Mall bringen. (Die Fürther Einkaufsstraßen hatten auf dem Stadtplan die Struktur einer Giraffe.) Ein Einkaufswanderweg vom Bahnhofplatz bis zum Grünen Markt sollte mit einer Kette von Veranstaltungen und Ereignissen zur Kaufmeile hochgepuscht werden. Mit dem von den Einzelhändlern finanzierten „Fürther ErlebnisParcours“ sollte Fürth von der „Erledigungsstadt“ zur „Erlebnisstadt“ für Einkäufe gemacht werden. „Plötzlich im letzten Sommer“ von Williams (Bühne 64 Zürich). Montag, 21. Mai 1973 Eine Schieferplatte durchschlug die Schultasche eines an der St.-Pauls-Kirche vorbeigehenden Jungen. Aus Sicherheitsgründen wurde nun der Turm der Kirche großräumig von einem Zaun umgeben. Der Kirchturm sollte eine neue Kupferabdeckung erhalten. Mit einem Spektakel trat die Pfadfinderschaft St. Georg wieder einmal an die Öffentlichkeit: Man veranstaltete im katholischen Kindergarten ein Kinderfest für die Kleinsten. Die Größten durften für 1 DM pro Schlag mit einem großen Vorschlaghammer ein altes Klavier zertrümmern. Vertreter der Stadt Fürth fanden sich zu einer Gedenkfeier auf dem Fürther Friedhof ein. Anlass war der zehnte Todestag des ehemaligen Fürther Bürgermeisters Hans Segitz. BM Stranka hielt die Gedenkrede. Zum 125-jährigen Bestehen des TV 48 Schwabach wartete die Vertragsspielermannschaft der SpVgg im letzten Spiel der Saison mit einer reifen Leistung auf und gewann das Freundschaftsspiel mit 4:0, ohne sich dabei voll ausgeben zu müssen. Dienstag, 22. Mai 1973 Für seine Bemühungen um den Umweltschutz bekam OB Scherzer jetzt einen hohen Orden. Auf Antrag des bayerischen Ministers für Landesentwicklung und Umweltfragen, Max Streibl, wurde dem Fürther Stadtoberhaupt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Gewürdigt wurden damit vor allem die Verdienste Kurt Scherzers um den Aufbau und die Arbeit des mittelfränkischen Zweckverbands Sondermüllplätze. Die zwei Orgeln in St. Paul machten es möglich: Die Organistin Luise Leikam und der Amateur-Organist Rainer Broll spielten Orgel in Stereo. Die Schülertanzschule Holzapfel im Tanzclub Noris in der Mathildenstraße 17 warb in Anzeigen in den FN um den Besuch einer „Kindertanzstunde“. Die Rotkreuz-Aktion „Rette dein eigenes Leben“ hatte bis jetzt schon 49.808,29 DM erbracht. Man appellierte weiter an die Bevölkerung, die Aktion noch mehr als bisher zu unterstützen. Der Preis des neuen Rettungswagens mit 67.000 DM war zu knacken. Stadttheater: „Musische Woche“ (Schulreferat der Stadt Fürth). Mittwoch, 23. Mai 1973 Bei der Firma Schickedanz arbeitete seit 1959 ein Blinder als Stenotypist und Telefonist, Der 32-jährige gehörte zu den besten Blinden-Schachspielern Deutschlands. Er wurde jetzt zum zweiten Mal Bundesblindenmeister im Schach. Kultusminister Prof. Hans Maier beruhigte in einem Schreiben die Elternschaft des Helene-Lange-Gymnasiums: Der „Soziale Zweig“ wird entgegen vieler Befürchtungen nicht abgebaut. Der Unterricht für das „Puddingabitur“ musste nur zeitweise wegen Lehrermangels zurückgefahren werden. Die Esso AG eröffnete auf dem Anwesen Würzburger Straße 134 ihre erste Selbstbedienungs-Tankstelle auf Fürther Gebiet. Durch die Selbstbedienung sparte sich der Kunde beim Tanken drei Pfennige pro Liter Normaloder Superbenzin. Donnerstag, 24. Mai 1973 Was früher einmal ein Wahrzeichen der Stadt war – die gewaltige Wetterfahne auf der Spitze des Schlotes der Geismann-Brauerei – blieb als trauriger Haufen Blech am Boden liegen. Eine mit Steinen beschwerte Zugmaschine brachte den massiven Schlot unter gewaltigen Staubwolken zum Einsturz. Nach dem Abriss des Kamins der alten Mälzerei kam das große „Aufräumen“. Singklassen beherrschten den ersten Abend der Fürther Musischen Woche. Verantwortlich für die Kinderchöre waren Evamaria Mehnert (Soldnerschule) und Paula-Luise Baer (Helene-Lange-Gymnasium). Schlechte Nachrichten für Absolventen in „Sozialwesen und Wirtschaft“ der Fürther Fachoberschule: Der Ansturm auf die Fachhochschulen in diesem Bereich hatte sich innerhalb eines Jahres vervierfacht. Jetzt stand keine Studienplatzkapazität mehr zur Verfügung. Folge: Drastische Zulassungsbeschränkungen an den Hochschulen. Freitag, 25. Mai 1973 Überfall auf die Zweigstelle der Stadtparkasse an der Espanstraße: Ein unbekannter bewaffneter maskierter Bankräuber verlor die Nerven und schoss nach seiner Geldforderung sofort. Zwei Bankangestellte erlitten
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