Mitte April 1974 dann gegen die Original-Eintrittskarten umgetauscht. Ein Sitzplatz für das Finale kostete z.B. 80 DM. In der katholischen Kirche Christkönig wurde die neue Orgel auf der Empore montiert. Zwölf Jahre lang hatte man sich mit einer elektronischen Kleinorgel begnügen müssen. Die rund 8000 Katholiken der Gemeinde hatten für die neue Orgel mit rund 160.000 DM fast die gesamten Kosten selbst aufgebracht. Mit 33 Registern auf drei Manualen zählte die neue Orgel zu den mittelgroßen Werken. Stadttheater: „Tartuffe“ von Moliere (Thalia-Theater Zürich). Samstag, 31. März 1973 Wie vom Kultusministerium genehmigt: Das Heinrich-Schliemann-Gymnasium konnte ab dem Schuljahr 1973/74 zusätzlich zu den bisherigen beiden Zweigen einen neusprachlichen Zweig mit Englisch als erster Fremdsprache anbieten. Im Berolzheimerianum fand ein ökumenischer Jugendgottesdienst statt. Der evangelische CVJM sowie die Jugendgruppe „Zu unserer lieben Frau“ hatten die Gemeinschaftsveranstaltung organisiert. Dazu spielte die evangelische Jugendband „Ecclesia“ moderne Kirchenlieder. Bereits an der letzten Fürther Kirchweih hatte man im Rahmen eines „Agape-Shop“ gemeinsam Produkte aus Afrika (Schnitzarbeiten, Kaffee) verkauft. 3200 DM waren bei Kirchweihende in der Kasse. Die Dekorationsfirma Meier OHG stellte ihre neuen Betriebsräume an der Sommerstraße vor, die vor nicht allzu langer Zeit noch den Pestalozziverlag (nach Elterdorf abgewandert) beherbergt hatten. Die Firma produzierte alles, was zum Kaufen anregte, was man aber nicht kaufen konnte. Für ihre Werbe- und Dekorationsartikel beschäftigte die Firma Bildhauer, Schreiner, Metallfachleute, Designer, Zeichner, Fotografen und Drucker. Der Jahresumsatz betrug 1972 über 12 Mio DM. Montag, 2. April 1973 Das Frühlingsfest in der Südstadt gegenüber dem Lohnert-Spielplatz zog am Wochenende viele Besucher an. Fieranten und Budenbesitzer waren am Abend mit dem ersten Tag sehr zufrieden, denn die Kasse stimmte. Der Aprilscherz in den FN: Der Rekordinternationale und Deutschlands Fußballidol der sechziger Jahre, Uwe Seeler, sollte zum Karriereende einen Vertrag bei der SpVgg Fürth unterschreiben. Am 1. April sollte „uns Uwe“ bereits ein Sondertraining im Ronhof ableisten. Kein Wunder, dass zu gegebener Zeit doch etliche Fürther Fans zum Laubenweg pilgerten. Uwe Seeler blieb jedoch weiterhin an der Waterkant. Stolz präsentierte der MTV Fürth in der 81. Jahreshauptversammlung seine Mitgliederzahl. Mit aktuell 2118 Mitgliedern war man in Fürth nun in die Kategorie der Großvereine aufgestiegen. Der Knüller: Durch die neuen Möglichkeiten, die der Europakanal nun bot, wurde eine Abteilung „Wassersport“ ins Leben gerufen. Als weitere neue Sparte hatten sich die „Schachfreunde Fürth“ (35 aktive Schachspieler) den Männerturnern angeschlossen. Die Raumprobleme hatten für die Schachspieler damit ein Ende. Die SpVgg kam in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3500 Zuschauern gegen den FC Schweinfurt 05 über ein 0:0Unentschieden nicht hinaus. Das Tor für Fürth erzielte Dennerlein. Damit blieb man auf Rang neun der Tabelle. Stadttheater: „Woyzeck“ von Büchner (Thalia-Theater Zürich). Dienstag, 3. April 1973 Streit zwischen Stammbadegästen des Fürther Hallenbades und der SG Fürth um die Absperrung einer Schwimmbahn zum Training für Leistungsschwimmer in der bei Badegästen beliebten Zeit von 17 bis 18 Uhr. Der Stadtausschuss für Leibesübungen stellte sich hinter das Anliegen der SG Fürth, die damit ein Sechstel des Schwimmbeckens täglich eine Stunde lang exklusiv nutzen durfte, um junge Talente durch dieses Zusatztraining in ihrer Leistung zu steigern. Am Vormittag gab es Absperrungen für die Schulschwimmer. In einem Leserbrief an die FN beschwerte man sich über den Zustand der Anlage an der Cadolzburger Straße gegenüber der Hardstraße. Hier standen seit Jahren Bauwagen und Schubkarren der Stadt. Die Einfassung war schon total zerbrochen. Man appellierte an die Stadt, die Anlage optisch doch wieder aufzupeppen. Mittwoch, 4. April 1973 Eine mehr als zehn Meter hohe brennende Gaswand sperrte stundenlang die Kreuzung Fichten- und Karlstraße. Bei Reparaturarbeiten hatte sich ausströmendes Gas plötzlich entzündet. Ein Arbeiter erlitt durch die Stichflamme Verbrennungen an Gesicht und Hand. Seine Kollegen kamen mit dem Schrecken davon. Das Abdichten des Gasrohrs erwies sich als sehr schwierig. Der Gasdruck musste hierzu gesenkt werden. Donnerstag, 5. April 1973 Im Alter von 56 Jahren verstarb OStD Dr. Hans Lebbe, Schulleiter des Helene-Lange-Gymnasiums. Unter seiner Leitung stieg die Schülerzahl von 1967 bis 1973 von 700 auf 1300. Dr. Lebbe stand für pädagogische
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