch mehr Einsichten. Zu Beginn gab Fürths OB Scherzer ordensüberlastet seinen Grußsegen zum Turnier Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 unglücklich mit 2:3. Die Entscheidung für Darmstadt fiel in der 90. Minute durch ein klares Abseitstor. Tore für Fürth durch Kroninger und Pieper. Damit belegte man Rang elf der Tabelle. Dienstag, 1. Februar 1972 Auch der „Fürther Block“ wollte Amtsinhaber Kurt Scherzer bei der nächsten Oberbürgermeisterwahl unterstützen. Der Vorstand fasste diesen Beschluss einstimmig. Man war der Auffassung, dass OB Scherzer die Interessen der Stadt am besten vertrete. Der Winterschlussverkauf lief in Fürth mäßig an. Geschiebe und Gedränge herrschte nur an den Tischen, wo Textilien zu Schleuderpreisen verkauft wurden. So wurden z. B. Herrenhemden zu 3 DM und Damenröcke zu 5 DM angeboten. Wie immer bereitete der Schnee Ärger und Freude zugleich. Der Räumdienst stöhnte unter der Schneelast, während die Skikurse für Erwachsene und die Kinder-Rennkurse bei Sport Baier in der Nürnberger Straße 9 komplett ausgebucht waren. Mittwoch, 2. Februar 1972 Der Dr.-Martin-Luther-Platz, die kleine Verbindung zwischen Winkler- und Simonstraße südlich der Paulskirche wurde jetzt aufgewertet. Die Straße gehörte der evangelischen Kirchenstiftung und war jahrelang nur für die Anlieger (Bewohner des Pfarrhauses) freigegeben. Als aber immer mehr Besucher des katholischen Kolpinghauses dort parkten, begann der Ärger. Die Besucher von Veranstaltungen des Kolpinghauses mochten nicht einsehen, dass hier prächtigster Parkraum ungenützt liegen sollte, wenn in der gesamten Gegend kein Plätzchen mehr zu finden war. Immer wieder bemühte das Pfarramt die Polizei, um Falschparker abschleppen zu lassen. Nun griff die Stadt ein. Man hob die bisherige Verkehrsbeschränkung zugunsten der Anlieger auf und gab das Straßenstück uneingeschränkt frei. Im restlos ausgebuchten Geismannsaal herrschte wieder einmal Bombenstimmung. Der „Hausball bei Most“ geriet zum Treffpunkt der Fürther high-society. Keine tanzschulbrave Polonaise, sondern schmissige Rhythmen des Conny-Wagner-Sextetts sowie ein buntes Programm sorgten für beste Unterhaltung. In eines der ältesten Häuser Fürths zog die moderne Kunst ein. Am Grünen Markt (Marktplatz 11) eröffnete der 35jährige Otto Schwertl aus München seine Kunst-räume. Die Galerie des Bildhauers und Malers hielt sich über etliche Jahre. Donnerstag, 3. Februar 1972 Die erst zehnjährige Fürtherin Eva Riegel errang beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ im Fach Klavier einen ersten Preis. Zuvor war Eva Riegel 1971 dritte Bundessiegerin auf der Altblockflöte geworden. Das Fürther Spendenkonto für den Theaterumbau wuchs langsam, aber stetig. Der Kontostand Ende Januar 1972 betrug 213.972 DM. Das von der Stadt Fürth vor einigen Jahren erworbene Schloss in Burgfarrnbach offenbarte nach mehreren Untersuchungen einen bisher total unterschätzten kunsthistorischen Wert. Das Landesamt für Denkmalpflege in München war deshalb bereit, für die Restaurierung des „Festbereichs“ einen Zuschuss locker zu machen. Ein Restaurator legte in der Eingangshalle und im Festsaal fünf verschiedene Farbschichten frei. Freitag, 4. Februar 1972 Der Fürther Ex-Bundeskanzler Ludwig Erhard feierte seinen 75. Geburtstag. In der damaligen Bundeshauptstadt Bonn erschien eine 666 Seiten starke Festschrift über den Jubilar. Politiker aus aller Welt lieferten dazu Beiträge.

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